Great Place to Work

Die besten Arbeitgeber in der ITK 2015

18.03.2015 von Alexandra Mesmer
Vector Informatik, NetApp, Maiborn Wolff, sepago und utilitas heißen die Sieger­unternehmen, die im diesjährigen Great-Place-to-Work-Wettbewerb mit den ­zufriedensten Mitarbeitern und der besten Personalarbeit punkten konnten.

Knapp 25.000 Mitarbeiter in 112 Unternehmen gaben ihre Stimme ab und ­bewerteten ihren Arbeitgeber nach diversen Kriterien: angefangen von Führung, ­Zusammenarbeit und Wertschätzung über die Identifikation mit der Arbeit und die Bindung an das Unternehmen bis hin zu Weiterbildung, Vergütung, Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance. Die hohe Rücklaufquote von 84 Prozent bei der anonymen Mitarbeiterbefragung zeigt, dass die IT-Branche überdurchschnittlich viele Mitarbeiter hat, die sich einbringen wollen - auch in Sachen Arbeitsplatzkultur, die der Benchmark-Wettbewerb in erster Linie untersucht.

"Die ITK ist in mehrerlei Hinsicht eine High-Performance-Branche: Der Innovationsgrad ist hoch, Projektdruck und Arbeitsauslastung aber auch", konstatiert Projektleiter Sebastian Diefenbach vom Great Place to Work Institute. "Die ausgezeichneten Firmen reagieren darauf mit besonderen Maßnahmen, um hohe Gestaltungs- und Entscheidungsfreiräume, hohe Flexibilisierung in Arbeitszeit und -ort sowie eine transparente Unternehmenskommunikation und Mitarbeiterbeteiligung in flachen Hierarchien zu schaffen." Das wiederum erhöhe die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich besonders zu engagieren.

