Samsung vor MSI und Asus Eee PC

Die 10 Top-Netbooks im Vergleichstest

25.03.2009 von Thomas Rau
Noch kein Modell der besten Mini-Laptops schafft es momentan, leicht zu sein und zugleich lange Akkulaufzeiten zu bieten. Außerdem sollten Anwender auf die Qualität des Displays, Tatstatur und den Preis achten.
Top 10: Die besten Netbooks im Test

In unserer Schwesterpublikation PC-Welt hat sich der Eee PC S101 unter den Top 10 der besten Netbooks neu platziert. Ein "Macbook Air der Mini-Laptops" will das aktuelle Modell des Netbook-Erfinders Asus darstellen: In Bezug auf die Hardware-Eigenschaften gibt es kaum Unterschiede zu den konkurrierenden Modellen - im Eee PC S101 ist ebenfalls das Intel Atom N270 integriert und verfügt über ein 10,2-Zoll-Display.

Dagegen präsentiert sich das Modell in völlig anderem Design : Im Gegensatz zu den plastikhaltigen Schalen der meisten Netbooks bietet Eee PC S101 mit dem wertigen und flachen Gehäuse sowie leichten Glitzer- und Glanzeffekten eine optische Alternative. Aber auch beim Preis hebt sich der Asus Eee PC S101 von den anderen produkten ab: Er ist für etwa 550 Euro zu haben und damit rund 200 Euro teurer als vergleichbar ausgestattete Netbooks wie das MSI Wind U100 1616-XP.

Auch andere Hersteller tendeiren zu schöner aussehenden Notebooks: Wie zum Beispiel das Akoya Mini E1210 von Medion, der sich in unterschiedlichen Farben sowie einem kristallverzierten Deckel präsentiert. Er kostet rund 480 Euro und bewegt sich auch eindeutig über dem bisherigen Netbook-Niveau.

Schickes Äußeres oder innere Werte

Diejenigen, die Wert auf das Äußere ihres Netbooks legen, müssen entsprechend mehr bezahlen. Für die restlichen Anwender gilt: Entscheidender als die Verpackung sind die inneren Eigenschaften eines Mini-Laptops. Geringes Gewicht und lange Akkulaufzeit sind die ausschlaggebenden Punkte.

Allerdings erfüllt kein Netbook beide Forderungen: Mini-Laptops mit einem 6-Zellen-Akku erreichen die längsten Laufzeiten. Mit dem Samsung NC10 und dem Packard Bell Dot kann man beispielsweise über sieben Stunden per WLAN surfen, bevor sie wieder an die Steckdose müssen - ausreichend selbst für einen langen Messe-, Uni- oder Schultag.

Andererseits wiegen die Netbooks mit 6-Zellen-Akku mehr als ihre Konkurrenten mit einem kleinen Akku: Sie müssen mit einem Zusatzgewicht von rund 200 bis 300 Gramm rechnen. Außerdem haben die 6-Zellen-Netbooks auch oft ein etwas schwereres Netzteil.

Display-Qualität entscheidend

Fast alle Netbooks zeigen eine Displayauflösung von 1024 x 600 Bildpunkten. Die Größe des Displays beträgt 8,9 oder 10,2 Zoll. In diesem Jahr werden aber Netbooks mit einer Displaydiagonale von 12 oder 13 Zoll auf den Markt kommen - bisher musste man sich für ein so großes Display ein (Sub)Notebook zulegen.

Wichtiger als die Größe ist allerdings die Qualität: Um das Display unter allen Lichtverhältnissen - also sowohl im gut ausgeleuchteten Arbeitszimmer wie unter freiem Himmel - gut ablesen zu können, sollte es hell und entspiegelt sein. Mit einer durchschnittlichen maximalen Leuchtdichte von über 200 cd/m2 erfüllen bespielsweise das Samsung NC10 und das MSI Wind U100 1616XP diese Anforderungen.

Wie viel ein Netbook kosten darf

Eine ausreichend große Tastatur und aktuelle Kommunikationstechnik wie 11n-WLAN und Bluetooth runden die Anforderungen an ein ideales Netbook ab. Dazu sollte noch ein günstiger Preis kommen: Denn bei einem Netbook, das rund 500 Euro kostet, werden sich viele Anwender überlegen, ob ein Notebook - deutlich rechenstärker und besser ausgestattet, aber auch schwerer - nicht der passendere Mobilrechner ist.

