Netzwerksicherheit

Die Risiken durch Telearbeit, WLAN & Co.

26.06.2012 von Michael Kallus
Immer mehr KMUs müssen Sicherheitskonzepte für mobile Mitarbeiter erstellen. Mehr als die Hälfte erwartet dadurch Gefahren bezüglich der IT-Sicherheit.

Auch kleine und mittlere Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre IT-Infrastruktur auf neue Arbeitsmethoden abzustimmen. Denn bereits 93 Prozent der Unternehmen haben Telearbeiter, die nicht in der Firmenzentrale arbeiten. Im Schnitt ist jeder fünfte Angestellte als Telearbeiter aktiv. Das zeigt die Studie „Die Zukunft der Netzwerksicherheit“ des Forschungsinstituts Vanson Bourne im Auftrag des Sicherheitsanbieters Sophos, für die 570 IT-Entscheider aus Deutschland, England, Frankreich sowie Australien und den USA befragt wurden.

Die Umfrage in Unternehmen bis 500 Mitarbeiter zeigt, dass 75 Prozent der IT-Verantwortlichen Sicherheitsbedenken in Sachen Telearbeit haben. Jeder zweite geht davon aus, dass der Anstieg der Telearbeit weitere Risiken mit sich bringt und neue, ganzheitliche Sicherheitskonzepte für diese Mitarbeiter erfordert.

Die Problem durch Telearbeiter

Die IT-Herausforderungen in Sachen Telearbeitsplatz.
Foto: Sophos

Beim Managen von Telearbeitsplätzen nennen die befragten IT-Leiter eine Reihe von zu berücksichtigenden Punkten. Die meistgenannten Themen sind Troubleshooting mit 44 Prozent und das Management der Geräteverbindungen mit 39 Prozent (siehe Grafik links).

Ein weiterer Punkt in der Netzwerksicherheit ist die mittlerweile hohe Verbreitung von Funknetzen. Fast ein Fünftel der Befragten gibt an, eine exzellente WLAN-Abdeckung zu haben. Der Löwenanteil spricht sich selbst eine gute oder akzeptable Abdeckung zu.

Beim Management der Funknetze tun sich die meisten scheinbar leicht. Die Hälfte aller befragten IT-Verantwortlichen schätzt die Verwaltung mehrerer WLANs als sehr leicht ein, weitere 18 Prozent als leicht und 14 Prozent als recht einfach. Nur 8 Prozent beurteilt die Verwaltung als schwierig.

Dennoch sind sich nur 21 Prozent der IT-Entscheider "sehr sicher", dass ihr WLAN-Netzwerk umfangreich geschützt ist. Vier von fünf Befragten äußern hier Zweifel.

Gefahren durch Cloud und raffinierte Threats

Im Brennpunkt steht auch die zunehmende Nutzung von Cloud-Services. Immerhin 44 Prozent nennen dies als ein wichtiger Punkt für die Netzwerksicherheit. Danach folgen die Ausbreitung immer ausgeklügelter Threats und das Management mobiler Geräte (siehe Grafik links).

Auch KMUs planen vermehrt, Cloud-Services zu nutzen.
Foto: Sophos

Dieser hohe Stellenwert des Unternehmensnetzes spiegelt sich in den künftigen Schwerpunkten wider. So plant jeder zweite IT-Verantwortliche, in naher Zukunft sein Funknetz zu modernisieren. Weitere 48 Prozent wollen Kosten einsparen, indem sie die Netzwerkinfrastruktur virtualisieren, und 44 Prozent werden Teile der Infrastruktur in eine Cloud auslagern.

Erst danach folgen Bereiche wie eine breitere Einführung der Telearbeit, die 44 Prozent der Befragten vorantreiben wollen, oder ByoD. So zielen 31 Prozent der IT-Verantwortlichen darauf ab, es noch mehr Mitarbeitern zu ermöglichen, eigene Geräte mitzubringen.

Viele Verantwortliche erwarten, dass die Sicherheitsbudgets steigen.
Foto: Sophos

Auch das Sicherheitsbudget zeigt die steigende Wichtigkeit der Unternehmensnetze. Jedes zweite befragte Unternehmen plant, ihr IT-Budget aufzustocken, um den steigenden Sicherheitsansprüchen Rechnung zu tragen.

Mehr Geld für Sicherheit

Während zwei von drei deutschen Unternehmen mehr Geld einplanen können, müssen immerhin 36 Prozent der KMUs mit gleichbleibendem oder sogar verringertem Budget auskommen. Für 19 Prozent sind dabei alleine Sicherheitsaspekte ausschlaggebend, für 30 Prozent zusätzliche wirtschaftliche Faktoren.