Beste Arbeitgeber in der ITK 2015
Die besten Arbeitgeber in der ITK....
...hat das Great Place to Work Institute mit dem Bitkom und der COMPUTERWOCHE für 2015 ermittelt.
Projektleiter Sebastian Diefenbach
Basis der Bewertung waren eine anonyme Mitarbeiterbefragung und die Analyse der Personalarbeit der Unternehmen.
In der Größenklasse der Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern...
...haben sich vier Unternehmen als "Beste Arbeitgeber in der ITK" platzieren können.
1. Platz: Vector Informatik: Hier kennen die Chefs ihre Mitarbeiter noch mit Namen.
Gerade das starke Zusammengehörigkeitsgefühl und die Wertschätzung der Mitarbeiter durch die Chefs macht Vector zu einem "Great Place to Work".
Geschäftsführer Dr. Thomas Beck setzt in seinem Unternehmen auf Eigenverantwortung und Vertrauen.
2. Platz: Microsoft Deutschland: Flexibles Arbeiten und eine offene Kommunikation stehen hier im Vordergrund.
Die Unternehmenskultur ist geprägt von Transparenz und Offenheit.
Dr. Elke Frank, Senior Director Human Resources: "Die Ergebnisse des Great Place to Work Awards sind ein wichtiger Spiegel unserer Unternehmenskultur."
3. Platz: T-Systems: Hier wird große Offenheit gelebt.
Neben der Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, kann man sein Kind auch mit ins Büro bringen.
Geschäftsführerin Susanne Heger sieht ihre Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich.
4. Platz: EMC: Die Chefs bei EMC vertrauen ihren Mitarbeitern und honorieren ihre Einzelleistungen.
In der Größenklasse 501-1000 Mitarbeiter...
...wurden ebenfalls vier Unternehmen als "Beste Arbeitgeber in der ITK" ausgezeichnet.
1. Platz: NetApp Deutschland: Führung abgeben und die Intelligenz und Kreativität ihrer Mitarbeiter zulassen, heißt es bei den Führungskräften von NetApp.
Hier wird auf eine ausgewogene Work-Life-Balance geachtet.
2. Platz: VSA Unternehmensgruppe: Ein sicherer Arbeitsplatz und flache Hierarchien - das schätzen die Mitarbeiter an VSA.
Beim Gesundheitszirkel gibt es von Ergonomie am Arbeitsplatz über Grippevorsorge und Hautberatung bis hin zu Rückentraining und Pilates fast alles was das gesunde Herz begehrt.
3. Platz: Immobilien Scout: Hier steht der Mitarbeiter stets im Vordergrund und wir in fast alle Maßnahmen intigriert.
Bei Firmenlauf und beim Lunch-Date "Entdecke Deine Kollegen" wird das Wir-Gefühl gestärkt.
4. Platz: Fujitsu TDS: Bei Fujitsu TDS stehen die Mitarbeiter im Mittelpunkt.
In der Größenklassen von 101-500 Mitarbeitern...
wurden insgesamt 17 Firmen als "Beste Arbeitgeber in der ITK" prämiert.
1. Platz: MaibornWolff: Lebendige Wertevermittlung innerhalb des Unternehmens macht MaibornWolff zum "Great Place to Work".
Das Eltern-Kind-Büro macht es einfach, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Volker Maiborn, Geschäftsführer: "Wir sehen unsere Aufgabe als Arbeitgeber darin, unseren Mitarbeitern den nötigen Freiraum zu schaffen.“
2. Platz: SAS Institute: Im Mittelpunkt stehen stets die Mitarbeiter
Hier gibt es von der Lunchtime mit der Geschäftsführung bis zur Kinderbetreuung fast alles
Dorothea Schwalbach, Personalleiterin: "Die Unternehmenskultur wird bei uns jedes Jahr weiterentwickelt."
3. Platz: Adobe Systems Deutschland: Adobe setzt auf eine angemessene Bezahlung, einzigartige Sozialleistungen und eine gute Arbeitsumgebung.
Diversity, Frauenförderung und interkulturelle Kommunikation sind die Paradedisziplinen des Unternehmens.
4. Platz: iteratec: Für Geschäftsführer und Gründer Klaus Eberhardt ist es wichtig, die Wünsche und Sorgen seiner Mitarbeiter ernst zu nehmen.
5. Platz: Autodesk: Eine besondere Firmenkultur, gerechte Beurteilungen und eine gute bezahlung zeichnen Autodesk aus.
6. Platz: ConVista Consulting: Hier kann jeder Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz selbst mitgestalten und mit der CC-Green-Mittagsbox ökologisch wertvoll handeln.
7. Platz: Cofinpro: Das Unternehmen punktet mit teamübergreifender Zusammenarbeit und spannenden Projekten.
Platz 8: baramundi software: Hier wird Arbeitszeit als Lebenszeit und Arbeitsraum als Lebensraum verstanden.
Platz 9: SupplyOn: "focussed - fast- familiar" sind die Unternehmenswerte bei SupplyOn.
Platz 10: IFS Deutschland: Jeder einzelne Mitarbeiter wird bei IFS individuell ernst genommen.
Platz 11: Inxmail: Das Unternehmen überzeugt mit einem jährlichen Fortbildungsbudget und dem Gesundheitsprogramm Inxfit.
Platz 12: metafinanz Informationssysteme: Teamgeist ist hier geprägt von aktivem Zuhören, visionärem Denken und unternehmerischem Handeln.
Platz 13: Communication Services Tele2: Die Führungskräfte grenzen sich nicht ab und neue Mitarbeiter werden schnell intigriert.
Platz 14: HEC: Offenheit und Transparenz gehören zum Alltag der HEC.
Platz 15: Cadence Design Systems: "an exciting place to work" nennt Präsident und CEO Lip-Bu Tan sein unternehmen.
Platz 16: cleverbridge: Hier gibt es den Chef zum Anfassen beim CEO-Breakfast.
Platz 17: Avanade Deutschland: Internationaler und interkultureller Austausch prägen die Arbeitkultur bei Avanade.
In der Größenklasse 50 - 100 Mitarbeiter...
konnten sich insgesamt 18 Firmen als "Beste Arbeitgeber in der ITK" platzieren.
1. Platz: sepago: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Köln gewinnt in der Größenklasse von 50 - 100 Mitarbeitern.
