Auf Facebook etwas gesprächiger

E-Mail überfordert den Weihnachtsmann

21.12.2010 von Werner Kurzlechner
Auch der Weihnachtsmann kommuniziert mittlerweile über Internet. Via Facebook klappt der Kontakt teilweise ganz gut, allerdings scheint der Rauschebart ein E-Mail-Muffel zu sein. Ein Test von Novomind legt das jedenfalls nahe.
Der Weihnachtsmann.
Foto: oriartiste - Fotolia.com

Er wohnt in einer arktischen Eishöhle, seinen Schlitten ziehen Rentiere mit bildhaften Namen wie Cupid und Donner und in dieser Jahreszeit ist er viel unterwegs: der Weihnachtsmann. Wer den rotbemäntelten Weißbart für altmodisch hält, irrt allerdings gewaltig. Denn der Weihnachtsmann ist längst im digitalen Zeitalter angekommen, per E-Mail erreichbar und auf Social Media-Seiten wie Facebook und Twitter präsent. Dort aber leider ein bisschen nachlässig und kurzangebunden, wie der E-Business-Anbieter Novomind herausgefunden hat.

Psst, für die erwachsenen Leser: Es handelt sich selbstredend nicht um den einen Weihnachtsmann, sondern um verschiedene Anbieter weihnachtlicher Dienstleistungen, die im Internet Präsenz zeigen. Die Zielgruppe sind neben Eltern auch Kinder, die zum Beispiel via elektronische Post Fragen und Wünsche loswerden können. Allerdings werden die Mädchen und Jungen auf diesen Seiten oft enttäuscht, wie der "Mystery Check" von Novomind zeigt.

Der Anbieter ließ die siebenjährige Luca-Marie und den 13-jährigen Lars aus Hamburg die Service-Qualität testen. Luca-Marie schrieb an 21 Weihnachtsmann-Homepages in Deutschland, den USA, Finnland, Frankreich, Italien, Spanien, Kanada und Australien ihre Wünsche: „Ich wünsche mir dieses Jahr zu Weihnachten ein neues Fahrrad (am liebsten in lila) und neue Fußballschuhe. Kannst du mir vielleicht schon verraten, ob sich meine Wünsche dieses Jahr erfüllen?“ Lars kontaktierte 31 Weihnachtsmänner auf Facebook.

Das Ergebnis ist desaströs, wenn man zumindest eine persönliche Antwort für Kinder im Weihnachtsfieber erwartet. Insgesamt antwortete nur jeder Dritte überhaupt auf die Anfrage. Der Facebook-Kontakt erwies sich alles in allem als erfreulicher im Vergleich zu den E-Mail-Anfragen.

„Wird eine E-Mail tatsächlich beantwortet, dann fast ausschließlich als automatisierter Standardtext“, so Novomind. Sechs von sieben Antworten fallen derart unpersönlich aus. „Nur ein Santa Claus kümmerte sich persönlich um die elektronische Post der Kinder“, berichtet Novomind weiter. Dabei handelt es sich um die Adresse www.weihnachtsstadt.de. Einziger Vorteil der elektronischen Post: Per Autoresponder kommt die Antwort prompt.

Facebook-Antwort dauert 33 Stunden

Auf Facebook benötigen die Rauschebärte hingegen im Durchschnitt 33 Stunden, um zu antworten. „Einige von ihnen gingen im Gegensatz zu ihren E-Mail-Kollegen detailliert auf die Wunschliste ein“, so Novomind. Auch die Frage, ob Weihnachtsmänner auch Fehler machen und ab und zu Geschenke falsch ausliefern, wird auf Facebook durchaus geantwortet. „Etwa die Hälfte der Santa Cläuse streitet ab, jemals einen Irrtum begangen zu haben“, weiß Novomind.

Facebook klappt also besser als E-Mail. Der Wermutstropfen dabei: Eine Registrierung ist erst ab 13 Jahren möglich, weshalb Lars im Namen seiner kleinen Schwester den Kontakt zu den Weihnachtsmännern suchen musste. Aber wer weiß, vielleicht ist der echte Weihnachtsmann doch altmodisch und bevorzugt handgeschriebene Briefe. Oder er ist im Advent schlicht überfordert.