Überraschendes Ergebnis

Fachkräftemangel verhindert IT-Projekte

21.09.2011 von Nicolas Zeitler
Mehr als die Hälfte der Leser von CIO.de mussten wegen fehlender Experten schon Projekte absagen, verschieben oder verkleinern - die Ergebnisse unserer Umfrage.

Die Folgen des IT-Fachkräftemangels wirken sich mittlerweile auf die Arbeit unserer Leser aus. Das zeigen die Ergebnisse unserer jüngsten Online-Umfrage. Eine deutliche Mehrheit ist wegen Knappheit an IT-Experten schon in Schwierigkeiten geraten oder erwartet das.

Mehr als zwei Drittel unserer CIO-Leser hat wegen fehlender Experten schon Probleme bei IT-Projekten bekommen oder erwartet das. (Fehlende Prozent zu 100 wegen Rundung)
Foto: CIO.de

537 Leser der IT-Website CIO.de gaben Auskunft, ob sie schon einmal ein Projekt wegen IT-Fachkräftemangel verschieben, verkleinern oder absagen mussten. Jeder Vierte (26,3 Prozent) klickte die Antwort an, er habe schon ein Projekt deswegen verschoben. Jeder Zehnte (10,6 Prozent) konnte ein Vorhaben nicht im geplanten Umfang umsetzen. Ein Fünftel der Leser (20,1 Prozent) sagte ein Projekt wegen fehlender Experten ganz ab.

Bitkom meldet 30.000 offene IT-Stellen

Weitere 13,2 Prozent der Umfrageteilnehmer machten diese Erfahrung nicht, erwarten aber, dass sie künftig ähnliche Probleme bekommen. Nur 29,8 Prozent bereitet der Mangel offenbar keine Sorgen.

Das Leser-Votum veranschaulicht die Dimension der häufig diskutierten Entwicklung besonders deutlich. Laut dem Branchenverband Bitkom sind derzeit fast 30.000 IT-Stellen offen, und 57 Prozent der Hightech-Firmen wollen dieses Jahr noch neue Stellen ausschreiben.

Der Verein Deutscher Ingenieure hatte schon im Frühjahr gewarnt, dass 23.600 freien Informatikerstellen in Deutschland nur 7000 arbeitssuchende IT-Experten gegenüber stünden. Laut Bitkom geht der deutschen IT-Wirtschaft im Jahr wegen Fachkräftemangels ein Prozent Wachstum verloren.

Knappe IT-Experten verlangen mehr Gehalt

IT-Experten können oft ein höheres Gehalt durchsetzen.
Foto: MEV Verlag

In IT-Abteilungen von Unternehmen zeigt sich die Knappheit auch daran, dass sie höhere Gehälter zahlen müssen. Um 3,4 Prozent sind die Grundgehälter von IT-Fachkräften laut der im Juli veröffentlichten Gehaltsstudie der Management-Beratung Kienbaum gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Wolle ein CIO einen IT-Experten von der Konkurrenz abwerben, könne der einen Aufschlag von zehn bis 15 Prozent auf sein bisheriges Gehalt verlangen, berichtete Christian Näser von Kienbaum gegenüber unserem Magazin.

Unsere aktuelle Umfrage dreht sich um die Wahl zum CIO der Dekade, die kurz vor dem Abschluss steht. In der ersten Runde hatten wir die Leser aufgefordert, für ihren Favoriten per "Gefällt mir!" auf Facebook abzustimmen. Bevor die Runde der uns seit Jahren verbundenen "CIO-Elefanten" den Sieger wählt, wollen wir wissen, welchen Stellenwert Sie der Zahl der Facebook-Fans bei der Wahl zuerkennen.