Was Firmenwagen verraten

Du verdienst, was du fährst

28.08.2013 von Alexandra Mesmer
Firmenwagen bleiben Statussymbole. An ihrer Preisklasse lässt sich nicht nur die Position des Fahrers im Unternehmen, sondern auch sein Verdienst ablesen. Auch gibt es einen Zusammenhang zwischen Automarke und Höhe des Gehalts, so eine aktuelle Studie.
Ein Porsche als Firmenwagen ist selten. Topmanager mit knapp 300.000 Euro Jahresgehalt leisten sich aber gern einen.
Foto: Porsche

Ein Firmenwagen ist nach wie vor die beliebteste Nebenleistung. Allerdings gilt auch immer noch: Wer einen Dienstwagen fahren darf, hat es schon ins mittlere Management geschafft oder braucht ihn berufsbedingt wie in Vertrieb oder Außendienst. Mit dem Einkommen steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines Firmenwagens an. Ab 70.000 Euro Jahresverdienst fahren 40 Prozent der beschäftigten auf Unternehmenskosten, verdient ein Manager mehr als 200.000 Euro, verfügt er in 70 Prozent der Fälle über einen Firmenwagen, so der aktuelle Firmenwagenmonitor der Compensation-Online Services GmbH.

Der Hamburger Dienstleister hat in seiner Datenbank mit 250.000 Gehaltsdatensätzen 33.000 Arbeitsverhältnisse der letzten zwölf Monate analysiert, denen ein Firmenwagen zur privaten Nutzung überlassen wird. Die Untersuchung zeigt aber auch einen direkten Zusammenhang zwischen Höhe des Einkommens und bevorzugter Automarke auf: Wer 275.000 Euro im Jahr verdient, fährt einen Porsche zum Preis von knapp 100.000 Euro. Bei einem Jahresgehalt von 56.000 Euro muss ein Skoda reichen.

An der Marke des Firmenwagens lässt sich das Einkommen ablesen
Der Dienstleister Compensation-Online Services hat in seiner Datenbank mit 250.000 Gehaltsdatensätzen 33.000 Arbeitsverhältnisse der letzten zwölf Monate analysiert, denen ein Firmenwagen zur privaten Nutzung überlassen wird. Die Untersuchung zeigt einen direkten Zusammenhang zwischen Höhe des Einkommens und bevorzugter Automarke auf.
Bei einem Einkommen von 54.000 Euro im Jahr ...
... fahren die Fach- oder Führungskräfte...
am häufigsten einen Opel,
... der mit einem Bruttolistenpreis von knapp 30.000 Euro zu Buche schlägt. Hier im Bild der Opel Insignia.
Wer gut 56.000 Euro im Jahr verdient, ...
.. .nimmt als Firmenwagen gern einen ...
Skoda ...
... zum Durchschnittswert von 28.800 Euro. Hier im Bild Scoda Oktavia.
Bei einem Jahreseinkommen von 62.600 Euro ...
... greift der Mitarbeiter oft zu einem ...
Ford, ...
der mit einem Bruttolistenpreis von knapp 31.000 Euro zu Buche schlägt. Hier im Bild der Ford S-Max.
Wer 64.500 Euro im Jahr verdient, ...
... bevorzugt als Firmenwagen einen...
VW.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 33.000 Euro. Hier im Bild der VW Passat
Bei einem Einkommen von knapp 73.000 Euro im Jahr ...
steht als Firmenwagen oft ein..
Mazda hoch im Kurs.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 30.000 Euro.
Verdienen Führungskräfte knapp 98.000 Euro, ...
bevorzugen Sie als Firmenwagen einen...
Audi.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 46.000 Euro. Hier im Bild die Produktion des Audi A6.
Manager mit einem Jahreseinkommen von knapp 102.000 Euro ...
... fahren gern einen ...
Volvo.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 42.000 Euro. Hier im Bild der Volvo XC90
Führungskräfte, die 104.000 Euro verdienen, ...
... bevorzugen als Firmenwagen einen ...
Mercedes ...
... zum Durchschnittspreis von 48.200 Euro. Hier im Bild die E-Klasse von Mercedes.
Verdienen Führungskräfte 108.000 Euro, ...
fahren sie gern ...
... einen BMW ...
... zum Durchschnittspreis von 48.000 Euro. Hier im Bild der X3 von BMW.
Spitzenverdiener ...
... mit einem Jahreseinkommen von 275.000 Euro leisten sich auch einen Firmenwagen zu einem Spitzenpreis.
von 98.000 Euro ...
Porsches sind aber unter den Firmenwagen nur selten vertreten ( 0,2 Prozent aller Firmenwagen).

