Laufende Betriebskosten belasten Budgets

Firmen geben 2007 weniger für ihre IT aus

08.01.2007 von Andreas Schaffry
Große Konzerne investieren 2007 weniger in ihre IT als ursprünglich angenommen. Vorrangig wollen sich Unternehmen in diesem Jahr verstärkt darum kümmern, dass die IT ihr Kerngeschäft unterstützt. Das jedenfalls sagen die Analysten des US-Beratungsunternehmens Gartner. Sie revidieren damit gleichzeitig ihre bisherigen optimistischen Prognosen aus der ersten Jahreshälfte 2006.

Insgesamt gehen die US-Marktforscher derzeit lediglich von einem Anstieg von 2,8 Prozent für das laufende Jahr aus. Das überrascht insofern, da sie damit ihre ursprünglichen Prognosen drastisch nach unten revidiert haben. Noch vor einem halben Jahr hatten sie Mehrausgaben von sechs Prozent in Aussicht gestellt.

IT-Betriebskosten steigen

Für die berichtigten und reduzierten Voraussagen sind eine Reihe von Faktoren verantwortlich. Die Firmen gaben im Jahr 2006 mehr Geld für die IT aus als erwartet, um damit ihr Kerngeschäft zu unterstützen und voranzubringen. Dazu gehörten unter anderem Zahlungen für komplexer werdende IT-Infrastrukturen und Geschäftsanwendungen, steigende Energiekosten, gesetzliche Anforderungen und Vorgaben (z.B. Sarbanes Oxley Act) sowie andere nicht willkürliche Ausgaben für die IT (z.B. erforderliche Upgrades). "In diesen Bereichen wollen die IT-Entscheider im Jahr 2007 ihre Ausgaben weiter optimieren", sagt Jed Rubin, Direktor bei Gartner Consulting.

Die laufenden IT-Betriebskosten haben aber zugleich Budgets aufgezehrt, die für strategische Investitionen und grundlegende Veränderungen der IT-Landschaft vorgesehen waren. Themen wie Wachstum und Veränderung stehen trotzdem weit oben auf der Agenda von CIOs. Allerdings - darauf weisen die Marktforscher hin - müssen IT-Verantwortliche für jedes neue Investitions-Vorhaben ihre Budgets für die laufenden Betriebskosten um rund fünf Prozent kürzen.

Starke Branchenunterschiede

Beim Investitionsverhalten gibt es übrigens erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Mit 6,9 Prozent soll die Medienbranche das größte Wachstum bei IT-Ausgaben aufweisen, gefolgt vom Pharmabereich mit 6,4 Prozent und dem Healthcare-Sektor mit 5,6 Prozent. In der Chemie- und Reisebranche sowie dem Handel liegen die prognostizierten Wachstumsraten bei immerhin noch mehr als fünf Prozent.

Am anderen Ende der Skala steht die Konsumgüterindustrie, die 5,6 Prozent weniger für ihre IT ausgeben wird als im Jahr 2006. Auch regional sind zum Teil deutliche Schwankungen auszumachen. Während 60 Prozent der US-Unternehmen mehr Geld für ihre IT ausgeben, sind es in der EMEA-Region nur 44 Prozent und 37 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum.

Die Erkenntnisse des "Worldwide IT Benchmark Report" vom Dezember 2006 basieren auf den Antworten von mehr als 800 Unternehmen, deren Gesamtumsatz bei mehr als einer Milliarde US-Dollar pro Jahr liegt.