Neue Produkte und Services vorantreiben

Der CIO als Innovator

06.06.2007 von Andreas Schaffry
Der Wettbewerb zwingt Unternehmen dazu, neue Technologien einzuführen, um durch innovative Prozesse ihre Agilität zu erhöhen und rasch auf Veränderungen zu reagieren. Dabei sollten IT-Verantwortliche künftig in der Rolle des Innovations-Treibers eine Schlüsselposition einnehmen, denn sie haben in der Regel das hierfür erforderliche IT- und Prozess-Wissen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Analysten-Hauses Experton Group hervor.
Branchenübergreifend tragen neue und innovative Technologien dazu bei, die Prozesse zu Kunden und Partnern effizienter zu gestalten.

Innovationen sind für ein Unternehmen der Treibstoff aus dem Markterfolge gemacht werden. Nach einer Definition des Wirtschaftswissenschaftlers Joseph Schumpeter bedeutet Innovation nicht nur die Erfindung einer technischen, prozessualen oder organisatorischen Neuerung, sondern auch deren Durchsetzung am Markt.

Das Wachstum vorantreiben

Oft vernachlässigt steht das Thema Innovation inzwischen bei Unternehmen wieder ganz oben auf der Agenda, denn es gilt als Wachstums-Generator, unabhängig ob es sich um ein ein Global-1000-Konzern, ein mittelständisches Unternehmen oder eine öffentliche Organisation handelt.

In vielen Bereichen und Branchen lassen sich Wettbewerbsvorteile nicht mehr durch effizientere Produktions-Verfahren, sondern vor allem durch die Gestaltung neuer und innovativer Prozesse mithilfe neuer ITK-Technologien erzielen. Dazu gehört beispielsweise die engere Verzahnung interner Abläufe. Prozesse können verschlankt werden, wenn sie beispielsweise vom Auftragseingang bis zur Auslieferung einer Ware oder Dienstleistung durchgängig IT-gestützt ablaufen. Auch die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern lässt sich mittels moderner IT-Technologien effizienter, kostengünstiger und innovativer gestalten.

Welche Technologien hierfür geeignet sind, dafür nennen die Analysten branchenübergreifend verschiedene Beispiele. Einheitliche Standards für Web Services etwa vereinfachen die Integration von Kunden und Lieferanten. Mittels Self Services, die im Rahmen einer SOA implementiert werden, können zudem Kunden und Partner enger an ein Unternehmen gebunden werden.

Weitere wichtige Aspekte sind unter anderem die Gestaltung komfortabler Benutzeroberflächen mithilfe neuer Modellierungs-Technologien wie Ajax oder Windows Vista Aero sowie die Nutzung moderner Telefon-Lösungen mit Wi-Fi-Konnektivität.

Prädestiniert, um Neuerungen einzuführen

Hier schlägt die Stunde der CIOs und IT-Verantwortlichen. Nach Einschätzung der Analysten sind CIOs prädestiniert dafür, praktische Erfahrungen und Erkenntnisse beizusteuern, um neue Produkte und Services voranzutreiben und liefern überdies wichtiges Prozess-Wissen.

Folgende Vorzüge zeichnen die CIOs dabei aus. Sie beobachten kontinuierlich den Markt der Informations- und Kommunikations-Technologie nach neuen innovativen Lösungen, die sich im eigenen Unternehmen gewinnbringend einsetzen lassen. Voraussetzung für effiziente Geschäfts-Prozesse ist ein Informations-Management, wobei die IT-Organisation darauf fokussiert ist, Geschäftsprozesse unternehmensweit zu verbessern. Darüber hinaus haben IT-Verantwortliche Einblick in alle Geschäftsabläufe im Unternehmen und übernehmen sowohl strategische Planung als auch operative Verantwortung.

Direkt berichten, leichter durchsetzen

Doch um Prozesse mithilfe neuer IT-Technologien zu verbessern sowie neue Prozesse einzuführen, müssen CIOs dies auch auf der strategischen Ebene durchsetzen können. Hier tun sich nach Ansicht der Analysten IT-Verantwortliche, die direkt an den CEO oder COO berichten, deutlich leichter als IT-Direktoren, die an den CFO oder andere administrative Positionen berichten.

Im Rahmen der Analyse "CIO as Chief Innovation Officer" wertete die Experton Group die Ergebnisse diverser Studien, etwa von Capgemini und der Economist Intelligence Unit (EIU), sowie von wissenschaftlichen Publikationen aus.