Die Top 25 IT-Beratungs- und -Service-Unternehmen

Deutsch-Französischer Vergleich bei IT-Beratung

23.11.2004 von Michael Kallus
Auf dem deutschen Markt sind mehr ausländische Unternehmen aktiv als auf dem französischen. Kein Wunder: Der deutsche Mark ist attraktiv, er generiert doppelt so viel Umsatz. Das zeigt ein Vergleich der Unternehmensberatung Lünendonk, der die Struktur der beiden Märkte erfasst hat.

Innerhalb der französischen Top 25 sind neun internationale Unternehmen mit ihren französischen Niederlassungen beziehungsweise Gesellschaften vertreten, 16 Unternehmen des Rankings sind französische Unternehmen. Von den 25 führenden IT-Consulting- und -Service-Unternehmen in Deutschland haben sieben ihren Hauptsitz in den USA, sechs im übrigen Europa. Aus Deutschland selbst kommen zwölf Unternehmen.

Beim Gesamtumsatz liegt Deutschland klar vorn. Die Top 25 erwirtschafteten 2003 zusammen Inlandsumsätze von 21,1 Milliarden Euro. Das ist genau doppelt so viel wie die Top 25 im französischen Markt, der 10,5 Milliarden Euro erreichte.

Die heimischen Unternehmen sind in beiden Ländern fast gleich stark positioniert. Die 16 Unternehmen mit Hauptsitz in Frankreich hatten 2003 am Umsatz aller Top 25 in diesem Land einen Anteil von 62 Prozent. Der Anteil der zwölf Unternehmen mit deutschem Hauptsitz erreichte am Umsatz der Top 25 in Deutschland einen Anteil von 60 Prozent.

Inlandsumsatz sehr unterschiedlich verteilt

Die drei umsatzstärksten Unternehmen in Frankreich nehmen mit deutlichem Abstand und Umsätzen von jeweils mehr als 1 Milliarden Euro eine klare Führungsposition ein. Insgesamt erzielten sie einen Anteil am Umsatz der Top 25 in Frankreich von 33 Prozent.

Ein anderes Bild zeigt sich in Deutschland: Die drei größten IT-Consulting- und -Service-Unternehmen deckten hier 63 Prozent des Umsatzes der Top 25 in Deutschland ab.

Auslandsumsatz fast gleich hoch

Zum Erfolg der Unternehmen mit Hauptsitz in Frankreich haben laut Lünendonk neben einem relativ guten Inlandsgeschäft auch die internationalen Aktivitäten beigetragen. Von den 16 Gesellschaften mit französischem Kapital konzentrieren sich nur zwei auf den inländischen Markt, die übrigen 14 sind auch international tätig. Gut ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die französischen Unternehmen im Ausland. Fünf der 15 französischen Unternehmen im Ranking erwirtschafteten 2003 sogar mehr Auslands- als Inlandsumsatz.

Auch deutsche Unternehmen sind im Ausland erfolgreich. Der Anteil ihrer Auslandsumsätze am gesamten Umsatz beträgt im Durchschnitt 33 Prozent. Von den im deutschen Markt tätigen zwölf Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland haben ebenfalls nur zwei keine Auslandsumsätze.

Hüben wie drüben: Nur wenige waren 2003 erfolgreich

Das Jahr 2003 war auch für die französischen IT-Consulting- und Services-Anbieter nicht einfach. Ihre Umsätze sanken im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 4,2 Prozent. Dabei gab es Gewinner und Verlierer. Neun Unternehmen aus dem Ranking weisen 2003 ein Umsatzwachstum gegenüber 2002 aus; vier wuchsen sogar mehr als zehn Prozent.

In Deutschland gingen die Inlandsumsätze der Top 25 IT-Beratungs- und -Service-Unternehmen im Durchschnitt nur um ein Prozent zurück. Immerhin zehn Unternehmen konnten positive Zuwachsraten präsentieren, sechs davon zweistellig.

Negative Umsatzentwicklungen verzeichneten 16 Unternehmen in Frankreich und 15 in Deutschland, jeweils sieben mit Rückgängen im zweistelligen Bereich.

Der Ländervergleich basiert auf extrahierten Zahlen aus aktuellen Lünendonk-Studien zum Thema IT-Consulting und IT-Service in Deutschland und Frankreich.

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