Gartner-Prognose

Die 10 Outsourcing-Trends der Zukunft

21.09.2010 von Christiane Pütter
US-Marktforscher Gartner zählt zehn Faktoren auf, die die IT-Services-Industrie und damit die IT in Unternehmen künftig immer stärker beeinflussen werden.

Im Wandel der IT-Services-Industrie hat der US-Marktforscher Gartner zehn Einflussgrößen ausgemacht. Folgende Faktoren werden das Outsourcing künftig bestimmen:

1. Hyperdigitalisierung: Immer mehr Produkte und Dienstleistungen sind digitalisierte Dinge und Services. Ihr Anteil steigt deutlich stärker als der von physischen Angeboten. In etwa zehn Jahren wird weltweit ein Viertel der jeweiligen Bruttoinlandsprodukte auf digitalisierten Produkten und Dienstleistungen basieren.

2. Globalisierung: Der Trend zur Globalisierung setzt sich fort. Entscheider werden Geschäftspartner, Zulieferer, Kunden und Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt haben. IT-Strategien müssen daher global ausgerichtet sein.

3. Consumerisation: Verbraucher an die Macht - das gilt jedenfalls für die IT in Unternehmen. Der Begriff Consumerisation umschreibt, wie privat genutzte Smartphones und Laptops in die Arbeitswelt einziehen. Beschäftigte wollen in Sachen IT am Arbeitsplatz mitreden und lassen sich Zugang und Nutzung nicht mehr einfach vorschreiben.

4. Cloud: Gartner definiert Cloud Computing als eine Methode, bei der mit Hilfe von Internettechnologien hochgradig skalierbare IT-Ressourcen für eine große Anzahl von Kunden "as a Service" bereitgestellt werden. Das verändert den Umgang von Anbieter und Anwender, so die Analysten. Käufer von Cloud Computing interessieren sich weniger dafür, wie Services implementiert oder gehostet werden. Sie wollen vor allem wissen, welche Services sie bekommen können.

5. Intelligente Technologien: Nach Jahren der Investition und Entwicklung diverser Anwendungen sind viele Entscheider mit ihrer IT noch immer unzufrieden. Grund: Sinn der IT ist zunehmend, Unternehmen bei Geschäftsentscheidungen zu unterstützen. Das stärkt die Nachfrage Business Intelligence (BI) und Analyse-Tools.

Compliance und Datenschutz im Fokus

6. Sicherheit und Privacy: Der Trend zur Hyperdigitalisierung bringt es mit sich, dass immer mehr persönliche Daten im Netz kursieren. Für Unternehmen heißt das zweierlei: Sie müssen einerseits gegenüber Verbrauchern und andererseits gegenüber dem Gesetzgeber klarstellen, dass sie für Sicherheit und Schutz der Privatsphäre sorgen. Entscheider müssen sich mit immer neuen Compliance-Vorgaben auseinandersetzen.

7. Baukasten statt Fertigbau: Gartner spricht von der "Componentisation" der IT. Das heißt: IT-Systeme bestehen aus einzelnen Elementen, die in anderen Zusammenhängen wieder- oder weiterverwendet werden können. Das Internet liefert Plattformen, auf denen der einzelne Anwender vorgefertigte oder vorkompilierte IT-Komponenten selbst konfigurieren.

8. Harter Wettbewerb: Outsourcing-Verträge laufen immer kürzer, weil Unternehmen ständig auf der Suche nach einem noch günstigeren Anbieter sind.

9. Wert-Netze: Entscheider wollen sich für jeden einzelnen Bereich den jeweils besten Provider herauspicken. Auf diese Weise entsteht ein Netzwerk spezialisierter Dienstleister. Unternehmen müssen fähig sein, dieses zu managen.

10. Hypervertikalisierung: Anbieter werden sich auf subvertikale Prozesse spezialisieren und branchenspezifisches Wissen aneignen. Eine Folge davon ist eine Fragmentierung des Marktes. Eine andere ist, dass Provider Innovationen auf den Markt bringen.

Die Rolle des IT- und Sourcing-Managers

Fazit: "In der Zukunft des IT-Servicemarktes und des Outsourcings spielen IT-Manager, Sourcing-Entscheider und Service-Executives wichtigere Rollen denn je", sagt Allie Young, Vice President und Distinguished Analyst bei Gartner. Sie müssten Unternehmen helfen, durch den Anbieter-Markt zu navigieren und neue Formen des Outsourcings erfolgreich zu nutzen.