Weiterbildung, Wissennstransfer und Arbeitskultur stehen hoch im Kurs - etwa im sepagoForum.
Carsten Brüggerhoff, Geschäftsführer von sepago ist davon überzeugt, dass Empathie am Arbeitsplatz ein Schlüssel ist für Leistungsbereitschaft ist.
2. Platz: NetPioneer: Die Führungskräfte beziehen die Mitarbeiter hier in wichtige Entscheidungen mit ein.
Der Onboarding-Prozess bei Netpioneer beginnt bereits vor dem ersten Tag.
3. Platz: QAware: Freiraum für neue Ideen.
Wissen teilen und lernen
Christian Kamm (l.) und Bernd Schlüter, Geschäftsführer:"Wir versuchen vermeintliche Gegensätze in Balance zu bringen."
4. Platz: Mindsquare: Den Kernwert "Freunde statt Kollegen" setzt das Unternehmen ideal um.
Platz 5: Steria Mummert ISS: Großes Verständnis auf allen Ebenen für private Erfordernisse, gelebte Work-Life-Balance zeichnen das Unternehmen aus.
Platz 6: Tom Tec: Teamwork und Verantwortung stehen bei Tom Tech hoch im Kurs.
Platz 7: Projektron: Außerordentlicher Teamgeist bestimmt das Arbeiten.
Platz 8: Qlik Tech: Bei Qlik sind Mitarbeiter Menschen und keine Ressourcen.
Platz 9: orderbase: Hier fühlt man sich als ein partnerschaftliches Team - von den Mitarbeitern bis zur Führungsebene.
Platz 10: Gambit Consulting: Vielfältigkeit und Internationalistät formen hier eine starke Gemeinschaft.
Platz 11: Meltwater Deutschland: Meltwater legt Wert auf die professionelle und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter.
Platz 12: doubleSlash: Das Unternehmen bietet abwechslungsreiche und interessante Aufgaben mit vielen Herausforderungen und Erfolgserlebnissen.
Platz 13: ITGain: Hier steht die kompetente Zusammenarbeit mit den Kollegen im Vordergrund des täglichen Handelns.
Platz 14: Micromata: Sichere Arbeitsplätze und Wertschätzung der geleisteten Arbeit bietet Micromata.
Platz 15: Fortis: Bei Fortis werden Eigeninitiativen, Ideen und Entscheidungen der Mitarbeiter respektiert.
Platz 16: conplement: Die Mitarbeiter bei conplement schätzen das ausgezeichnete Verhältnis zwischen Managmenet und Mitarbeitern.
Platz 17: syngenio: Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit sind hier ausdrücklich erwünscht.
Platz 18: Criteo: Eine ausgesprochen offene Unternehmenskultur macht Criteo zum "Great Place to Work".
In der kleinsten Größenklasse, bei den Unternehmen mit 10-49 Mitarbeitern...
wurden insgesamt 17 Firmen als "Beste Arbeitgeber in der ITK" prämiert.
Platz 1: utilitas: Das Aachener Unternehmen gewinnt in der Größenklasse von 10 - 49 Mitarbeitern.
Aktuell läuft mit ein paar Mitarbeitern ein Pilotprojekt zur vollständigen Freiheit bei Urlaubs- und Arbeitszeit.
Der Umgang zwischen Mitarbeitern und Führungskräften ist vei utilitas sehr herzlich.
Platz 2: Speicherwerke: Die Leitlinie des Unternehmens: "Das Beste entsteht aus Begeisterung"
Vom Kummerkasten bis zu Ehrungen für außerordentliche leistungen der Mitarbeiter gibt es bei Speicherwerke alles.
Oliver Zimmer, Vorstand von Speicherwerke: "Unsere Mitarbeiter begegnen sich überdurchschnittlich-fair-einmalig"
Platz 3: ponturo: Mitreden und Mitmachen
ponturo setzt auf die Ideen und die Initiative aller Mitarbeiter.
Jörg Heckeroth, Vorstand: "Der Zusammehalt und der Spaß bei der Arbeit im Team wird bei uns kontinuierlich gestärkt."
Platz 4: Living Business: Bei der Living Business AG werden die Stimmen der Mitarbeiter ernst genommen.
Platz 5: easySoft. Das Unternehmen bietet laut den Mitarbeitern "eine Firmenkultur zum Wohlfühlen!.
Platz 6: Pentland Firth: Vielfalt und Leidenschaft prägen die Unternehmenskultur bei Pentland Firth.
Platz 7: Alexianer DaKS: Eine Familienbewusste Personalpolitik sowie der Schutz und die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter haben einen hohen Stellenwert bei den Alexianern.
Platz 8: PlaceWorkers: Bei PlaceWorkers werben Mitarbeiter neue Mitarbeiter und in den Frühstücksrunden wird Teambuilding betrieben.
Platz 9: Xenium: Die IT-Profis legen als Arbeitgeber großen Wert auf den Zusammenhalt im Team und auf die persönliche Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter.
Platz 10: Brainsphere informationsworks: Das moderne Beratungshaus aus München bietet spannende Aufgaben, persönliche Förderung und attraktive Vergütungsmodelle in einem kreativen Umfeld.
Platz 11: biss consulting: Hier steht die hohe Wertschätzung der Mitarbeiter sowie die ständige Personalentwicklung in allen Bereichen im Vordergrund.
Platz 12: PLT - Planung für Logistik & Transport: PLT bietet als Arbeitgeber eine offene Arbeitsatmosphäre und Spaß am täglichen Miteinander.
Platz 13: FAST-DETECT: Das Sachverständigenbüro für IT-Forensik sieht seine Mitarbeiter als wichtigstes Kapital der Firma.
Platz 14: ModuleWorks: Spaß und das Gemeinschaftsgefühl stehen bei MofuleWorks im Vordergrund.
Platz 15: HighQ-IT: Motivation ist der Schlüssel zur Leistungsfähigkeit, daher wird diese hier besonders gefördert.
Platz 16: Terrabit: Durch die offene Kommunikation, Investitionen in die persönlichen Erfolgsstrategien der Mitarbeiter und einen sicheren Arbeitplatz ist Terrabit ein „Great Place to Work“.
Platz 17: EcoIntense: Das Berliner Unternehmen EcoIntense bietet seinen Mitarbeitern vielfältige Aufgaben und spannende Herausforderungen.

