Cyber-Security

EnBW-Tochter Enpulse kooperiert mit Narrowin

12.04.2024 von Bernd Reder
Um IT-Netze vor Cyber-Angriffen zu schützen, hat Narrowin einen digitalen Zwilling von Computernetzwerken entwickelt.
EnBW (im Foto der Unternehmenssitz EnBW City in Stuttgart) hat etwa 27.000 Mitarbeiter und versorgt 5,5 Millionen Kunden mit Energie und Wasser. Um das komplexe Unternehmensnetzwerk vor Cyberangriffen zu schützen, setzt EnBW einen "digitalen Zwilling" der Infrastruktur ein.
Foto: EnBW

Cyber-Angriffe auf Energieversorger können gravierende Folgen haben, für die Unternehmen selbst, aber auch ihre gewerblichen und privaten Kunden. Die Schäden reichen vom Stromausfall im Homeoffice bis zu Produktionsausfällen in einer Fabrik.

So wurden nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Konbriefing Research im zweiten Halbjahr 2023 Attacken auf drei Unternehmen aus der Energiewirtschaft bekannt. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen. Um die Resilienz seiner IT-Netze zu verbessern, hat das Schweizer Start-up Narrowin die Software "Lightweight Network Explorer" entwickelt. Sie nutzt einen digitalen Zwilling von Netzwerken, um den Schutz und Betrieb von geschäftskritischen Infrastrukturen zu vereinfachen.

Ziel: Entlastung von Unternehmen und deren IT-Abteilungen

"Um die Resilienz ihrer Netzwerke flächendeckend sicherzustellen, reicht es nicht aus, die Unternehmen gesetzlich zu verpflichten, sie müssen auch bei der Umsetzung entlastet werden", erläutert Tim Senn, einer der Gründer von Narrowin. Ein Grund sei, dass die Netzwerke von Energieversorgungsunternehmen größer und heterogener werden.

Tim Senn (links) und Mischa Diehm haben Narrowin gegründet. Das Unternehmen aus Liestal nahe Basel konzentriert sich auf die Bereiche Netzwerke und Cybersecurity.
Foto: Narrowin

Hinzu kommt der Fachkräftemangel in den Bereichen Infrastruktur und Security. "Unser Ziel ist es, Zeit und Aufwand zu sparen und so den Druck auf die Organisationen zu reduzieren", so Senn weiter.

Digitaler Zwilling der Netzwerk-Infrastruktur

Der Ansatz von Narrowin basiert auf dem Network Explorer. Mit diesem Tool können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen einen herstellerunabhängigen, digitalen Zwilling ihrer IT- und OT-Umgebung (Operational Technology) erstellen. Dieser stellt schnell und mit überschaubarem Aufwand ein Live-Bild der Infrastruktur bereit.

Der Lightweight Network Explorer von Narrowin generiert einen Digital Twin von IT- und OT-Netzen. Dieser vereinfacht das Management solcher Infrastrukturen und zeigt auf, welche potenziellen Schwachstellen vorhanden sind.
Foto: Narrowin

Aus dieser virtuellen Version des Netzes können IT- und Security-Spezialisten Maßnahmen ableiten, um die Sicherheit und Stabilität von IT- und OT-Umgebungen zu verbessern. Bei EnBW machte bereits der erste Proof of Concept mit dem Lightweight Network Explorer deutlich, dass sich mit der Software das Netzwerkmanagement erheblich vereinfachen lässt.

Beteiligung an Narrowin

Nach dem ersten erfolgreichen Pilotprojekt mit EnBW investiert nun Enpulse, eine Tochter des Energieversorgers, in das Schweizer Start-up. "Wir sehen ein großes Potenzial in der Fähigkeit von Narrowin, digitale Zwillinge von IT- und OT-Netzwerken auf einfache Weise erzeugen zu können", stellt Lars Höhmann fest, Portfolio Manager bei EnBW Innovation, dem Innovationsbereich des Energiekonzerns. "Der digitale Zwilling wird zukünftig für Narrowin die Basis für das Angebot von Mehrwertleistungen in den Bereichen Planung, Betrieb und Sicherheit der Netzwerke von Energieversorgungsunternehmen wie der EnBW oder Stadtwerken sein."

EnBW | Netzwerk-Schutz
Branche: Energie und Rohstoffe
Use Case: Verbesserter Schutz der IT-/OT-Umgebung; einfacheres Netzwerkmanagement
Lösung: Digital Twin der Netzwerkinfrastruktur mit Lightweight Network Explorer
Partner: Narrowin

Die Top-CIOs der deutschen Energiebranche
Martin Hölz
Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Damian Bunyan
Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Philip Lübcke
Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Sebastian Weber
Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Jan-Wilm Buschkamp
Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog
Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling
Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper
Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann
Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde
Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat
Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs
Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth
Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.