Sicherheitsbedenken bremsen neue Technologien aus

Firmen fühlen sich von mobilen Anwendungen bedroht

13.04.2006 von Tanja Wolff
Weltweit hat mehr als die Hälfte der Firmen Sicherheitsbedenken beim Einsatz mobiler Technologien. Allerdings nutzen 39 Prozent der Unternehmen mobile Anwendungen zum drahtlosen Zugriff auf das interne Netzwerk, obwohl sie noch nicht vollständig in die IT-Infrastruktur und das Sicherheitskonzept integriert sind. Das ist das Ergebnis einer Studie des Sicherheitsspezialisten Symantec.

Laut der Analyse sorgt der Umgang mit mobilen Geräten wie Smartphones, PDAs und Notebooks in Firmen für große Unsicherheit. Sie ist auch berechtigt, da die mobile Datenübertragung den Hackern eine Reihe neuer Angriffspunkte bietet. So ist die Zahl der Schadprogramme, die gezielt für mobile Endgeräte wie Smartphones programmiert worden sind, kontinuierlich gestiegen.

Neue Wege für virtuelle Angreifer bietet zum Beispiel die Bluetooth-Technologie, mit der Daten drahtlos über kurze Strecken übertragen werden können, so die Studie. Künftig wird das Sicherheitsrisiko jedoch noch weiter steigen, da leistungsfähige mobile Endgeräte immer umfangreichere Geschäftsanwendungen bieten. Dazu gehören unter anderem ein erweiterter Internetzugang, E-Mail Empfang oder Netzwerkzugriff.

Zusätzlich steigt das mobil übertragene Datenvolumen mit den technischen Standards wie UMTS und HSDPA weiter an.

"Unternehmen sollten beim Einsatz mobiler Anwendungen unbedingt auch entsprechende Sicherheitslösungen einsetzen, bevor ein gravierendes Problem durch eine Virenattacke auftritt", sagt Guido Sanchidrian, Produkt Marketing Manager bei Symantec.

Sicherheitsrisiken überprüfen

Der Studie zufolge haben bisher nur 26 Prozent der Befragten tatsächlich die Risiken überprüft, die von der Integration von Smartphones in IT-Netzwerke ausgehen können. Bei Laptops berücksichtigen dagegen bereits 81 Prozent wichtige Sicherheitsaspekte.

Trotz schneller Verbindungen der mobilen Technologien in allen Unternehmen verfügen nur neun Prozent über eine umfassende und integrierte IT-Sicherheitsarchitektur. Zehn Prozent aller Umfrageteilnehmer haben gar keine Vorkehrungen für die Sicherheit mobiler Datenübertragung getroffen.

Dennoch gewähren 39 Prozent mobilen Anwendungen auf Abruf Zugang zum Unternehmensnetz. Zudem integrieren 39 Prozent die Anwendungen in ihre bestehende IT-Sicherheitsarchitektur.

Dem Ergebnis zufolge setzen mehr als die Hälfte der Befragten in Westeuropa Sicherheits-Software zum Schutz von mobilen Daten im Unternehmen ein. Im Raum Asien/Pazifik sind es 44 Prozent und in Nordamerika nur 36 Prozent.

Durch den eher zurückhaltenden Einsatz mobiler Anwendungen in den Firmen können die Mitarbeiter die Vorteile mobiler Technologien nicht konsequent nutzen. Dabei wissen die meisten Unternehmen, dass sich mit dem Einsatz von mobilen Geräten auch neue Chancen bieten. 72 Prozent versprechen sich hauptsächlich eine bessere Produktivität der Mitarbeiter und 46 Prozent eine steigende Flexibilität der Geschäftsprozesse.

Für die Studie befragte Symantec zusammen mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Economist Intelligence Unit weltweit 248 Entscheider aus 19 Branchen. Die Mehrheit der Befragten kommt aus Westeuropa und Nordamerika (jeweils 28 Prozent) sowie aus dem Raum Asien/Pazifik (26 Prozent).