Cloud ändert den Markt

Die 3 neuen Rollen der Outsourcing-Anbieter

22.07.2011 von Holger Eriksdotter
Die einen bieten künftig IT aus der Steckdose, andere Branchen-Know-how, die dritten Full Service: Laut Accenture verändert die Cloud das Outsourcing-Geschäft.
Jimmy Harris ist als Managing Director bei Accenture für die Entwicklung und Implementierung von Cloud-Lösungen verantwortlich.
Foto: Accenture

Wenn man IT-Leistungen so einfach beziehen kann wie Strom aus der Steckdose, führt das nicht nur zu einer radikalen Veränderung in den IT-Abteilungen der Unternehmen, sondern löst zwangsläufig einen ebenso tiefgreifenden Wandel der Anbieterlandschaft aus. Was wird in diesem Szenario aus den klassischen Outsourcern, die seit Jahrzehnten den Markt bestimmt haben? Werden sie gleichsam von der Entwicklung überrollt, oder werden sie als intime Kenner der Unternehmens-IT und verlässliche, langfristige Partner sogar wichtiger?

Klassische Outsourcer sind als Integrationspartner unverzichtbar

Die Accenture-Experten Gavin Michael und Jimmy Harris gehen davon aus, dass der klassische Outsourcing-Anbieter nach wie vor unverzichtbarer Bestandteil der Outsourcing-Landschaft bleiben und möglicherweise sogar an Bedeutung gewinnen werde – wenn er seine neue Rolle in einer zunehmend Cloud-geprägten IT-Welt annimmt. Eine Hinwendung in Richtung Cloud Computing mache dagegen für diese Outsourcing-Spezialisten in den meisten Fällen keinen Sinn.

Vor allem das Business-Management erkennt die Vorteile des Cloud Computing. Nach der Einschätzung der Accenture-Manager können Cloud-Provider dennoch nicht die Rolle des Integrators und Innovationspartners übernehmen.
Foto: Accenture

Im Gegenteil: Gerade vor dem Hintergrund zunehmend verfügbarer Cloud-Services sollten sich die klassischen Outsourcer auf ihre Kompetenz als Integratoren, strategische Berater und Dienstleister besinnen. Dabei werde ihr Aufgabenfeld keineswegs einfacher. In einer zunehmend Cloud-geprägten IT-Welt fiele ihnen die Rolle zu, nicht nur die IT des Kunden und eigene Services zu integrieren, zu planen und strategisch fortzuentwickeln, sondern vermehrt auch Cloud Services anderer Anbieter in IT-Landschaften zu integrieren.

Die Accenture-Manager sagen voraus, dass sich im Zuge des Cloud Computing drei unterschiedliche Kategorien von Dienstleistern entwickeln werden:

Drei Kategorien von Service-Providern

Für die Accenture-Autoren steht es dabei völlig außer Zweifel, dass Cloud Computing die Outsourcing-Landschaft bereichert und in einigen Bereichen sogar revolutioniert. Allerdings könnten die unbestreitbaren Vorteile, die Cloud Computing in vielen Bereichen der Enterprise-IT bringen, nicht das komplexere Angebot klassischer Outsourcer ersetzen. Denn Cloud Services zögen ihre Vorteile eben aus standardisierten, industrialisierten Services für punktuelle Einsatzbereiche – und bildeten genau deshalb keine strategische Alternative zu Full-Service-Outsourcern.

Die Outsourcer müssen ihre neue Rolle annehmen

Allerdings stünden diese vor der Herausforderung, für ihre Kunden ganzheitliche Strategien und Konzepte zu entwickeln, die Cloud Services einbeziehen. „Outsourcer sollten die Chance nutzen, als wirklicher Innovations- und Business-Partner ein Vertrauensverhältnis zu ihren Kunden aufzubauen“, schreiben die Accenture-Manager. Dabei sei nicht zuletzt eine Vertragsgestaltung entscheidend, die Chancen und Risiken der Zusammenarbeit fair aufteilt. Diese Position unterscheide sie deutlich von einem Cloud-Anbieter, der typischerweise standardisierte Services liefert und dem der Einblick in die Unternehmensprozesse fehle.

Trotz einiger Unsicherheit darüber, wie sich Cloud Computing und die Outsourcing-Landschaft entwickeln werden, resümieren die Accenture-Experten: „Wenn Outsourcer diese Herausforderung annehmen, brauchen sie sich keine Sorgen um ihre Zukunft zu machen, sondern werden gefragter sein denn je.“

Den vollständigen Accenture-Artikel finden Sie hier.