Manager und Vertriebler fahren auf Kosten des Arbeitgebers

Im Management und im Vertrieb werden am häufigsten Firmenwagen gefahren: So verfügen 75 Prozent aller Vertriebschefs über einen Dienstwagen, unter den Geschäftsführern sind es 64 Prozent. Von den IT-Leitern fährt jeder Zweite auf Kosten der Firma, weitere IT-Führungskräfte haben in 41 Prozent der Fälle einen Firmenwagen. Fachkräfte mit Firmenwagen sind immer noch die Ausnahme, außer sie sind als Pharmareferenten (79 Prozent) oder Außendienstmitarbeiter im Konsum- und Gebrauchsgüterbereich (74 Prozent) unterwegs. Im Vertrieb bekommt jede vierte Fachkraft die begehrte Nebenleistung, im IT-Bereich elf Prozent. Mitunter nutzen auch Firmen den Wagen als Anreiz im Wettbewerb um begehrte IT-Experten.

Firmenwagen sind ein männliches Incentive

Nur jede dritte Frau in einer Führungsposition fährt einen Firmenwagen, aber jeder zweite Mann. Bei den Fachfunktionen sind es knapp vier Prozent der Frauen, aber 13 Prozent der Männer. Dazu kommt, dass die Autos der Männer teurer als die ihrer Kolleginnen sind. Auf 47.000 Euro beläuft sich im Schnitt der Anschaffungswert der Autos männlicher Führungskräfte, bei Frauen sind es 8000 Euro weniger. Auch unter Fachkräften sind die Autos der Männer mit durchschnittlich 34.000 Euro um 6000 Euro tuerer als die der Frauen.

Man fährt deutsch

Die beliebtesten Marken bei Firmenwagen sind Volkswagen (28 Prozent), Audi (21 Prozent) und BMW (13 Prozent). Auch Porsche ist vertreten, allerdings nur mit 0,2 Prozent aller Firmenwagen. In der IT-Branche fahren 27 Prozent der Firmenwagenberechtigten einen VW mit einem durchschnittlichen Bruttolistenpreis von 36.000 Euro, gefolgt von Audi mit einem durchschnittlichen Bruttolistenpreis von 44.000 Euro. 16 Prozent wählen einen BMW (46.200 Euro) und 6,5 Prozent einen Mercedes (48.800 Euro).

Überdurchschnittliche viele Firmenwagen in IT-Systemhäusern

Am häufigsten werden Firmenwagen in der Bauwirtschaft (31 Prozent), in der Pharmaindustrie sowie in IT-Systemhäusern (28 Prozent) gefahren. Aber auch in Unternehmensberatung und der Telekommunikationsindustrie (je 19 Prozent) gibt es überdurchschnittlich viele Firmenwagen. In der Öfentlichen Verwaltung und Forschungsinstituten sind Dienstwagen die Ausnahme ( 2 Prozent).

Die meisten Firmenwagen gibt es in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und im südlichen Bayern.

Der Firmenwagenmonitor Deutschland 2013 kann kostenlos unter www.compensation-online.de heruntergeladen werden.