Neues Jahr

Die Führungsvorsätze von CIOs

12.01.2015 von Christiane Pütter
Guus Dekkers will bei Airbus Agilität vorleben, Norbert Kleinjohann geht es bei Siemens um Ownership-Culture. Wir haben CIOs gefragt, was sie sich in puncto Führung 2015 vornehmen.

Ende November steht für die CIO-Community erstmal Feiern an. In München wird festlich der "CIO des Jahres" gekürt und anschließend bis in den frühen Morgen getanzt. Doch der Branchentreff ist immer auch ein Ort zum Fachsimpeln und Informationsaustausch. Wir haben die Gelegenheit genutzt und einige unserer Gäste gefragt, was sie sich in Sachen Führung für 2015 vorgenommen haben.

Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Gäste und ihre jeweiligen Unternehmen selbst. Airbus-CIO Guus Dekkers zum Beispiel setzt auf Agilität, Norbert Kleinjohann von Siemens auf Ownership-Culture. Bernd Kuntze von Haas Food bekommt neue Mitarbeiter, Matthias Moritz von Almirall will seinen neu eingerichteten Bereich User-Experience ausbauen.

Was sich CIOs in Sachen Führung im neuen Jahr vornehmen
Führung 2015
Ende November 2014 stand wieder unsere Gala zum "CIO des Jahres" an. Bei der Gelegenheit haben wir einige unserer Gäste gefragt, was sie sich in puncto Führung für das kommende Jahr vornehmen.
Harald Rünz, Carl Zeiss
Alignment ist das Stichwort von Harald Rünz.
Carl Zeiss
Der IT-Chef von Carl Zeiss hat sich in den vergangenen zwei Jahren viel mit Teambildung beschäftigt. 2015 will er seine 150 Mitarbeiter noch stärker als bisher auf die Unternehmens-Strategie einschwören. "Es geht um Business-IT. Darum, dass die Mitarbeiter verstehen, warum unser Unternehmen was produziert und welchen Herausforderungen wir uns stellen müssen", sagt Rünz.
Matthias Moritz, Almirall
Keine Siesta erwartet Matthias Moritz, CIO von Almirall in Barcelona...
Almirall
Zwar bezeichnet Moritz seine Mannschaft als "das beste Team der Welt". Ausruhen wird er sich aber nicht, denn er hat einen neuen Bereich für User-Experience gebildet. Dieser hat bisher zwölf Mitarbeiter und soll 2015 wachsen.
Klaus Straub, BMW AG
Ein Wort reicht Klaus Straub, dem CIO von BMW, auf die Frage nach den Führungs-Vorsätzen für 2015.
BMW
"Schreiben Sie: Hochleistungsteam!", sagt er.
Guus Dekkers, Airbus S.A.S.
Ein gutes Vorbild wird Guus Dekkers seinem Team sein.
Airbus
Der CIO von Airbus S.A.S. will "Agilität vorleben". Er sagt: "Ich will mein Team befähigen, Trends schnell zu erkennen und in Value umzuwandeln."
Bernd Kuntze, Haas Food
Neues Jahr heißt für Bernd Kuntze auch neue Mitarbeiter.
Haas Food
Für den CIO von Haas Food steht 2015 erst einmal an, neue Kollegen zu integrieren. "Wir achten schon beim Recruiting darauf, dass die neuen Mitarbeiter von der Persönlichkeit her zum Team passen", sagt er.
Norbert Kleinjohann, Siemens
Eine Kulturfrage steht für Norbert Kleinjohann von Siemens an.
Siemens
Er umreißt seine Führungsvorsätze für 2015 so: "Ownership Culture vorleben!"
Jens Riegel, Lohmann SE
Freiheit ist das Stichwort von Jens Riegel, dem CIO von Lohmann, einem Hersteller von Impfstoffen für Geflügel.
Lohmann
Riegel gewährt seinen Mitarbeitern hohe Freiheitsgrade, beobachtet jedoch, dass mancher Informatiker davon überfordert ist. "Ich möchte, dass sie lernen, althergebrachte Muster zu durchbrechen", sagt der CIO von Lohmann.
Richard Kneis, Alnatura
Stabilität ist das Motto von Richard Kneis, CIO bei Alnatura.
Alnatura
Kneis hat die IT bei dem Hersteller ökologischer Lebensmittel in den vergangenen viereinhalb Jahren komplett umstrukturiert. Dazu gehörte auch eine große SAP-Einführung. Im kommenden Jahr wird es darum gehen, Prozesse nach ITIL anzupassen.

Doch egal, wohin die Entwicklung eines Unternehmens geht - einige Regeln sollten alle Führungskräfte beachten. Dazu gehören folgende:

Offen kommunizieren: Das Tagesgeschäft oder Zeitmangel dürfen nicht dazu führen, dass zu wenig miteinander gesprochen wird.

Nicht den Druck an die Mitarbeiter weitergeben: Mit anderen Worten - nicht gegeneinander arbeiten, sondern miteinander nach Lösungen suchen.

Konstruktives Feedback geben: Jeder Mitarbeiter will seinen Job gut machen. Dafür braucht er den Vorgesetzten zur Standortbestimmung.

Das rät jedenfalls Business Coach und Managment-Beraterin Susanne Klimesch aus Düsseldorf. Sie plädiert dafür, den Menschen nicht nur rein als Arbeitnehmer zu betrachten. "Arbeit hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität", sagt sie. "Schon längst geht es dabei nicht mehr nur ums Geldverdienen."