Spaß als Produktionsfaktor

Ein Blick auf den aktuellen Wettbewerb zeigt, dass mit 89 Prozent überdurchschnittlich viele Mitarbeiter sehr gerne zur Arbeit gehen. Spaß ist in vielen der ausgezeichneten Unternehmen laut Diefenbach nicht nur "ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsplatzkultur", sondern ein Produktionsfaktor: "Viele der ausgezeichneten, oft noch jungen ITK-Arbeitgeber haben erkannt, dass sich Teamgeist und Freude an der Arbeit positiv auf den Erfolg des Unternehmens auswirken, ihn unterstützen. Darum versuchen sie mit unterschiedlichen kreativen Initiativen und Events, das Gemeinschafts­gefühl zu fördern und auch Spaß in operative Tätigkeiten zu bringen."

Zum mehrtägigen Sommerseminar treffen sich alle 150 Mitarbeiter von MaibornWolff einmal im Jahr.
Foto: MaibornWolff GmbH

Viele der Unternehmen feiern gern, ob nun mit einzelnen Teams und Abteilungen oder mit der ganzen Mannschaft, ob nun anlässlich bestimmter Ereig­nisse (Sommerfest, Weihnachtsfeier, Silvester­party) oder besonderer Erfolge. Der Münchner IT-Dienstleister MaibornWolff, Sieger in der Größenklasse der Unternehmen von 101 bis 500 Mitarbeitern, lädt einmal im Jahr die ganze Belegschaft zum mehrtägigen Sommer­seminar ein, auch die Familien waren in den vergangenen Jahren mit dabei.

