Logistiker erwartet bessere Qualität bei Geschäftsprozessen

DHL lagert IT-Betrieb an T-Systems aus

15.12.2005 von Dorothea Friedrich
Der Dienstleister T-Systems übernimmt die gesamte IT von DHL Deutschland. Die Telekom-Tochter soll die IT des zum Konzern der Deutsche Post World Net gehörenden Logistikers auf einen einheitlichen Stand bringen. Davon erwartet sich DHL eine deutliche Reduzierung der Servicekosten.

Über das Vertragsvolumen und die Zahl der Mitarbeiter, die von DHL zu T-Systems wechseln, hätten die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart, sagte Post-Sprecher Claus Korfmacher. Experten gehen davon aus, dass sich DHL die Auslagerung seiner IT einen dreistelligen Millionenbetrag kosten lässt.

Der Vereinbarung zufolge übernimmt T-Systems den Service für rund 8.000 Arbeitsplatzrechner, etwa 500 Server und rund 50 zentrale Anwendungen der DHL. Die bisher auf rund 50 Standorte verteilten Server-Kapazitäten soll der IT-Dienstleister in zwei eigenen Rechenzentren bündeln. Durch den Austausch gegen leistungsfähigere Geräte soll die Zahl der Server auf die Hälfte sinken.

"Die integrierte Servicepartnerschaft mit T-Systems sichert den wirtschaftlichen Betrieb unserer Informationssysteme und verbessert den strategischen Spielraum für unsere künftige IT-Planung. DHL kann sich dadurch noch stärker auf seine Kernkompetenzen, die Bereitstellung logistischer Dienstleistungen, konzentrieren", sagte Dirk Olufs, CIO DHL Express Germany.

Post-Sprecher Korfmann sagte im Gespräch mit CIO-Online, er erwarte, dass mit der Übernahme der DHL-IT durch die Telekom-Tochter die Qualität der Geschäftsprozesse verbessert werde.

Netzwerktechnik konsolidieren

Zusätzlich betreibt T-Systems für DHL künftig alle lokalen und standortübergreifenden Netze. Damit werden etwa 300 nationale DHL-Standorte in ein gemeinsames Datennetz eingebunden.

Das neue Unternehmensnetz arbeitet auf Basis von MPLS-Technik (Multiprotocol Label Switching). Das soll sicherstellen, dass auch bei Lastspitzen elementare Anwendungen im zentralen Betrieb zuverlässig arbeiten .

Ebenso konsolidiert T-Systems die lokalen Datennetze und Arbeitsplatzsysteme in den DHL-Niederlassungen. Dort sind bisher verschiedene Technologien unterschiedlicher Hersteller im Einsatz. Der IT-Dienstleister will schrittweise die Hardware in den einzelnen Tochterunternehmen und Geschäftsbereichen der DHL standardisieren und die Rechnertypen auf wenige Modelle beschränken.