Daten retten

Die spektakulärsten Fälle Daten zu verlieren

10.07.2009 von Frank Ziemann
Datenträger wie Festplatten und USB-Sticks leben gefährlich. Denn der Datenverlust kann jederzeit eintreten. Auf Datenrettung spezialisierte Unternehmen wie Kroll Ontrack erleben so immer wieder kuriose Fälle, in denen sie aber oft doch noch helfen können.

Das Unternehmen Kroll Ontrack bearbeitet jährlich etwa 50.000 Fälle von Datenhavarien. Das beginnt beim normalen Festplatten-Crash und endet bei schier aussichtslosen Wasser- und Feuerschäden. Die kuriosesten Fälle von Datenverlust, in denen die Spezialisten die Daten noch retten konnten, finden Sie in unserer Galerie.

Die kuriosesten Fälle von Datenverlust
Platz 10: Datenhavarie
Eine Weltumsegelung endete beinahe im Datenschiffbruch, als das Boot am letzten Tag mitsamt Notebook kenterte. Zum Glück gelang es Kroll Ontrack 100 Prozent der Daten wiederherzustellen und so nicht wiederbringbare Erinnerungen zu bergen.
Platz 9: Hochzeitskorrosion
Nach dem Hurrikan Katrina 2005 ging ein frisch verheiratetes Paar davon aus, dass sowohl ihre Verlobungs- als auch Hochzeitsfotos auf einer vom Hochwasser geschädigten Festplatte für immer verloren sind. Eine scheinbar endgültige Bestätigung dafür lieferte ein örtlicher Datenrettungsanbieter. Er meinte, die Festplatte wäre "so stark korrodiert", dass nichts zu machen ist. Zweieinhalb Jahre später wagte das Paar dennoch einen zweiten Versuch bei Kroll Ontrack. Das stellte sich als richtige Entscheidung heraus, denn alle Fotos konnten wiederhergestellt werden.
Platz 7: High Noon
Pünktlich zur finalen Nachproduktion eines Westerns setzte sich bei einem unabhängigen Filmproduzenten ein Headcrash in Szene. Die ungewöhnlichen Geräusche kamen nicht aus einer Revolverkugel, sondern aus dem MacBook Pro, welches daraufhin abstürzte. In speichertechnischer Wildwestmanier lag kein Backup vor. Der Filmemacher fürchtete um ein Jahr harter Arbeit. Mit Hilfe von Kroll Ontrack wurden die Daten wiederhergestellt, der Film ist heute weltweit auf DVD erhältlich.
Platz 6: Datenodyssee
Aus einem Einfamilienhaus wurde neben einer Handtasche und einem Auto auch ein Notebook gestohlen. Das Auto wurde am folgenden Tag an einem Fluss gefunden, aber von Notebook oder Handtasche fehlte jede Spur. Tage später tauchte ein ehrlicher Finder vor dem Haus der Opfer auf - mit einer tropfenden Notebook-Tasche samt Notebook. Seine Kinder hätten die ans Ufer geschwemmte Tasche gefunden. Die Spur zum Eigentümer gab die dazu gepackte Handtasche.
Platz 5: Haustiervandalismus
Ein wütender Hund schnappte sich das externe USB-Laufwerk vom Esstisch und zerstörte es so, dass die Daten am PC nicht mehr lesbar waren. Familienfotos der letzten fünf Jahre drohten verdaut worden zu sein - doch Kroll Ontrack gelang die Datenrettung.
Platz 4: Babyzähne
Kroll Ontrack erhielt eine aus einer Kamera stammende SD-Karte mit Biss-Spuren. Der Kunde gab an, dass wohl ein "wildes Tier" daran herumgekaut hätte. Das wilde Tier war der zweijährige Sohn, der den Datenrettern jedoch eine Chance gelassen hatte.
Platz 3: Saugeffekt
Staubsauger behandeln beim wöchentlichen Hausputz 1-GB-Speicher-Sticks nicht besser als Essenskrümel. Die Saugkraft war in diesem Fall so stark, dass sich Teile des USB-Speichers von der Platine gelöst hatten.
Platz 2: Panther-Monitoring
Ein Wildtierprojekt eines Forschungsinstituts kam beinahe zum Erliegen. Ein Florida-Panther hatte den Flashchip des Ortungshalsbands beschädigt. Die wichtigen Daten, die dem Erhalt der bedrohten Tierart dienlich sind, konnten wiederhergestellt werden.
Platz 1: Ofenfrisch
Ein Mann griff vor einer Reise zu einer unkonventionellen Datensicherung und versteckte sein Notebook im Backofen. Seine Frau schob das Brathähnchen hinterher, ohne mit einem Notebook als Beilage zu rechnen. Das Geflügel wurde knusprig, das Notebook auch. Die Daten blieben aber frisch und konnten wieder ausgelesen werden.