Kollaboration bis zum Kollaps

Elektronische Zusammenarbeit effizient organisieren

23.08.2006 von Andreas Schaffry
Die Globalisierung hat die Kommunikatonsprozesse in vielen Unternehmen dezentralisiert und Abteilungen arbeiten über Kontinente hinweg zusammen. Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Pascal Sieber & Partners wird die elektronische Zusammenarbeit hier zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor. Die geringe Einbindung von Mitarbeitern bei der Auswahl von E-Collaboration-Lösungen kann jedoch zu erheblichen Akzeptanzproblemen und einer ineffizienten Kommunikation führen.

Die Fähigkeit zu E-Collaboration entscheidet schon heute über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Auf Seiten der IT liegen die Hürden und Hindernisse bei der reibungslosen elektronischen Zusammenarbeit allerdings nur selten.

Jedoch fällt es Mitarbeitern in Unternehmen oft schwer, mit E-Collaboration-Software umzugehen. Es fehlt am Willen, sich der Technik anzupassen. Verantwortlich hierfür ist nach Angaben der Berater die geringe Einbindung der Mitarbeiter bei der Einführung von E-Collaboration-Software durch das Management.

Um E-Collaboration-Anwendungen effizient zu nutzen, müssen Führungs- und Arbeitsstil der Mitarbeiter (z.B. durch Schulungen) sowie die Technologie aufeinander abgestimmt sein. Dadurch kann eine bis zu zehn Mal höhere Wirkung erzielt werden als mit einer rein technischen Umsetzung.

Mehr Geld für E-Collaboration

Derzeit wird erst ein geringer Teil des gesamten IT-Budgets für E-Collaboration-Lösungen ausgegeben. Fast zwei Drittel der befragten IT-Verantwortlichen geben zwischen ein und zehn Prozent des IT-Budgets für E-Collaboration-Anwendungen aus. 23 Prozent investieren zwischen zehn und 20 Prozent ihres IT-Budgets. Dagegen gehen mehr als zwei Drittel der Befragten davon aus, dass das Budget für E-Collaboration-Lösungen in den nächsten Jahren steigt.

Das zusätzliche Geld wollen die IT-Verantwortlichen zunächst für Auf- und Ausbau vorhandener asynchroner E-Collaboration-Anwendungen ausgeben, um Mitarbeiter bei der verteilten Zusammenarbeit besser zu unterstützen. Dazu gehören Online-Dokumentenablagen, zentrale Wissensdatenbanken und E-Mail. In einer zweiten Welle soll vermehrt in synchrone E-Collaboration-Anwendungen wie Online-Telefon- und Videokonferenzen sowie Online-Screen-Sharing investiert werden.

Laut Untersuchung wird künftig auch das Interesse an Unified Messaging durch die zunehmende Verbreitung unterschiedlichster Kommunikationsinstrumente steigen, denn der Benutzer muss sich nicht mehr darum kümmern, auf welchem Kanal er eine Person erreicht. Allerdings wollen viele Unternehmen noch mit Investitionen in neue E-Collaboration-Software so lange warten bis neue und leistungsfähigere Produkte auf dem Markt sind, so die Berater. Im Rahmen der Untersuchung befragte Pascal Sieber & Partners mehr als 300 Unternehmen.