Quartalszahlen besser als erwartet

Ebay hebt Jahresausblick an

22.10.2015
Wie wird sich die Online-Handelsplattform Ebay ohne ihren erfolgreichen Bezahldienst Paypal schlagen? Das war die bange Frage, nachdem die Tochter an die Börse gebracht wurde. Die ersten Geschäftszahlen nach der Abspaltung machen Investoren Hoffnung.

Ebay hat das erste Quartal nach der Trennung vom Wachstumstreiber Paypal überraschend gut bewältigt. Die Online-Handelsplattform lieferte am Mittwoch nach US-Börsenschluss einen überraschend robusten Finanzbericht und schraubte die Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr nach oben. Das kam bei Anlegern sehr gut an - die Ebay-Aktie stieg nachbörslich um mehr als acht Prozent.

Dabei sehen die Zahlen auf den ersten Blick wenig berauschend aus: Der Umsatz sank von Juli bis September um gut zwei Prozent verglichen mit dem Vorjahreswert auf 2,1 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,9 Milliarden Euro), wie Ebay mitteilte. Auch der Überschuss ging von von 673 auf 539 Millionen Dollar zurück. Dennoch fielen die Ergebnisse besser aus als von Analysten angenommen.

Investoren erfreute zudem, dass Ebay die Jahresprognose deutlich erhöhte. Das Unternehmen stellt für das laufende Geschäftsjahr nun einen Gewinn von 1,80 bis 1,82 Dollar pro Aktie in Aussicht. Zuvor waren es 1,72 bis 1,77 Dollar gewesen. Für das Schlussquartal 2015 peilt Ebay einen Umsatzanstieg an und rechnet mit Erlösen zwischen 2,28 und 2,33 Milliarden Dollar.

"Wir haben solide Ergebnisse erreicht, in einem Quartal, in dem wir eine komplexe Abspaltung abgeschlossen haben", kommentierte Vorstandschef Devin Wenig den Finanzbericht. Ebays Bezahldienst Paypal, bislang der Umsatzmotor des Konzerns, war Mitte Juli als separate Gesellschaft an der Börse gelistet worden und wird seine Quartalszahlen am 28. Oktober vorlegen.

Ebay konzentriert sich nun ausschließlich auf das Kerngeschäft, das im wesentlichen aus der gleichnamigen Online-Auktions- und Handelsplattform besteht. Im E-Commerce ist die Konkurrenz über die Jahre aber immer härter geworden - vor allem der große Rivale Amazon macht mit seinem aggressiven Wachstum Druck. (dpa/tc)