Filesharing in der Cloud

Dropbox & Co. müssen draußen bleiben

25.02.2013 von Christiane Pütter
Knapp jeder zweite Leser von CIO.de lehnt Filesharing-Dienste wie Dropbox ab. Nur wenn solche Dienste in Deutschland gehostet werden, gelten sie als sicherer.
Eine relative Mehrheit von 48 Prozent der CIO.de-Leser will keine Filesharing-Dienste wie Dropbox im Unternehmen.
Foto: cio.de

Filesharing-Dienste wie die Dropbox finden unter CIO.de-Lesern nicht viele Freunde. In einer Umfrage sprach sich knapp die Hälfe dagegen aus.

In Zahlen heißt das: 48 Prozent verbieten ihren Mitarbeitern, Firmendaten über solche Tools zu teilen. Sie befürchten, Daten könnten gestohlen werden. 19 Prozent lassen ausschließlich selbstentwickelte Filesharing-Lösungen zu. Acht Prozent erlauben Filesharing-Dienste wie Dropbox - unter der Voraussetzung, dass der Dienst in Deutschland gehostet wird.

Zwölf Prozent hegen keinerlei Bedenken gegen Dropbox. Sie erlauben die Nutzung ohne Einschränkung. Dreizehn Prozent schließlich haben sich in dieser Frage noch keine Meinung gebildet.

Eine klare Meinung hat Bernd Kuntze. Er ist CIO beim österreichischen Backanlagen-Hersteller Haas Food Equipment und verbietet Apps wie die Dropbox. Die Technologie an sich sei großartig, erklärt Kuntze offen. Als CIO beim Weltmarktführer will er aber nicht, "dass Baupläne für eine neue Waffelmaschine beim Wettbewerber auftauchen".

Dropbox ist für Kuntze das Synonym für "die unübersehbare Vielfalt an Consumer-Tools zum Synchronisieren von Daten". Es gebe zahllose solcher Angebote.

Die größten Probleme bei Dropbox

Die drei größten Probleme bei Dropbox, Skydrive, iCloud und Co umreißt Kuntze wie folgt:

1. Datenschutz und Privatsphäre: Consumer legen Wert auf einfache Handhabung, und vor allem die jüngeren Generationen nehmen es mit Datenschutz und Privatsphäre nicht mehr so genau. Sie teilen Dinge ganz selbstverständlich mit anderen.

2. Kontrollverlust: In dem Moment, in dem Firmendaten beim Cloud-Provider landen, haben wir keinen Einfluss mehr darauf, mit welchen Systemen sie vor fremdem Zugriff geschützt sind.

3. Anbieter aus dem amerikanischen Raum: Der Patriot Act ermöglicht US-Behörden Zugriff auf Daten in ihrem Rechtsraum - dazu zählen auch europäische Niederlassungen amerikanischer Anbieter. Europäische Firmen schätzen das aus gutem Grund ganz und gar nicht. Kein europäischer CIO sollte ruhig schlafen können, wenn seine Daten dem Patriot Act unterliegen.

Kuntze weiß Consumer-Tools durchaus zu schätzen - man müsse sie aber Business-tauglich machen, so der Haas-CIO. Beteiligen Sie sich auch an unserer neuen Umfrage:

Es geht um die Verlagerung von IT in die Produkte und die Folgen für den CIO.