Was macht eigentlich... Monika Ribar?

Die Kunst des CIOs: Brücken schlagen

17.10.2008 von Rolf Roewekamp
Ein CIO muss zwar nicht neue Geschäftsfelder aufzeigen. Aber Impulse und Ideen erwartet die heutige Chefin und frühere IT-Chefin bei Panalpina schon von einem CIO.
Ein CIO muss zwar nicht neue Geschäftsfelder aufzeigen. Aber Impulse und Ideen erwartet die heutige Chefin und frühere Leiterin IT bei Panalpina schon von einem CIO.

Morgens um 5:20 Uhr geht es raus aus dem Haus. 30 Minuten joggte Monika Ribar zu Beginn des Tages. "Ich versuche, mich mindestens eine halbe Stunde am Tag zu bewegen", sagt die Chefin des Schweizer Transport- und Logistikunternehmens Panalpina. Außerdem macht sie regelmäßig Krafttraining. "Wir sitzen alle viel zu viel", begründet sie.

Dabei reist Ribar nach wie vor sehr viel. Nur haben sich ihre Kunden stark verändert. Besuchte sie als CIO früher interne Abteilungen, so redet sie jetzt als Chefin mit Panalpina-Kunden und Investoren des börsennotierten Unternehmens Panalpina Welttransport AG.

Dagegen habe sich ihre Führung nicht sonderlich geändert. Wie sie sich als CIO mit einer Mannschaft umgab, so arbeitet sie auch als CEO im Team. Nur mit dem Unterschied, dass die Mitarbeiter jetzt aus vielen Fachgebieten kommen und sich das inhaltliche Spektrum stark verbreitert hat.

An die Spitze des Konzerns mit Sitz in Basel gelangte die 49-Jährige im Oktober 2006. Bereits seit 1991 arbeitete sie für die Logistik-Gruppe und hatte verschiedene Funktionen in den Bereichen Controlling, IT und Global Project Management inne. Von 2000 bis 2005 war sie CIO der Gruppe und Mitglied der Konzernleitung, bevor sie 2005 zum CFO ernannt wurde.

In ihrer Funktion als CEO hat sie den Kontakt zur IT nicht verloren. Im Gegenteil. Nachdem Panalpina im Mai dieses Jahres die Organisation umgebaut hat, berichtet CIO Günther Denk direkt an Ribar. Zuvor berichtete er an den Chief Operating Officer, weil im Operating-Bereich die meisten IT-Themen anfielen.

Ribar hat klare Anforderungen an einen CIO: "Ein CIO muss die Brücke zwischen Technik und Anwender schlagen. Das ist die Kunst." Außerdem soll ein CIO eine globale Organisation verantworten, die Anwender schult und trainiert. "Wenn Mitarbeiter nicht wissen, wie die Anwendungen funktionieren, dann nützt die beste Technik nichts", sagt Ribar.

CIOs sollten auch neue Geschäftsmöglichkeiten mittels IT aufzeigen. Denn gerade bei Panalpina kommt der Supply Chain eine wichtige Rolle zu. "Ich erwarte nicht, dass der CIO uns ein neues Geschäftsfeld aufzeigt, in dem wir tätig werden können. Aber Impulse und Ideen beim SCM erwarte ich schon", sagt Ribar.

Immerhin gibt auch noch ein Leben nach der Arbeit für Ribar, jedenfalls ist der Wille dazu vorhanden. "Die Wochenenden versuche ich mir frei zu halten - so weit das möglich ist. Das ist fast die einzige Möglichkeit, meinen Mann zu sehen, weil auch er beruflich viel unterwegs ist", erzählt Ribar. Dann golft sie gerne mit ihm zusammen, verbringt Zeit mit Freunden und kocht gerne: "Das ist Ausgleich für mich."