Elbmetropole gibt Gas bei der Modernisierung des Verkehrs-Managements

Dresden: LCD-Monitore als Verkehrspolizisten

31.10.2007 von Christiane Pütter
Es soll rollen auf Dresdens Straßen: Die Verkehrsleitzentrale hat grünes Licht für die Modernisierung des Rechnersystems gegeben. Dazu gehört auch das Tuning der Hardware, so dass die Mitarbeiter den Verkehr jetzt auf 65 Zoll großen LCD-Monitoren überwachen können. Wie die ersten Resultate zeigen, fährt man damit gut.
Die LCD-Monitore in der Verkehrsleitzentrale (VLZ) Dresden.

Ziel ist es, den Verkehr vollautomatisch rechnergesteuert regeln zu können, um Autos umzuleiten, die Verkehrsmenge zu reduzieren und die Effizienz der Verkehrsanlagen zu steigern. Anfang dieses Jahres hatte die Stadt den Auftrag an die M-Unicomp Verkehrssysteme, Berlin, vergeben.

Innerhalb von rund vier Monaten hat der Dienstleister unter anderem ein Audio-System für akustische Warnsignale installiert, weitere Subsysteme angeschlossen und die vorhandene Computer-Hardware aufgerüstet, zu der das hauseigene Verkehrsrechnersystem VRS 5000 gehört. Dieses Rechnersystem versorgt das übergeordnete Verkehrs-Management-System VAMOS (Verkehrs-Analyse-Management- und Orientierungssystem) mit Daten der Verkehrsdetektoren und übernimmt Schaltbefehle für einen Teil der angeschlossenen Ampeln.

Mithilfe der vom VRS 5000 übermittelten Daten lässt sich die aktuelle Verkehrslage auf den Straßen anhand der Visualisierungs- und Bedienoberfläche von VAMOS abbilden. Diese Oberfläche wurde mit drei professionellen Full-HD LCD-Bildschirmen von Sharp realisiert.

Der Maserati unter den Monitoren

Nach den Worten des Herstellers gelten diese Bildschirme bei den Mitarbeitern der Verkehrsleitzentrale sozusagen als Maserati unter den Monitoren. Haben die Angestellten den Verkehr vor der Modernisierung an zwei Arbeitsplätzen mit jeweils einem Doppelbildschirm von je 21 Zoll Größe überwacht, hängen die neuen Geräte jetzt nebeneinander an der Wand. Sie bilden die Aufnahmen der Verkehrskameras detailgenau ab.

Dabei laufen in der Verkehrsleitzentrale über ein komplexes Rechnernetz Informationen von 30 Dauerzählstellen, mehr als 400 an den Zentralrechner angeschlossenen Ampeln, vom Autobahnamt Sachsen und der GPS-Positionsdatenerfassung der Dresdner Taxis sowie vom Parkleitsystem und 30 Live-Kameras zusammen. Auf dieser Grundlage soll die Leitzentrale den Verkehr durch entsprechende Schaltung von Ampeln, Steuerung von dynamischen Wegweisern und Generierung von Verkehrsinformationen an Anzeigetafeln zu organisieren.

Dazu Dietmar Klinkigt, Chef der Verkehrsleitzentrale: "Mit den großen Bildschirmen haben wir das Arbeitsumfeld optimieren können. Dadurch, dass sich mehr auf ihnen darstellen lässt, sind Informationen für die Systemoperatoren besser verfügbar." Nicht zuletzt gelten auch die geringen Laufgeräusche und der niedrige Stromverbrauch der Geräte als Pluspunkte.

Dann hat das Verkehrs-Management ja freie Fahrt.