Speicher analysieren, optimieren und schützen

Die besten Tools für SSDs und Festplatten

08.10.2015
Sie sind die Arbeitstiere in PCs und Servern: Festplatten und SSDs, ohne die es auch in der Cloud keine Datenhaltung gäbe. Diese zum Teil kostenlosen Tools helfen, SSDs und Festplatten zu verwalten und zu schützen.

Kein noch so modernes Gerät kommt letztendlich ohne einen Datenspeicher aus. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um eine Festplatte im klassischem Sinne, eine moderne SSD oder gleich um eine der kleinen Speicherkarten handelt: Ohne diese Speichermedien wären alle Daten nach dem Ausschalten oder auch nur bei einer Funktionsstörung der Geräte weg. Selbst hinter jedem Cloud-Speicher, ganz gleich ob private oder öffentliche Wolke, sind natürlich Massenspeicher in Form von Festplatten aller Ausprägungen am Werk. Genau der richtige Moment also, einige Werkzeuge zur Betreuung, Verwaltung und zum Schutz dieser so wichtigen Hardwareressourcen vorzustellen.

Wir haben versucht, aus der riesigen Menge an Lösungen zur Festplattenüberwachung, Einteilung und Bearbeitung der Daten auf den Platten eine repräsentative Auswahl zu finden. Dabei kamen verschiedenen Systeme sowohl unter Windows 7 als auch unter Windows 8.1 zum Einsatz.

Für einen schnellen Überblick sorgt unsere Bilderstrecke:


Welche Dateien nehmen viel oder sogar sehr viel Platz auf meinen Festplatten ein? Die freie Software „SpaceSniffer“ kann hier nützliche Informationen geben.

Schneller Einlesen auch unter Windows 8.1: „SpaceSniffer“ findet auch versteckte Dateien und zeigt in der Konsole an, welche Dateien beim Scannen nicht gelesen werden können.

Auch mehrere Festplatten direkt im Überblick: Mit Hilfe des Werkzeugs „SpaceSniffer“ können mehrere Festplatten auch aktiv überwacht werden, da die Lösung auch Änderung sofort anzeigt und protokolliert.

Aufgeräumte Oberfläche: Mit „TreeSize Touch“ steht eine Anwendung kostenlos bereit, die speziell für den Einsatz auf Tablets unter Windows 8 und Windows 8.1 entwickelt wurde.

Das Verzeichnis mit den größten Dateien wurde identifiziert: Kaum ein Wunder, dass „TreeSize Touch“ hier die abgespeicherten virtuellen Maschinen auflistet.

Anwender, die eine prozentuelle Aufteilung der Festplattenbelegung wünschen, können auch die bei „TreeSize Touch“ einstellen: Bearbeiten können sie aber nichts mit Hilfe dieser App.

Ist der Dateisystem-Treiber der Firma Paragon erst einmal installiert (hier unter Windows 7), dann sieht der Windows-Anwender auch das ExtFS-Dateisystem des Linux-Rechners.

Kein Problem auch als montiertes Laufwerk unter Windows 8: Das Linux-Dateisystem wird von Windows erkannt und der Nutzer kann darauf zugreifen, nachdem Paragon ExtFS installiert wurde.

Wie schnell ist meine SSD-Festplatte wirklich? Mit Hilfe der Freeware AS SSD Benchmark kann ein Nutzer das überprüfen und bekommt dann die Wert auf dem Bildschirm angezeigt.

Ein weiterer Test für die SSD: Beim Kompressionstest unter AS SSD Benchmark wird sowohl die Lese- als auch Schreibgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Komprimierbarkeit der Daten gemessen.

Und schließlich der mehr praxisorientierte Test für die Performance der Solid-State-Disk: Die freie Benchmark-Software verwendet typische Dateigrößen und –aufteilungen, um die Geschwindigkeit im täglichen Betrieb zu simulieren.

Ungute Eigenschaft vieler Freeware-Programme: Auch „CrystalDiskInfo“ versucht dem Anwender bei der Installation eine Software mit auf das System zu bringen, die er höchstwahrscheinlich weder braucht noch haben will.

Kann die japanische Herkunft schwerlich leugnen: Die Freeware „CrystalDiskInfo“ kann einen Großteil der SMART-Daten sowohl von konventionellen Festplatten als auch von SSDs auslesen und darstellen.

Auch Raid-Konfigurationen und SSDs werden von „CrystalDiskInfo“ entdeckt und entsprechend mit ihren SMART-Daten angezeigt.

