Studie "State of the CIO"

Die wichtigsten CIO-Aufgaben 2011

25.01.2011 von Kim S.  Nash und Andrea König
Größer und strategischer sehen CIOs ihre eigene Rolle in der Zukunft. Viele glauben, dass sie spätestens in fünf Jahren das Thema Unternehmenssicherheit verantworten.
In diesem Jahr wollen CIOs ihre Mitarbeiter produktiver machen.
Foto: jose luis villar - Fotolia.com

Die Nachwehen der Wirtschaftskrise lassen nach, zeigt die aktuelle "State of the CIO"-Studie, die unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com jährlich durchführt. 2011 planen viele CIOs Investitionen, um ihre Mitarbeiter produktiver zu machen, Prozesse effizienter zu gestalten und Innovationen voranzutreiben. Auch mobile Investitionen und iPads stehen im Fokus der 729 befragten CIOs.

Während die IT-Verantwortlichen in den vergangenen zwei Jahren noch von ihren Mitarbeitern verlangten, Neukunden zu akquirieren und bestehende Kunden zu halten, hat sich das Aufgabenfeld nun gedreht: Jetzt bemühen sich die IT-Abteilungen vor allem um diejenigen Kunden, von denen sie sich den größten Mehrwert versprechen.

Mit den Technologien verändern sich auch die Aufgabenbereiche der CIOs. Die Studie zeigt, dass in drei bis fünf Jahren immer mehr IT-Verantwortliche damit rechnen, dass sie die Verantwortung für Sicherheits- und Risikomanagement tragen. Cloud Computing und mobile IT-Lösungen sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.

Mehrere CIOs berichten in der Studie, dass sie sich nun auf strategische Investitionen mit langfristiger Wirkung und Wachstumspotenzial konzentrieren. Kosteneinsparungen sind zwar immer noch ein Thema, aber weniger häufig als im vergangenen Jahr. 2011 hat das Sparen bei 51 Prozent der CIOs Priorität, 2010 waren es noch 58 Prozent.

67 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen sehen eine Priorität darin, die Produktivität ihrer Angestellten zu verbessern. 2010 nannten 63 Prozent der Studienteilnehmer dieses Ziel. Für viele Unternehmen ist das auch ein taktischer Schritt. Denn wer seine Angestellten produktiver macht, hat so Raum für Innovationen freigeschaufelt.

Innovationen nicht überstürzen

Martin Davis vom US Finanzdienstleister Wells Fargo beispielweise wird in diesem Jahr das Abrufen der Firmenmails auf dem iPad ermöglichen und plant mobile Applikationen für Kunden. Überstürzen möchte er dabei allerdings nichts, jede Innovation wird mit Bedacht eingeführt, die Kundenzufriedenheit hat er dabei immer im Blick.

Dass die IT-Abteilung einen beträchtlichen Teil dazu beiträgt, die Qualität von Produkten und Prozessen zu verbessern, glauben 52 Prozent der CIOs. 2011 befindet sich vieles im Wandel: Die Hälfte der Befragten hat sich in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, die Kern-Geschäftsprozesse umstrukturieren.

Die IT-Verantwortlichen sollten auch einschätzen, welche Führungsqualitäten für sie 2011 am wichtigsten sein werden: Langfristiges strategisches Denken wurde wie im Vorjahr am häufigsten genannt. Mehr Nennungen als 2010 erhielt die Fähigkeit zum Change Management und Erfahrung im Leiten einer IT-Abteilung. Studienteilnehmer weisen außerdem auf die Notwendigkeit von Selbstvertrauen und Überzeugungskraft hin.

Ein CIO berichtet, dass er darüber hinaus seine Recruitingmethoden verändert hat. Während es ihm früher darum ging, dass zukünftige Angestellte über möglichst viele technische Fähigkeiten verfügen, gehe es ihm heute mehr um Erfahrung mit Menschen und Business-Fähigkeiten. Das Technische könne er ihnen beibringen, sagt er. Man brauche auch immer noch die Entwickler, die allein vor sich hin arbeiten. Aber man brauche weniger von ihnen.

Die Studie deutet an, dass CIOs in Zukunft eine größere und strategischere Rolle im Unternehmen spielen. So sehen das zumindest die befragten IT-Verantwortlichen. 55 Prozent gehen etwas davon aus, dass in fünf Jahren die Unternehmenssicherheit in ihrer Verantwortung liegt.

Alte Standards werden hinfällig

Auch zum Thema Outsourcing wurden die Studienteilnehmer befragt. Momentan lagern die CIOs 22 Prozent ihrer IT-Dienste aus, in fünf Jahren sollen es 34 Prozent sein. 41 Prozent der IT-Verantwortlichen halten Cloud Computing für diejenige Technologie, die ihre zukünftige Rolle am stärksten beeinflussen wird. "Die ganzen alten Standards werden bald hinfällig", sagt einer der CIOs. Das sei gerade eine der spannendsten Zeiten, die er je miterlebt habe.

Der Artikel ist im Original bei unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com erschienen.