Wertbeitrag entscheidet über die Zukunft

Der Anfang vom Ende der IT-Abteilung

19.10.2005 von Ingo Butters
Die IT-Organisationen in Unternehmen müssen sich auf drastische Veränderungen gefasst machen. Gartner-Analysten glauben, dass die klassische IT-Abteilung innerhalb der nächsten sechs Jahre fast vollständig verschwinden wird. Das Gros wächst über die reine Technikbetreuung hinaus, einige IT-Organisationen werden dagegen in die Bedeutungslosigkeit zurücksinken, andere ganz aufgelöst.

Drei Faktoren verändern die Rolle der IT in den Firmen: Der mittlerweile hohe Reifegrad traditioneller Anwendungen, die wachsende Bedeutung des Outsourcings und die immer stärkere Verbreitung der IT in allen Unternehmensbereichen.

Die IT-Abteilung der Zukunft ist deshalb nicht mehr nur für technische Fragen zuständig. Sie entwickelt sich weiter und übernimmt die Steuerung aller Informationsflüsse und Prozesse. "Der Ausgangspunkt ist die IT", erklärt John Mahoney, leitender Gartner-Analyst. "Der Fokus der Organisation liegt künftig allerdings auf der Weiterentwicklung des Geschäfts und der strategischen Steuerung von Informationen und Prozessen."

Jedes zehnte Unternehmen kommt künftig ohne IT-Abteilung aus

Der Prognose zufolge werden allerdings nur drei Viertel aller IT-Abteilungen diesen Wandel bis 2011 stemmen. Zehn Prozent werden dagegen einfach von den Unternehmen aufgelöst, weitere zehn Prozent versinken in der Bedeutungslosigkeit.

Insgesamt werden die IT-Abteilungen in sechs Jahren mit 20 Prozent weniger Personal arbeiten und deutlich weniger Verantwortung für einzelne IT-Themen übernehmen. Dafür werden die Organisationen erheblich stärker in Prozesse und das laufende Geschäft eingebunden.

Je wichtiger die IT in den Unternehmen wird, desto stärker geraten die IT-Abteilungen unter Beobachtung. Über Wohl und Wehe der IT entscheidet der Wertbeitrag, den sie nachweislich erwirtschaften kann. Den Gartner-Prognosen zufolge werden florierende Unternehmen den Einsatz von Technik zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren rechnen. Firmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten machen dagegen die IT für den Misserfolg verantwortlich.

Um diese Herausforderungen zu meistern müssen CIOs deshalb schleunigst an einer Optimierung ihrer IT arbeiten. Das Erfolgsrezept der Vergangenheit – IT-Investitionen erhöhen die Produktivität – gilt für die Zukunft nicht mehr. Die IT-Entscheider sollten sich stattdessen an drei neue Baustellen wagen: eliminieren, konsolidieren und fokussieren.

Infrastruktur und Anwendungen verschlanken

So müssen alle überflüssigen Elemente aus der Infrastruktur und den Anwendungen entfernt werden, um die gesamte IT so schlank und übersichtlich wie möglich zu gestalten. Die CIOs sollten sich auf ein Projekt konzentrieren, durch das sie echten Mehrwert für das Unternehmen schaffen und das Management für sich gewinnen können.

Diese Analyse wurde auf dem in Orlando stattfindendem Gartner-Symposium IT-xpo vorgestellt.