Computerviren

Der Europamarkt für Anti-Viren-Software

09.10.2002
Im Wettlauf um die Sicherheit haben allzu oft Computerviren die Nase vorn. Um Schäden abzuwehren, kombinieren Unternehmen oft mehrere Lösungen. Dabei spielt weniger der Preis als die hohe Trefferquote der Software eine Rolle, schreibt Frost & Sullivan.

Bei Virenabwehr spielt der Preis keine große Rolle

Die E-Mail ist aus der modernen Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Ihre weite Verbreitung und intensive Nutzung macht jedoch effektive Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, wie das jüngste Auftreten so gefährlicher Würmer und Viren wie 'Nimda', 'Kournikova', 'Code Red' und 'I Love You' zeigt, die Milliardenschäden verursacht haben. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch solche Attacken sehen viele Unternehmen den Schlüssel zur Lösung ihrer Sicherheitsprobleme in hochwertiger Anti-Viren-Software.

Frost & Sullivan hat deshalb kürzlich über 200 für den Einkauf von Anti-Virus-Lösungen verantwortliche Entscheidungsträger in mittelständischen und Großunternehmen befragt, die auf europäischen Schlüsselmärkten wie Großbritannien, Skandinavien, Deutschland und Frankreich tätig sind. Dabei wurden detaillierte Daten zu Einstellungen, Erwartungen, Kaufabsichten, Einsatz und Bewertung verschiedener Produkte und Anbieter erhoben.

Produktnamen bekannter als Anbieternamen

Die Analyse enthält Informationen über Markenbekanntheit, Rating und Wahrnehmung von Softwareanbietern wie Network Associates, Symantec, Trend Micro, Computer Associates, Sophos, F-Secure, Panda Software, Kaspersky Labs und Dienstanbietern wie Message Labs.

Die meisten Befragten konnten mindestens einen Namen eines Anti-Viren-Anbieters nennen. Häufig waren allerdings die Produktnamen besser bekannt als die Firmennamen, wobei die Befragten oft beides miteinander verwechselten. Das gilt insbesondere in Bezug auf die beiden Marktführer Network Associates und Symantec.

Viele Nutzer setzten mehrere Anti-Virus-Lösungen parallel ein

"Viele Nutzer sind der Überzeugung, dass es am effektivsten ist, zwei oder mehr komplementäre Anti-Virus-Lösungen verschiedener Anbieter an verschiedenen Punkten in ihrem Netz einzusetzen," so José Lopez, Sicherheitsexperte bei Frost & Sullivan. "Das gilt als besonders sichere Strategie, da so die Stärken der auf unterschiedliche Gebiete wie Server und Desktops spezialisierten Anbieter zum Tragen kommen." Die meisten Anbieter favorisieren E-Mail-Server als Einsatzort von Anti-Viren-Software. Weitere häufig gewählte Einsatzbereiche für Anti-Viren-Software sind Desktops, File-Server und Client-Server sowie Firewalls (siehe Abbildung und Tabelle).

Massive Konkurrenz durch regionale Anbieter

Während Network Associates, Symantec und andere Anbieter, die ihren Schwerpunkt beim Desktop haben, sich bemühen, zusätzlich auch serverbasierte Lösungen zu verkaufen, gibt es offensichtlich auch Chancen für Wettbewerber wie Trend Micro und Sophos, bei den entsprechenden Kunden Fuß zu fassen. So deutet sich an, dass die Marktführer bald massiv Konkurrenz von regionalen Anbietern wie Panda Software (Spanien), Sophos und Message Labs (Großbritannien), F-Secure (Skandinavien) und Kaspersky Labs (Russland) bekommen werden. Für deren Wachstumsaussichten spricht ihr hoher Bekanntheitsgrad auf ihren Heimatmärkten.

Virenerkennungsrate wichtiger als Preis

Als wichtigstes Auswahlkriterium für Anti-Viren-Software-Produkte galt bei vier von fünf Befragten die Virenerkennungsrate. Aktualität, einfaches Updaten der Virendefinitionen und Erkennungsgeschwindigkeit waren ebenfalls wichtige Entscheidungskriterien, während der Preis interessanterweise keine große Rolle spielte. Offensichtlich sind die Kunden durchaus bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn ein Produkt ihre Sicherheit besser gewährleisten kann.

Die vollständige Analyse "Frost & Sullivan's Analysis Of The European Anti Virus Software Market (Report B073)" kann bei Frost & Sullivan bestellt werden.