Mit 700 Mann in Mallorca

Mit 700 Mann war das Kölner IT-Beratungshaus Convista Consulting im vergangenen Jahr zum fachlichen und persönlichen Austausch auf Mallorca. Für Personalchefin Sabine Goebbels ist klar: "Im Grunde genommen hängt alles zusammen: Eine sehr gute Arbeitskultur ist die Voraussetzung dafür, dass sich die Kollegen wohlfühlen. In einer solchen Arbeitsumgebung sind sie gerne bereit, sich einzubringen und Bestleistungen zu zeigen, was wiederum den Erfolg des Unternehmens bedingt."

IT-Dienstleister sepago, Gewinner in der Größenklasse der Unternehmen von 50 bis 100 Mitarbeitern, bezieht auch die Kunden mit ein. Statt der früheren Kundenveranstaltungen in Hotels organisieren nun die Auszubildenden und Mitarbeiter alle drei Monate ein zweitägiges Forum im Unternehmen, auf dem sie über Fachthemen referieren, ihr Wissen austauschen und gemeinsam mit den Kunden feiern.

Der Kölner IT-Dienstleister Sepago fördert den Teamgeist mit unterschiedlichsten Events, alle drei Monate lernt und arbeitet die ganze Firma auf dem sepago-Forum, zu dem auch Kunden kommen.
Foto: sepago GmbH

Mitarbeiter einbeziehen

Dreh- und Angelpunkt einer sehr guten Arbeitskultur sind die Führungskräfte. So hat der Great-Place-to-Work-Wettbewerb erneut gezeigt, dass kompetente Chefs in den Augen der Mitarbeiter zu einem perfekten Arbeitsplatz gehören. Die besten ITK-Arbeitgeber unterscheiden sich unter anderem darin von anderen, dass den Worten Taten folgen. Das ist in 80 Prozent der prämierten Unternehmen der Fall, aber nur bei jeder zweiten nicht platzierten Firma.

Suchen dann die Top-Manager noch aktiv den Kontakt mit der Belegschaft und leben eine offene Kommunikation vor, werden sie belohnt. Das zeigt sich am IT-Dienstleister Vector Informatik, dem Sieger in der Größenklasse der Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern. Dort laden die Chefs wie zu Zeiten der Gründung noch jeden Freitag zum Feierabendbier ein, obwohl das einstige Drei-Mann-Ingenieurbüro zum international agierenden Mittlerständler mit über 1300 Beschäftigten herangewachsen ist. (Mehr über die Arbeitskultur bei Vector Informatik)

Thomas Beck, Geschäftsführer von Vector Informatik lädt die Mitarbeiter freitags nachmittag zum Austausch beim Feierabendbier ein.
Foto: Vector Informatik GmbH

Die Erwartungen an die Führungskräfte sind im Laufe der vergangenen Jahre gestiegen, stellt Projektleiter Diefenbach fest: "Mitarbeiter wollen nicht nur als Arbeitskraft oder Leistungsträger, sondern als ganzheitliche Person mit beruflichen und privaten Bedürfnissen wahrgenommen werden. Unabhängig von ihrer Funktion im Unternehmen möchten sie als vollwertiges Mitglied behandelt werden." Dies zeige sich unter anderem durch Respekt und Wertschätzung in der Führung, Einbeziehung in Entscheidungen und Beteiligung am Unternehmenserfolg.

