Linux kommt nicht in die engere Auswahl

Düsseldorf verabschiedet sich von Open-Source-Lösungen

16.01.2006 von Tanja Wolff
Die Stadt Düsseldorf setzt bei der Modernisierung ihrer Verwaltung auf Microsoft. In den kommenden zwei Jahren sollen 6.500 Computer-Arbeitsplätze mit Microsoft Office ausgestattet werden. Die Verantwortlichen versprechen sich von der Umrüstung in erster Linie eine Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten mit den Bürgern und anderen Behörden.

Während zahlreiche Kommunen zurzeit auf Open Source umstellen, hat sich Düsseldorf für Microsoft entschieden. Eines der Argumente für die Technologie sei gewesen, dass sich die Lösung gut in bestehende Fachverfahren integrieren lässt. Bereits auf 70 Prozent der städtischen Arbeitsplatzrechner ist das Betriebssystem Windows XP installiert.

"Durch die Entscheidung für Microsoft-Technologien wird unter Berücksichtigung der bestehenden Fachverfahren die Zukunftssicherheit unserer IT-Infrastruktur erheblich gefördert", sagt Ulrike Löhr, IT-Verantwortliche der Stadt Düsseldorf. Darüber hinaus könnten Kosten bei der Anpassung von Fachverfahren an die Bürokommunikation gespart werden.

Bisher wurde in der Landeshauptstadt mit der Word Perfect Office Suite der Firma Corel gearbeitet. Laut der Verwaltung sei diese Software jedoch nur noch gering verbreitet, was die externe Kommunikation behindere. Mit der Entscheidung für Microsoft soll dieses Hindernis beseitigt werden.

Auch so genannte Open-Source-Lösungen wie das Betriebssystem Linux hätten bei den Modernisierungsüberlegungen eine Rolle gespielt. Gegen Open Source hätte vor allem die notwendige Integration der Fachverfahren einer Stadtverwaltung gesprochen. An ihnen war vor kurzer Zeit erst München gescheitert, wo die Umstellung des Betriebssystems verschoben werden musste.

Die Mitarbeiter der Düsseldorfer Stadtverwaltung könnten künftig, ohne das System verlassen zu müssen, aus der vertrauten Office-Umgebung heraus direkt auf spezielle Programme wie Kfz-Wesen, Einwohnerwesen oder Bauwesen zugreifen. Zusätzlich werden über die Office-Integrationsplattform auch die unterschiedlichen Systeme miteinander verbunden. Das vereinfache elektronische Vorgänge sowie den Datenaustausch zwischen Verwaltung, Bürgern und Unternehmen.