Vorbildlich, wenn es um die Sprachunterstützung geht: Die freie Version des Programms „Defraggler“ kann in vielen Sprachen installiert werden.

Auch wenn der Google-Browser eine gute Software ist: Es besteht kein Grund, dass er mit der Installation von „Defraggler“ automatisch mit auf das System des Anwenders gelangt!

Bietet einige Möglichkeiten aber keine dedizierte Unterstützung von SSD-Massenspeicher: Die freie Version der Software „Defraggler“ ist aber gut lokalisiert und lässt sich auch einfach bedienen.

Die freie Version der Software „Disk Defrag“ ist nicht viel mehr als ein „Appetizer“ für die Vollversion: Diverse Einträge führen nur zu Werbung auf der Web-Seite des Anbieters (hier die Einträge im Bereich „System Health“).

Auch die Spezialisten von O&O bieten eine freie Version ihrer Software für die Defragmentierung an: Allerdings kann auch diese Lösung nicht mit SSDs umgehen, das bleibt der Kaufversion vorbehalten.

In der Vollversion stehen dann alle Möglichkeiten zur Verfügung: Die Software O&O Defrag bietet dann sehr viele Optimierungs- und Analysemöglichkeiten und kann beispielsweise auch mit virtuellen Datenträgern umgehen.

Wichtig für eine automatische Defragmentierung: Die Tools müssen richtig mit SSDs umgehen können – wie hier bei der O&O-Lösung bedarf es dazu fast immer der kommerziellen Version des jeweiligen Tools.

Welche Dateien brauchen (zu) viel Platz? - SpaceSniffer

Ganz gleich, wie groß die Massenspeicher auch sein mögen, irgendwann reicht der Platz nicht mehr aus oder wird zumindest immer schneller knapp. Aus diesem Grund gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Tools, die Anwender dabei unterstützen, die großen "Speicherfresser" auf den Platten auszumachen und gegebenenfalls auch zu löschen. Wir haben den SpaceSniffer als Beispiel für diese Art von Programmen ausgewählt.

Was kann der SpaceSniffer leisten?

Fazit: Eine nützliche kleine Software, die im Gegensatz zu vielen ähnlichen Lösungen wirklich alle Dateien anzeigt, die in einem Dateisystem zu finden sind: Gerade bei den "versteckten Dateien" existieren oft genug sehr große Dateien, die das System blockieren und so gefunden werden können. Über einen Rechtsklick steht dem Nutzer dann auch gleich das Kontextmenü des Windows-Explorers zur Verfügung, um beispielsweise eine Datei zu löschen. Leider gibt es die Software nur in englischer Sprache - aber wer damit keine Probleme hat, bekommt hier ein handliches und zuverlässiges Reporting-Tool für seine Festplatten.

TreeSize Touch: Übersicht für Windows-8-Tablets

Lösungen wie der zuvor erwähnte SpaceSniffer sind gut, wenn sie auf dem Windows-Desktop zum Einsatz kommen. Allerdings gibt es immer mehr Nutzer, die auf einem Touch-optimierten System unter Windows 8 beziehungsweise 8.1 oder sogar auf einem Surface-Gerät arbeiten. Sie benötigen Apps, die ähnliche Aufgaben auch auf diesen Geräten lösen: Eine davon ist TreeSize Touch von Jam Software.

Welche Vorteile bietet TreeSize Touch?

Was uns weniger gefallen hat:

Fazit: Eigentlich eine Tablet-Software, wie sie grundsätzlich sein sollte: lokalisiert, einfach zu bedienen auch ohne Tastatur und übersichtlich in der Darstellung - wenn sie nun noch ein paar mehr nützliche Features anbieten würde, könnte sie zur Festplatten-App der Wahl werden. So kann sie nur dazu dienen, einen schnellen Überblick über die Festplatte eines Windows-8-Systems zu bekommen.

Zugriff auch auf Linux-Dateisysteme: Paragon ExtFS

Damit ein Betriebssystem die Daten auf einer Festplatte überhaupt ver- und bearbeiten kann, kommt mit dem Dateisystem und dessen Treibern eine spezielle Software des jeweiligen Systems zum Einsatz. Wer nur unter Windows arbeitet, hat damit keine Probleme - was aber, wenn von einem Windows-System auf eine Festplatte und deren Daten zugegriffen werden soll, die mit dem ExtFS-Dateisystem unter Linux formatiert wurde? Die Software Paragon ExtFS für Windows kann in diesen Fällen helfen.

