Multicore-Prozessoren beschleunigen Software-Entwicklung und Data Mining

Die IT-Herausforderungen bis 2033

25.07.2008 von Alexander Galdy
Viele IT-Technologien, die in 25 Jahren den Alltag prägen werden, sind heute schon vorhanden, wenn auch nur als Prototypen, Patente und Forschungen. Davon gehen die Analysten von Gartner aus. Dazu zählen drahtloses Aufladen, parallelle Programmierung und Speicherung.

Bis zum Jahr 2033 steht die IT-Industrie vor sieben großen Herausforderungen. Oder wie es Gartner nennt: IT Grand Challenges. Dabei handelt es sich um Probleme, deren Bewältigung weit reichende und ausgesprochen positive Auswirkungen auf die ökonomischen, wissenschaftlichen aber auch gesellschaftlichen Aspekte unseres Lebens haben.

CIOs sollten unbedingt ein Auge auf kommende Technologien werfen und deren Entwicklung aktiv beobachten, um rechtzeitig reagieren zu können, rät Gartner. Denn nach Meinung der Analysten tauchen Technologien am Horizont auf, die den Job eines CIOs komplett verändern werden.

Gartner hat sieben IT Grand Challenges identifiziert:

1. Drahtloses Aufladen

Mobile Geräte erleichtern den Alltag. Aber nur solange auch die Batterie mitspielt. Eine drahtlose Verbindung zum Internet herzustellen ist mittlerweile oft leichter, als eine Steckdose für das Blackberry zu finden. Leider sieht auch Gartner in diesem Punkt so schnell keine Lösung.

Dabei gibt es Forschungen zu diesem Thema schon seit gut 100 Jahren und erfolgreiche Versuche am Massachusetts Institute of Technology im vergangenen Jahr. Doch von einer kommerziellen Anwendung ist man noch weit entfernt.

2. Parallele Programmierung

Eine große Herausforderung für die Software-Entwicklung wird es sein, effektive Methoden zur Parallelisierung von Programmen zu finden, mit denen Multicore-Prozessoren tatsächlich genutzt werden können. Data Mining und andere rechenintensive Applikationen würden davon erheblich profitieren.

3. Berührungslose Interfaces

Nach wie vor ist es ein Traum, ohne Berührung mit dem Computer zu kommunizieren. Aber bis auf die Tastatur oder die Maus verzichtet werden kann, sind noch einige Herausforderungen zu meistern. Dazu gehört, Gesten zu entdecken und diese in einer Bibliothek in Echtzeit zu verstehen.

4. Automatische Sprachübersetzung

Zwar bestehen bereits rudimentäre Systeme für eine automatische Übersetzung. Gartner ist aber der Auffassung, dass es noch einige Schwierigkeiten geben wird, bis eine computer-basierte Übersetzung sinnvoll genutzt werden kann.

5. Zuverlässige Langzeitspeicherung

Bis Daten länger als 100 Jahre gespeichert werden können, dauert es laut Gartner noch. Um digital vorhandene Informationen dauerhaft vor Verlust zu sichern, müssen noch etliche Probleme bei Formaten, Hardware, Metadaten und Information Retrieval gelöst werden.

6. Produktivität von Programmierern

In Zukunft werden eine steigende Nachfrage nach Software mit einer sinkenden Zahl von IT-Studenten aufeinandertreffen, warnen die Analysten von Gartner. Helfen könnte ein zunehmender Einsatz von wieder verwertbaren Codes. Allerdings steigt damit der Aufwand. Den passenden für eine bestimmte Anwendung zu finden, wird eine echte Herausforderung.

7. IT-Kosten berechnen

Den Wert von IT-Investitionen tatsächlich zu bestimmen, ist und bleibt schwierig. Das Problem wäre gelöst, wenn CIOs voraussagen könnten, welchen Einfluss IT-Investitionen auf den Gewinn pro Aktie haben.