Nürnberg

Digital-Gipfel mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz

29.11.2018
Selbstfahrend Autos, Sprachassistenten auf dem Smartphone oder Roboter - sie alle haben eines gemeinsam: Künstliche Intelligenz. KI gilt als Schlüssel für die Welt von morgen - und soll Deutschland als Technologiestandort voran bringen.
Die Bundesregierung hat ehrgeizige Pläne - sie will Deutschland zu einem Vorreiter in Sachen künstlicher Intelligenz machen.
Foto: Phonlamai Photo - shutterstock.com

Rund drei Wochen nach der Kabinettsklausur zur nationalen Digitalstrategie startet am Montag (3. Dezember) in Nürnberg der zweitägige Digital-Gipfel der Bundesregierung. Die zwölfte Ausgabe steht unter dem Motto "Künstliche Intelligenz - ein Schlüssel für Wachstum und Wohlstand". Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben sich eine Reihe von Bundesministern angekündigt.

Bei der Kabinettsklausur Mitte November in Potsdam hatte die Bundesregierung beschlossen, bis zum Jahr 2025 zusätzlich drei Milliarden Euro in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) zu investieren. Unter anderem sollen 100 neue Professuren für Künstliche Intelligenz geschaffen werde. Deutschland solle einer der führenden Standorte in Forschung und Anwendung werden, hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gesagt, der mit Söder den Digital-Gipfel am Dienstag eröffnet.

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie von morgen. Darunter fallen etwa selbstfahrende Autos, Roboter in der Altenpflege oder denkende und sprechende Computer. Bisher haben vor allem China und die USA in dem Bereich die Nase vorn.

Immer mehr Menschen sehen in Künstlicher Intelligenz eine Chance

Am zweiten Gipfel-Tag steht die nationale KI-Strategie im Fokus. Erwartet werden dazu Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Eine besondere Botschaft kommt aus dem All: Astronaut und ISS-Kapitän Alexander Gerst will sich per Aufnahme äußern. Am Nachmittag sind Impulsvorträge von Bundeskanzlerin Merkel und Bitkom-Präsident Achim Berg geplant.

Der Digitalverband hatte im Vorfeld des Gipfels Tatkraft und einen ehrgeizige Zeitplan von der Bundesregierung in Sachen KI gefordert. Die KI-Strategie sei ein Aufbruchssignal, hatte Berg gesagt. "Jetzt müssen wir an die Arbeit gehen." Laut einer Bitkom-Umfrage sehen 62 Prozent der Bürger in Künstlicher Intelligenz eher eine Chance. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 48 Prozent.

Zum Auftakt des Digital-Gipfels geht es unter anderem um Bayern als KI-Standort. Dazu wird etwa die bayerisches Digitalministerin Judith Gerlach erwartet. Bundesinnenminister Horst Seehofer (beide CSU) will sich zum Thema Künstliche Intelligenz und Cyber-Sicherheit äußern.

Die jährliche Veranstaltung, die den digitalen Standort Deutschland stärken will, wird seit 2006 vom Bundeswirtschaftsministerium unter dem Namen IT-Gipfel ausgerichtet. Da der digitale Wandel aber weit mehr als die Telekommunikationstechnologie umfasst, wurde sie in Digital-Gipfel umbenannt. (dpa/mz)