Welche Möglichkeiten bieten Paragon ExtFS?

Fazit: Eine kleine, sehr gelungene Lösung, die nur einen Zweck gut erfüllt: Unter Linux mit ExtFS formatierte Festplatten können so auch von Windows aus beschrieben, ausgelesen und montiert werden. Der Hersteller verlangt allerdings eine Registrierung auf der Website, bevor die Software kostenlos heruntergeladen werden kann.

Wie schnell ist meine SSD? AS SSD Benchmark

Soll ein PC-System oder auch ein Notebook ohne allzu großen Aufwand schneller werden, so raten Experten in der Regel zu zwei Maßnahmen: mehr Hauptspeicher und eine SSD einbauen. Doch wenn die Solid-State-Disk dann eingebaut ist, bleibt oft die Frage, wie schnell sie abseits des subjektiven Empfindens wirklich ist. Hier können Programme wie AS SSD Benchmark helfen, die entsprechende Tests auf den installierten Festplatten ausführen und vergleichbare Ergebnisse anzeigen.

Möglichkeiten und Features von AS SSD Benchmark:

Fazit: Diese Freeware gehört definitiv zu unseren bevorzugten Test-Tools, wenn es beispielsweise darum geht, einen ersten Eindruck von der Leistung einer SSD zu gewinnen: Sie ist schnell und leicht eingesetzt. Bis auf das .NET-Framework in der Version 3.5, das beispielsweise auf Systemen unter Windows 8.1 zunächst installiert werden musste, stellt sie keine weiteren Anforderungen und startet direkt aus der ausführbaren Datei heraus.

Test für alle Festplatten: CrystalDiskInfo

Sicher verbreiten sich die SSDs immer schneller,, und aktuelle Systeme der Ultrabook-Klasse werden bereits standardmäßig mit diesen schnellen Massenspeichern ausgeliefert. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine sehr große Zahl von Systemen nach wie vor mit konventionellen Festplatten arbeitet. Wer diese rotierenden Scheiben und vor allen Dingen auch ihren "Gesundheitszustand" im Griff behalten möchte, greift zu einem der vielen Tools, die von Festplattenanbietern wie Samsung angeboten werden. Oder er nimmt gleich ein freies Tool wie CrystalDiskInfo, das mit allen Platten zurechtkommt und umfangreiche Informationen auf den Bildschirm bringt.

Welche Vorteile bietet CrystalDiskInfo?

Fazit: Festplattenexperten und -hersteller bemängeln oft, dass CrystalDiskInfo nicht restlos alle SMART-Daten einer Festplatte auslesen kann. Wer diese wirklich alle benötigt, muss dazu auf ein Tool des jeweiligen Herstellers wie beispielsweise Samsungs SSD Magician ausweichen - ein Werkzeug, das speziell für die SSDs von Samsung entwickelt wurde. Die meisten Nutzer werden aber bereits mit CrystalDiskInfo alle für sie wichtigen Daten ihrer Festplatten zuverlässig auslesen und auswerten können. Der Versuch, bei jeder Installation wieder andere "Zusatzsoftware" - teilweise aus zweifelhafter Quelle - auf das System zu bringen, bringt Anbieter und Software allerdings doch einige Minuspunkte ein!

Tipp: Der Download von CrystalDiskInfo von der Website des Anbieters ist oft recht langwierig: Wie schon die Grafiken in der Software zeigen, ist dieses Werkzeug in Japan beheimatet, und die Verbindung sowie den Servern scheinen nicht besonders performant oder aber konstant überlastet zu sein. Wir raten in diesem Fall, die Software bei den Kollegen von der PC-Welt herunterzuladen, die auch einen entsprechenden Download von CrystalDiskInfo zur Verfügung stellen.

Bekannt und immer noch wichtig: Defragmentierung

Auch beim Thema Defragmentierung einer Festplatte sind sich die Fachleute oft uneins: Es stimmt sicher, das aktuelle Windows-Systeme in der Zwischenzeit recht gut selbst dafür sorgen, dass die Festplatten beziehungsweise die Daten auf diesen Platten entsprechend "wohlgeordnet" bleiben. Zudem sind Windows 8 und 8.1 ebenso wie Windows 7 gut dazu in der Lage, SSDs richtig zu erkennen und zu behandeln - eine "normale" Defragmentierung sollte nämlich auf diesen Massenspeichern nicht ausgeführt werden.

