Investitionen in Internet-Dienstleistungen steigen

Die Digitale Wirtschaft brummt

24.05.2006 von Andreas Schaffry
Die Digitale Wirtschaft ist im Aufwind. Die positive Entwicklung ist vor allem auf VoIP und Web 2.0-Technologien zurückzuführen. Aufgrund der guten Konjunktur-Aussichten wollen die Unternehmen vermehrt Mitarbeiter einstellen. Zu diesen Schlüsselergebnissen kommt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) im Rahmen einer Langzeitstudie unter seinen Mitgliedern.

Insgesamt rechnen die befragten Unternehmen für 2006 mit einem Umsatzzuwachs von mehr als 17 Prozent. Im Gegensatz zu 2004, in dem sich die positive Umsatzentwicklung noch nicht signifikant auf die Beschäftigtenzahlen auswirkte, haben die Firmen im vergangenen Jahr jedoch wieder verstärkt Mitarbeiter angestellt.

Mehr Neueinstellungen geplant

Dieser Trend soll sich im laufenden Jahr noch verstärken. Die Agenturen gehen davon aus, dass sie Ende 2006 rund 13 Prozent mehr Mitarbeiter haben werden als im Vorjahr - bei steigender Bereitschaft, auch ältere Mitarbeiter jenseits der 45 Jahre einzustellen.

Bei aller Euphorie gibt es jedoch auch einen Wermutstropfen. So ist es nach Auffassung der Umfrageteilnehmer in den letzten beiden Jahren wieder deutlich schwieriger geworden, geeignetes Personal zu finden. Ein Grund ist unter anderem das unzureichende Hochschulangebot.

Die Politik müsste deshalb ein flexibles und praxisnahes Bildungssystem erarbeiten, die Wirtschaft ist aufgefordert, ausreichend Angebote für die berufliche Aus- und Weiterbildung zu schaffen.

Neue Technologien gewinnen an Bedeutung

Treiber der positiven Entwicklung sind vor allem breitbandige Zugangs-Technologien. So steigt die Bedeutung des Wireless LAN. Auch UMTS-Technologien sowie TV-gebundene Zugangstechnologien gewinnen langsam an Bedeutung.

Mobile Endgeräte konnten als Medienplattform den Abstand zum Internet weiter verkürzen. Laut Umfrage wird die Bedeutung von Voice over IP (VoIP) besonders hoch eingeschätzt. Darüber hinaus werden auch die so genannten Web 2.0-Technologien und "User generated Content", also Inhalte, die von den Nutzern selbst produziert werden (etwa in Weblogs), als sehr wichtige Anwendungs-Technologien eingestuft.

Die Befragung zum so genannten New Media Service Ranking (NMSR) ist eine Langzeitstudie und umfasst die Honorarumsätze aus Multimedia-Dienstleistungen, welche Multimedia-Dienstleister in Deutschland erwirtschaften. Berücksichtigt wurden dabei auch Teilumsätze aus Zugangs- und Speicherdienstleistungen (Hosting, Access) sowie aus dem Betrieb eigener Websites (Werbeerlöse, Online-Handel). Insgesamt nahmen an der aktuellen Umfrage 276 deutsche Agenturen und Dienstleister im Internet- und Multimediabereich teil.