Smartphone-Etikette

Die Mobile-Manieren der Deutschen

21.11.2011 von Andrea König
Jedem Dritten fehlt es laut einer Intel-Studie Meinung an Manieren, wenn es um den Umgang mit Handy, Notebook und Tablet geht.

Mehr als 12.000 Personen weltweit, darunter 1.000 aus Deutschland, befragte Chiphersteller Intel für die Studie "mobile Etikette" zu den mobilen Manieren ihrer Mitmenschen, ihrem eigenen Verhalten und der Bedeutung der Geräte im Alltag. Neun Prozent der Befragten aus Deutschland empfinden die mobilen Manieren ihrer Mitmenschen als ausgezeichnet, die Mehrheit - 58 Prozent - bezeichnen sie als angemessen. Jeder Dritte beurteilt die Manieren der Deutschen beim Umgang mit Handys, Notebooks, Tablets & Co. als schlecht.

Die eigenen Manieren bewerten Deutsche deutlich besser als die ihrer Mitmenschen.
Foto: Intel

An sich selbst haben die Befragten deutlich weniger auszusetzen: Die eigenen Manieren bezeichnet fast jeder Zweite (47 Prozent) als ausgezeichnet. Weitere 52 Prozent empfinden die eigenen mobilen Manieren als angemessen. Nur ein Prozent schätzt den persönlichen Umgang mit mobilen Geräten als mangelhaft ein.

Nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) der Befragten aus Deutschland hat schon einmal in der Begleitung anderer eine Nachricht ins mobile Gerät getippt, etwa in einem Meeting oder beim Abendessen mit Freunden. 30 Prozent haben schon einmal ein mobiles Gerät im Schlafzimmer benutzt. 23 Prozent haben während dem Tippen einer SMS schon einmal ihre Umgebung vergessen. Im Ländervergleich liegen die Deutschen damit unter dem Ländermittel. International gaben jeweils 46 Prozent der Befragten an, in Gesellschaft Nachrichten getippt zu haben und mobile Geräte schon einmal im Schlafzimmer benutzt zu haben. Ein knappes Drittel hat beim Tippen einer SMS schon mindestens einmal seine Umgebung vergessen.

Der erste Blick aufs eigene mobile Gerät fällt bei der Mehrheit der Befragten aus Deutschland schon vor der Arbeit. Jeweils 15 Prozent geben an, dass sie noch im Bett beziehungsweise vor der Dusche zum ersten Mal auf das Gerät sehen. 34 Prozent beschäftigen sich beim Frühstück zum ersten Mal mit dem mobilen Gerät, weitere neun Prozent auf dem Weg in die Arbeit. 26 Prozent schauen zum ersten Mal auf ihr mobiles Gerät, wenn sie im Büro angekommen sind.

Die Studienautoren wollten von den Befragten außerdem wissen, welches Verhalten anderer sie am meisten stört und gaben den Befragten mehrere Szenarien zur Auswahl. Umfrageteilnehmer aus Deutschland stören sich am häufigsten daran, wenn andere Personen in der Öffentlichkeit laut telefonieren oder ihre Mitmenschen nervigen oder sehr laut eingestellten Klingeltönen aussetzen (jeweils 67 Prozent). 57 Prozent stören sich an Personen, die beim Autofahren Nachrichten schreiben.

Gegen feste Regeln bei Handy, Notebook und Tablet

Auch wenn sich viele Umfrageteilnehmer über die schlechten mobilen Manieren anderer Menschen ärgern, sind sie bei der Forderung nach einer mobilen Etikette zurückhaltend. Feste Regeln für den Umgang mit Handys, Notebooks, Tablets und Co. wünschen sich nur 41 Prozent der Befragten aus Deutschland. In der Türkei äußern zum Beispiel mehr als 80 Prozent der Befragten diesen Wunsch, länderübergreifend tun dies 61 Prozent.

62 Prozent der Befragten aus Deutschland sind der Meinung, dass mobile Geräte ihren Besitzern als Statussymbol dienen und sie damit Aufmerksamkeit erregen möchten. 43 Prozent der Umfrageteilnehmer haben sich schon einmal über die schlechten mobilen Manieren einer anderen Person geärgert oder fühlten sich gestresst.

Chiphersteller Intel befragte für die Studie "mobile Etikette" weltweit mehr als 12.000 Personen in 16 Ländern zum Umgang mit mobilen Endgeräten. 1.000 Deutsche beteiligten sich an der Umfrage und bewerteten die mobilen Manieren ihrer Mitmenschen, ihr eigenes Verhalten und die Bedeutung des Handys im Alltag. Wer wissen möchte, wie es um seine eigenen mobilen Manieren steht, kann auf der Facebook-Seite von Intel am Mobile Etikette Quiz teilnehmen und wird dann entsprechend seinem Verhalten einem von fünf Nutzertypen zugeordnet.