Mobiler Breitbandzugang

DSL - ein Auslaufmodell?

28.07.2008 von Holger Eriksdotter
Seit 2007 hat der Verkauf von USB-Modems für den mobilen Breitbandzugang in Europa explosionsartig zugenommen. Die Analysten des Marktforschungsunternehmens Forrester-Research gehen von einer weiteren Zunahme aus und sehen die Anbieter von Festnetz-Breitbandzugängen gefordert, mit entsprechenden Angeboten ihr Terrain zu verteidigen.

Schon in fünf Jahren könnte nach der Einschätzung von Marktbeobachtern die Zahl der mobilen Breitband-Nutzer die der per Festnetz angebundenen in Europa übersteigen. „Diese Entwicklung hat alle überrascht – sogar die Anbieter eben dieser mobilen Zugänge“, sagt Forrester Analyst Pete Nuthall. Es seien besonders die auf HSDPA-Technik basierenden Angebote, die im Vergleich zu reinen 3G-Technologien wie UMTS sehr ordentliche Datenübertragungsraten ermöglichten und vermehrt sowohl für den mobilen Zugang mit dem Laptop als auch mit dem heimischen Desktop genutzt würden.

Für die gestiegene Nachfrage nach mobilen Breitband-Zugängen nennt Forrester mehrere Gründe:

Die Festnetzanbieter stünden damit vor der Frage, ob die zunehmende Mobilität der Nutzer zu einem Abwandern ihrer bisherigen Festnetz-Kunden führen werde. Immerhin 32 Prozent der Online-Kunden mit Festnetz-Zugang wollen in den nächsten sechs Monaten ihren Service-Provider wechseln. Auch die Zielgruppe der Haushalte, die bisher noch keinen Breitbandzugang haben, macht den Festnetz-Anbietern Sorgen: Bis zur Hälfte der Neueinsteiger werde nach Ansicht der Forrester-Analysten ganz auf einen Festnetz-Zugang verzichten und sich stattdessen gleich für mobiles Breitband entscheiden. Den Produkt-Strategen der Festnetz-Anbietern rät Forrester deshalb, besonders diese Zielgruppe mit exakt zugeschnittenen Angeboten zu adressieren.