Ernste Gefahr durch Werbemüll

Der Schrecken hat einen Namen: Spam

21.01.2008 von Alexander Galdy
Bei den deutschen Unternehmen wächst die Angst vor unerwünschten Werbemüll aus dem Web. So jedenfalls fällt das Fazit einer Umfrage des E-Mail-Security-Spezialisten Eleven aus. Demnach sehen 85 Prozent der IT-Experten in der stetig wachsenden Spam-Flut eine ernste Gefahr für die E-Mail-Infrastruktur. Das ist fast ein Viertel mehr als noch im März 2007.
Eine Belastung der E-Mail-Infrastruktur sehen die Meisten als echte Bedrohung durch die Spam-Flut.

Über den Anstieg wundert sich Robert Rothe von Eleven nicht: "Nach unseren Messungen sind mittlerweile über 95 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs Spam." Das hat gravierende Auswirkungen auf die E-Mail-Infrastruktur. Das zeigt sich auch anhand der weiteren Umfrageergebnisse.

So befürchten 67 Prozent der IT-Verantwortlichen wegen der Masse an unerwünschter elektronischer Post, wichtige Mails zu verlieren oder zu übersehen. Zwei Drittel sehen durch die Spam-Flut die Produktivität des Unternehmens bedroht. Als größte negative Begleiterscheinung der elektronischen Werbung betrachten 63 Prozent der Befragten durch Spam eingeschleuste Viren und Spyware.

Application Service Providing: Für fast ein Drittel der Unternehmen ist das bereits ein Thema.

Der Trend geht zur Auslagerung der Spam-Bekämpfung. Unternehmen erhoffen sich dadurch, den erhöhten Anforderungen besser gerecht zu werden. Fast ein Drittel der befragten IT-Experten setzt in der Firma auf Application Service Providing (ASP) oder will zu einer solchen Lösung wechseln. Der Vorteil dabei ist, dass unerwünschte und gefährliche Mails bereits auf den Servern des Dienstleisters herausgefiltert werden. Auf diese Weise erreichen sie das Unternehmen erst gar nicht.

Die schlechten Mails in den Filter, die guten auch

Andererseits kommen viele Mails nicht da an, wo sie eigentlich hin sollen. Immer häufiger verlieren Unternehmen wichtige Nachrichten, weil sie vom Filter fälschlicherweise aussortiert werden. Zwei von drei Befragten kennen dieses Problem bereits. Sie haben schon einmal oder mehrmals wichtige Mails nicht erhalten. Fast genauso viele haben selbst eine Mail verschickt, die im Filter des Empfängers hängen blieb und deshalb nicht oder nur verzögert ankam.

Hohe Spam-Erkennung vs. niedrige False-Positive-Rate

Eine hohe Spam-Erkennung erfolgt oft zu Lasten einer niedrigen False-Positive-Rate. Wie die Angst vor der Übermüllung mit Spam ist laut Umfrage auch das Bewusstsein für dieses Kriterium bei den IT-Verantwortlichen gewachsen. Betrachtete im März noch rund ein Drittel der Befragten eine niedrige False-Positive-Rate als entscheidend für die Auswahl des richtigen Spam-Filters, sind es heute bereits 43 Prozent.

Damit ist die False-Positive-Rate mittlerweile für die meisten das wichtigste Einzelkriterium bei einer Anti-Spam-Lösung. Weitere Kriterien sind eine hohe Erkennungsrate (33 Prozent), ein vorhandener Quarantäne-Ordner (14 Prozent) und eine einfache Inbetriebnahme sowie Wartung (elf Prozent).

Eleven befragt IT-Experten deutscher Unternehmen halbjährlich zum Thema E-Mail-Sicherheit. An der aktuellen Befragung nahmen 209 IT-Verantwortliche teil.