Bei sepago haben die Mitarbeiter zum Beispiel das Gehaltssystem inklusive leistungsorientierter Vergütung und Unternehmensbeteiligung mitentwickelt. Zu ihrer jährlichen Klausur laden die sepago-Manager inzwischen auch ein Strategieboard aus drei Mitarbeitern ein, um gemeinsam über die künftige Ausrichtung des Unternehmens nachzudenken. Die Mitarbeiter werden jedes Jahr neu in das Board gewählt.

"Damit schaffen wir eine unmittelbare Nähe zur Organisation und zu unserer Strategie", sagt Sepago-Geschäftsführer Carsten Brüggerhoff. "Wir beziehen die Mitarbeiter stärker ein, die in direktem Kontakt zum Kunden stehen." Brüggerhoff hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Zufriedenheit der Mitarbeiter oft auf den Kunden übertrage. Lächelt der Berater im Projekt, fällt so manches leichter.

Chefs mit sozialen Antennen

Dem kann Robert Holtstiege, Geschäftsführer des Münsteraner ERP-Dienstleister orderbase, nur beipflichten: "Uns ist es sehr wichtig, ein Netzwerk unter Menschen zu pflegen und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz auch nach ­draußen zu übertragen, auf mögliche neue ­Mitarbeiter, aber auch auf mögliche Kunden." Holtstiege nimmt darum vor allem seine Führungskräfte in die Pflicht: "Wir sagen zu ihnen, bitte wartet nicht darauf, dass die Mitarbeiter mit einem Anliegen oder Problem zu euch kommen. Umgekehrt sollen die Führungskräfte ihre sozialen Antennen ausfahren und bei Treffen mit den Mitarbeitern an ihrem Arbeitsplatz auch zum Beispiel auf die Körpersprache der Kollegen achten und ein Gespräch mit ihnen suchen."

orderbase-Geschäftsführer Robert Holtstiege (rechts) sucht oft das Gespräch mit seinen Mitarbeitern, für ihn ist Vertrauen die wichtigste Zutat guter Führung.
Foto: orderbase consulting GmbH

In Holtstieges Augen ist Vertrauen die wichtigste Zutat im Kochrezept guter Führung, und daran muss man ständig arbeiten. Ein gutes Instrument, Vertrauen und gegenseitige Nähe zu schaffen, bietet für orderbase das so genannte Teamplayer-Projekt: Jeder Mitarbeiter erhält 500 Euro im Jahr, um eine soziale Einrichtung oder hilfsbedürftige Gruppe seiner Wahl zu unterstützen. "Durch diese Projekte entstehen viele private Gespräche zwischen Mitarbeiter und Führungskräften. Wenn man erfährt, wofür sich ein Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren will, entsteht eine ganz besondere Art von Vertrauen", erklärt Holtstiege.

Mehr Innovation, mehr Umsatz

Zufriedene Mitarbeiter sind auch ein wichtiger Nährboden für geschäftlichen Erfolg. Im Great-Place-to-Work-Wettbewerb hat jeder zweite der 60 ausgezeichneten ITK-Arbeitgeber eine überdurchschnittliche Umsatzentwicklung, unter den nicht platzierten Unternehmen können das nur 38 Prozent von sich behaupten. Auch ihre Innovationskraft schätzen 21 Prozent der prämierten ITK-Arbeitgeber als überdurchschnittlich hoch ein.

So mancher der ausgezeichneten Arbeitgeber eröffnet seinen Mitarbeitern auch die nötigen Spielräume, um abseits vom Tagesgeschäft kreativ zu sein. So können sich die zwölf IT-Profis des Aachener App-Entwicklers utilitas, Sieger in der kleinster Größenklasse bis 50 Mitarbeiter , alle drei Monate einen Tag lang mit dem beschäftigen, was sie wollen. Einzige Vorgaben: Es soll mit utilitas zu tun haben und darf keine Routine­aufgabe sein.

Die besten ITK-Arbeitgeber im Porträt

In unserer großen Arbeitgeberlounge stellen sich 30 der ausgezeichneten ITK-Arbeitgeber vor. Schauen Sie, was diese für ihre Mitarbeiter tun.

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