Welche Netbooks im PC-WELT-Testcenter am besten abgeschnitten haben, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten.

Die besten Netbooks
Samsung NC10 auf Platz 1: Tolles Display, große Tastatur und extra lange Akkulaufzeit. Hat aber kein Bluetooth.
MSI Wind U100-1616XP auf Platz 2: Schönes, helles Display und ausreichend große Tastatur, 11n-WLAN und Bluetooth an Bord.
Asus Eee PC 1000H auf Platz 3: Tastatur und Display sind top, auch die Akkulaufzeit stimmt. Negativ: Wiegt schwere 1,42 Kilogramm.
Auf Platz 4, das Packard Bell Dot: Recht leichtes Netbook mit 8,9-Zoll-Display und langer Laufzeit. Minuspunkte: Das spiegelnde Display und der laute Lüfter.
Lenovo Ideapad S10e schafft den 5. Platz: Gute Ausstattung, recht günstig. Akkulaufzeit und Tastatur sind okay, das Display spiegelt und ist zu dunkel.
Medion Akoya Mini E1210 auf dem 6. Platz: Gute Tastatur, helles Display, Bluetooth aber nur per USB-Dongle. Enttäuschende Akkulaufzeit.
Asus Eee PC 901 auf Platz 7: Hält lange ohne Netzstrom durch. Günstig. Weniger gelungen: Das dunkle Display und die kleine Tastatur.
Dell Inspiron Mini 9 auf Platz 9: Schönes Design, lüfterlos gekühlt und mit lautlosem Flash-Speicher bestückt. Aber wenig Speicherplatz und mittelmäßige Akkulaufzeit.
Toshiba NB100-11J auf dem letzten und 10. Platz: Leicht und gut verarbeitet, aber relativ teuer. Akkulaufzeit, Display und Tastatur sind Mittelmaß.

Das beste Netbook: Samsung NC10

Samsung NC10.

Platz 1: Samsung NC10 Das Samsung-Netbook kann am längsten – dank des 6-Zellen-Akkus sind fast acht Stunden Laufzeit drin. Auch die recht große Tastatur überzeugt. Weiterer Pluspunkt ist das helle und entspiegelte Display. 11n-WLAN und Bluetooth bietet das NC10 allerdings nicht. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es schwerer als die meisten Netbooks.

Ausführlicher Testbericht: Samsung NC10
Aktuelle Preise: Samsung NC10

MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition.

Platz 2: MSI Wind U100-116XP Luxury Edition Im Gegensatz zur Standard-Edition bringt die Luxusvariante des Wind U100 einen 6-Zellen-Akku mit. Damit behebt MSI die einzige Schwäche des Wind. Die Gewichtszunahme bleibt verschmerzbar – mit 1,28 Kilogramm ist das Wind U100 immer noch absolut mitnahmetauglich. Und Tastatur und Display spieleln ohnehin in der Netbook-Spitzenklasse.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition
Aktuelle Preise: MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition

Asus Eee PC 1000H.

Platz 3: Asus Eee PC 1000H Der Eee PC mit 10,2-Zoll-Display macht viele Mängel der Vorgänger wett - er hat ein helles Display, das man auch draußen nutzen kann, eine große, tipptaugliche Tastatur und viel Speicherplatz. Außerdem bringt er einen 6-Zellen-Akku mit. Das macht ihn allerdings unverhältnismäßig schwer für ein Netbook - er wiegt 1,42 Kilogramm.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 1000H
Aktuelle Preise: Asus Eee PC 1000H

Packard Bell vor Lenovo und Medion

Packard Bell Dot.


