Gescheiterte Übernahme

Dopf verlässt Neckermann.de

17.12.2008 von Riem Sarsam
Bernhard Dopf, Geschäftsführer Finanzen und IT von neckermann.de, verlässt Ende Februar das Unternehmen. Mit ihm gehen zwei weitere Geschäftsführer. Die drei wollten das Unternehmen ohne den Mehrheitseigentümer Sun Capital in Eigenregie führen.
Der 47-jährige Bernhard Dopf verlässt Ende Februar Neckermann.de.

Im Sommer dieses Jahres erst kam Bernhard Dopf zu Neckemann.de. Jetzt geht der 47-Jährige schon wieder. Wer sein Nachfolger als Geschäftsführer Finanzen und IT wird, ist noch unklar. Dopf kümmert sich noch um den Jahresabschluss und Ende Februar ist dann Schluss.

Dopf scheidet aus eigenem Wunsch aus dem Unternehmen aus. Das trifft auch auf den Vorsitzenden der Geschäftsführung Martin Lenz und Torsten Waak, Geschäftsführer Marketing, Vertrieb und Einkauf, zu. Allerdings steht bei Lenz und Waak noch nicht fest, wann sie gehen. Die beiden werden ihre Aufgaben unverändert wahrnehmen, bis ihre Nachfolge geregelt ist.

Die drei Geschäftsführer beabsichtigten, das Unternehmen ohne Sun Capital weiterführen. Dafür stellten sie eine Anfrage an den Mehrheitseigentümer, um dessen Anteile in Form eines Management Buy-outs übernehmen zu können. Für einen Verkauf an Neckermann.de besteht allerdings in absehbarer Zeit kein Anlass, heißt es bei Sun Capital.

Mit der Neubesetzung ist eine strukturelle Veränderung in der Geschäftsführung geplant, teilte Sun Capital außerdem mit. Die Bereiche Vertrieb, Marketing, Einkauf und E-Commerce werden auf zwei Geschäftsführer aufgeteilt. Bisher lagen sie in einer Hand.

Bernhard Dopf: Von der Allianz-Gruppe über Media-Saturn zu Neckermann.de

Wohin Dopf wechselt, ist noch unklar. Der studierte Betriebswirt war unter anderem mehrere Jahre als Finanzexperte bei Media-Saturn tätig. Bevor er zu neckermann.de wechselte, war er Finanzvorstand in einer Gesellschaft der Allianz-Gruppe.

Die Neckermann.de GmbH hat einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main beschäftigt inklusive Tochtergesellschaften in zehn europäischen Ländern rund 5.000 Mitarbeiter. Davon arbeiten 3.500 in Deutschland. Mehrheitlich gehört das Unternehmen zu Sun Capital, einer Investmentgesellschaft mit Sitz in Florida.