BMW vor Audi und Mercedes

Der CIO-Dienstwagen kostet 42.000 Euro

03.08.2010 von Andreas Schaffry
Deutlich mehr als drei Viertel der IT-Leiter in deutschen Unternehmen fahren Autos der Premium-Hersteller BMW, Audi und Mercedes. IT-Fachkräfte fahren eher VW Passat und Golf.

Das liebste Kind deutscher Führungskräfte, ob CEO oder CFO, ist der repräsentative Firmenwagen. Das gilt selbstverständlich auch für CIOs und andere IT-Führungskräfte.

5er und 3er BMW am beliebtesten

BMW, Audi, Mercedes: CIOs fahren am liebsten Autos der deutschen Premium-Hersteller, vorzugsweise BMW.

Dabei fahren deutsche CIOs insbesondere auf die Autos der deutschen Premium-Hersteller ab. Am liebsten sitzen IT-Führungskräfte hinter dem Steuer eines BMW. 32 Prozent der Befragten fahren entweder ein Modell aus de 5er- oder aus der 3er-Serie des Autobauers aus München. 30 Prozent lenken entweder einen Audi A6 oder einen Audi A4. Immerhin 21 Prozent steuern einen Mercedes Benz der C-Klasse oder der E-Klasse.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Beratungsfirma Kienbaum in ihrer aktuellen Vergütungsstudie 2010, die Informationen von 328 Unternehmen und 5.646 Positionen auswertete. Weit abgeschlagen mit zehn Prozent rangiert an vierter Stelle Volkswagen mit dem VW Passat und dem VW Touran. Nur sieben Prozent wollen Autos anderer Hersteller fahren, etwa von Opel, Volvo, Honda oder Ford.

39.000 Euro für den Firmenwagen

Im Schnitt haben 42 Prozent der IT-Führungskräfte Anspruch auf einen Dienstwagen. Dieser kostet durchschnittlich 39.000 Euro. Am meisten hätscheln Unternehmen Mitarbeiter, die "Leiter Informationsverarbeitung und Organisation" sind. 60 Prozent der Angestellten in dieser Position haben Anspruch auf einen Firmenwagen, der im Durchschnitt 42.000 Euro wert ist.

Immerhin 51 Prozent der Leiter für das IT-Management erhalten ebenfalls einen Dienstwagen. Dieser kostet durchschnittlich 40.000 Euro. Kleinere Brötchen müssen dagegen Leiter für die Applikationsentwicklung sowie für die Netzwerktechnik und Telekommunikation backen. Von diesen haben jeweils nur 29 Prozent ein Anrecht auf einen Firmenwagen im Wert von 39.000 bzw. 35.000 Euro.

IT-Führungskräfte, in der Position als Leiter Informationsverarbeitung und Organisation dürfen mit 42.000 Euro am meisten Geld für einen Dienstwagen ausgeben.

Im Vergleich zur Vorjahresstudie gibt es bei den Präferenzen für die Automarken kaum Änderungen. Audi konnte mit einem Anstieg von 29 auf 30 Prozent gegenüber BMW ein Prozent an Boden gewinnen. Auch der durchschnittliche Anschaffungspreis hat sich um 2.000 Euro erhöht. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Hewitt-Studie.

Mit Klima, Navi und Freisprechsystem

40 Prozent der Firmen schreiben ihren IT-Führungskräften vor, welche Automarke sie als Dienstwagen fahren dürfen. Allerdings dürfen 80 Prozent der Befragten den Firmenwagen unbegrenzt auch privat nutzen.

Was die Ausstattung der Autos angeht sind 51 Prozent der CIOs und IT-Leiter völlig frei in ihrer Wahl. 45 Prozent der Betriebe regeln diese teilweise, bei vier Prozent ist sie verbindlich festgeschrieben. Zu den vorgeschriebenen Ausstattungsmerkmalen gehören zum Beispiel Klimaanlage, Navigationsgerät, Handyvorbereitung oder Freisprechanlage und bestimmte Farben.

Dienstwagen gewähren die Unternehmen nicht in erster Linie, was naheläge, aus dienstlichen Gründen, sondern als steuervergünstigtes Extra für ihre hart schuftenden IT-Führungskräfte.

85 Prozent müssen lediglich den geldwerten Vorteil versteuern. Jeweils drei Prozent zahlen zusätzlich einen Pauschalbetrag, etwa für die Leasingrate, oder Benzinkosten für privat gefahrene Kilometer an ihre Firma.

IT-Fachkräfte fahren VW Passat und Golf

Etwas anders ist die Situation bei IT-Fachkräften. Von diesen bekommen lediglich vier Prozent einen Firmenwagen zur Verfügung gestellt. Der durchschnittliche Preis für die Anschaffung eines Dienstautos liegt auf dieser Mitarbeiterebene bei 32.000 Euro. Auch bei der Pkw-Größe müssen die IT-Fachkräfte im Vergleich mit ihren Vorgesetzten Abstriche machen. Ein Drittel fährt einen VW Passat oder einen VW Golf und immerhin 22 Prozent einen 3er oder 1er BMW.