Platz 4: Packard Bell Dot Das Netbook mit 8,9-Zoll-Dispay besticht durch seine lange Akkulaufzeit - über sieben Stunden sind dank 6-Zellen-Akku drin. Dafür ist das Dot mit 1240 Gramm aber kein echtes Leichtgewicht. Das spiegelnde Display ist wenig ergonomisch und für draußen nicht hell genug. Der Lüfter dreht sich häufig und stört dann in ruhiger Umgebung die Konzentration. Die Tastatur vermittelt ein gutes Schreibgefühl. Beim Touchpad muss man sich daran gewöhnen, dass die Maustasten neben und nicht unter dem Touchpadfeld liegen.

Ausführlicher Testbericht: Packard Bell Dot

Lenovo Ideapad S10e.

Platz 5: Lenovo Ideapad S10e Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zeichnet das rote Netbook von Lenovo aus. Die Akkulaufzeit stimmt und die Tastatur sorgt für ein angenehmes Schreibgefühl. Allerdings ist das spiegelnde Display nicht Outdoor-tauglich. Und beim WLAN bietet das Netbook nur 11g- statt des aktuellen 11n. Lenovo baut einen Schnellstartmodus ein: Das Netbook bootet bereits nach rund 12 Sekunden in ein Mini-Linux, das Programme zum Surfen, Chatten und Musikhören mitbringt.

Ausführlicher Testbericht: Lenovo Ideapad S10e

Medion Akoya Mini Netbook E1210.

Platz 6: Medion Akoya Mini Netbook E1210 Das Aldi-Netbook hat eine schnellschreibtaugliche Tastatur, ein helles, outdoor-taugliches Display und üppig Festplattenplatz. Allerdings ist auch der Medion-Mini nicht perfekt: Die Akkulaufzeit ist schlichtweg enttäuschend für ein Gerät, das man hauptsächlich fern der Steckdose nutzen will. Das Medion Akoya Mini Netbook E1210 ist übrigens baugeich zum MSI Wind U100, das zusätzlich Bluetooth an Bord hat.

Ausführlicher Testbericht: Medion Akoya Mini Netbook E1210

Toshiba NB100-11J

Asus Eee PC 901.

Platz 7: Asus Eee PC 901 Im dritten Modell des Eee PC sitzt erstmals der sparsame Intel Atom-Prozessor und ein großer 6-Zellen-Akku: ein ideales Gespann für lange Laufzeit. Perfekt ist er aber nicht: Das Display ist für draußen nicht hell genug und auch in Innenräumen wünscht man sich mehr Leuchtkraft. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig – schnelles Tippen fällt damit schwer.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 901

Asus Eee PC S101.
Foto:

Platz 8: Asus Eee PC S101 Der Netbook-Schönling hebt sich durch sein hochwertiges Design von der Konkurrenz ab. Für ein 10-Zoll-Netbook ist er erstaunlich leicht. Auch mit der stabilen Tastatur und der schnellen, aber kleinen Flasg-Festplatte kann der Eee PC S101 Pluspunkte sammeln. DAs Display enttäuscht aber und der Preis ist hoch.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 101

Dell Inspiron Mini 9.

Platz 9: Dell Inspiron Mini 9 Das durchdachte Design des Dell-Netbooks überzeugt – bei ihm nerven weder ein drehender Lüfter noch eine rotierende Festplatte. Auch die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl - trotz der vielen verkleinerten Tasten anfreunden kann. Mit rund einem Kilogramm hat es ein ideales Netbook-Gewicht – die Akkulaufzeit ist aber nur Mittelmaß. Apropos Größe: Die Flash-Platte ist mit 16 GB recht klein. Auch das spiegelnde Display gehört nicht zu den Stärken des Dell-Netbooks.

Ausführlicher Testbericht: Dell Inspiron Mini 9

Toshiba NB100-11J.

Platz 10: Toshiba NB100-11J Das Toshiba NB100-11J bietet solide Netbook-Standardkost – dafür kostet es aber zu viel. Denn es gibt günstigere Netbooks mit umfangreicherer Ausstattung, längerer Akkulaufzeit, besserem Display und größerer Tastatur. Ein großer Vorteil des NB100-11J ist sein geringes Gewicht – allerdings nur, wenn man das recht schwere Netzteil unterwegs nicht mitnimmt.

Ausführlicher Testbericht: Toshiba NB100-11J

Dieser Artikel erschien bei unserer Schwesterpublikation PC-Welt.