Wer nach einer modernen Lösung sucht, die ihm hilft, seine Festplatten aufgeräumt zu halten, wird im Netz eine ganze Reihe von Werkzeugen finden. Dazu zählen sowohl freie als auch kommerzielle Lösungen. Wir haben uns drei davon herausgesucht, die wir hier vorstellen wollen:

Defraggler: die freie Lösung

Die weithin durch ihre Optimierungslösung CCleaner bekannte Firma Piriforum bietet mit Defraggler auch eine Lösung zur Optimierung und Defragmentierung der Festplatten an. Dabei ist die Grundversion frei erhältlich, auf der Website stehen aber auch noch eine Professional- und eine Business-Version gegen Entgelt bereit, wobei die Abgrenzung bei den Funktionen leider vom Anbieter eher unscharf gehalten ist: Bis auf die Aussage, dass die beiden kommerziellen Versionen die Festplatten für "schnelleren Zugriff optimieren" und sich automatisch updaten, hält der Hersteller sich hier mit konkreten Aussagen leider zurück.

Was bietet die freie Defraggler-Lösung?

Was hat uns weniger gefallen?

Fazit: Während CCleaner vom gleichen Hersteller zu unseren Standardwerkzeugen im Testlabor und auf diversen Systemen gehört, konnte uns diese Software von Piriforum nicht überzeugen: Dazu hat neben der mangelhaften SSD-Unterstützung auch der Versuch beigetragen, wieder einmal eine nicht vom Nutzer gewünschte Software einfach mitzuinstallieren.

Disk Defrag Free: schnell mit wenigen Funktionen

Bei der Lösung Disk Defrag Free des Anbieters Auslogic handelt es sich ebenfalls um die "abgespeckte", aber dafür kostenlose Version einer Software. Sie steht in der weitaus umfangreicheren "Pro"-Version aber auch für 30 Tage zum kostenlosen Test zur Verfügung.

Was kann Disk Defrag Free bieten?

Fazit: Bei Disk Defrag Free handelt es sich um eine typische Softwareversion, die vom Hersteller einzig zu dem Zweck angeboten wird, dem Nutzer Appetit auf die Kaufversion zu machen. So führen die Menüpunkte, die unter "Advanced" angeboten werden, alle auf Websites des Anbieters mit Zusatzsoftware. Das Gleiche gilt für den Punkt "System Health". Die gesamte Software steht trotz eines Menüeintrags "Language" nur in englischer Sprache bereit und versucht zudem, bei der Installation eine weitere Lösung des Anbieters mit auf das System zu bringen. Die meisten dieser Kritikpunkte treffen zwar nicht auf die Pro-Version zu, doch die steht ebenfalls nur in englischer Sprache bereit.

O&O Defrag 18: Klassiker in neuer Version

Wer im deutschsprachigen Raum von Software zur Defragmentierung spricht, wird wahrscheinlich auch das Produkt der Berliner Softwarefirma O & O erwähnen: O & O Defrag ist zweifelsohne das bekannteste Produkt des Anbieters und wird in der Version 18 angeboten, die auch Windows 8.1 unterstützt. Im Gegensatz zu den Produkten anderer Anbieter bietet die Firma jeweils spezielle Lösungen für den Einsatz auf Windows-Servern oder auf den Client-Systemen an. Ähnlich wie bei anderen Anbietern stellen auch die Berliner Entwickler eine stark abgespeckte freie Version bereit, bieten die wirklich interessanten Features aber nur in der Verkaufsversion an.

Welche Vorteile bietet O&O Defrag 18?

Fazit: Wahrscheinlich wird es vielen Anwendern im professionellen und semi-professionellen Umfeld ähnlich wie uns gehen: Wer schon einige Jahre lang die O&O-Lösung verwendet hat, wird auch jetzt wieder zu dieser Software greifen. Zumal die Versionen stets auf dem aktuellen Stand der Technik sind und so auch SSDs (mit herstellerunabhängiger Trim-Funktion), Laufwerke mit VSS und mit der aktuellsten Version auch die Defragmentierung von Laufwerken auf virtuellen Datenträgern und SANs (Storage Area Networks) anbietet.

Die freie Version ist auch bei O&O in Prinzip nur ein Appetizer für die Vollversion der Software: Die bei der kostenlosen Software gebotenen Möglichkeiten kann der Anwender zum großen Teil auch direkt im Windows-System finden. Die Kaufversion ist wiederum eine Lösung, die sich eindeutig an den professionellen Anwender wendet, was durch die Netzwerkunterstützung und die dedizierte Serverversion deutlich unterstrichen wird.