Gefahren für die IT-Sicherheit

Firmen sehen RFID-Einsatz kritisch

10.11.2005 von Dorothea Friedrich
Radio Frequency Identification (RFID) ist in deutschen Großunternehmen ein heißes Thema. Mehr als ein Viertel der Teilnehmer der Telekom-Forum-Herbstumfrage beurteilten die Einsatzmöglichkeiten der Technologie als hoch oder sehr hoch. Das Telekom-Forum ist der Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom AG. Allerdings gab es auch Bedenken bezüglich der IT-Sicherheit und der Probleme, die die Technik derzeit noch hat.

Von überschwänglicher Begeisterung für den Einsatz von RFID-Tags kann allerdings noch längst nicht die Rede sein. Zwei Fünftel der Befragten sehen die neue Technologie nämlich als eher unbedeutend oder völlig unbedeutend an.

Ein weiteres Fünftel hat eine ambivalente Haltung. Die größte Zustimmung gab es aus der Industrie, dem Handel und der Logistik.

Vorteile sehen die Umfrageteilnehmer bei der Optimierung der Lagerhaltung (19 Prozent), dem Auffinden und Tracking von Waren (14 Prozent), der Schnelligkeit von Identifizierung, Erfassung und Abfertigung (zehn Prozent) sowie ganz allgemein in der Steigerung der Effizienz und der Optimierung von Prozessen (acht Prozent).

Als bevorzugte Einsatzbereiche nannten 20 Prozent "Supply Chain Management/Logistik", 13 Prozent den Produktionsprozess, zehn Prozent die Lagerhaltung und Bestandsverwaltung. Neun Prozent sehen Möglichkeiten für RFID im Bereich Sicherheit, Zutrittskontrollen und Identifzierung

Nicht ohne Risiko

Knapp zwei Drittel sehen aber auch Risiken, die der Einsatz von RFID mit sich bringt. 29 Prozent von ihnen haben Bedenken wegen des Datenschutzes, fünf Prozent wegen möglicher Eingriffe in Perönlichkeitsrechte.

13 Prozent bereiten die mangelnde IT-Sicherheit von RFID sowie Fälschungs- und Missbrauchsmöglichkeiten Kopfschmerzen. Zehn Prozent sehen technische Probleme, wie zum Beispiel noch nicht ausgereifte Systeme, fehlerhafte Chips, eine geringe operative Reichweite und eine mangelnde Verfügbarkeit als problematisch an.

Ebenfalls zehn Prozent bezeichnen die entstehenden Kosten als Nachteil. Dazu gehören hohe Investitionen, teure RFID-Chips und eine allgemein schlechte Aufwand-Nutzen-Relation.

Sechs Prozent sehen ein Problem darin, dass die Öffentlichkeit den Einsatz von RFID nicht akzeptiert, den gläsernen Kunden und die Vernichtung von Arbeitsplätzen fürchtet.

Das Telekom-Forum zieht aus den Umfrageergebnissen den Schluss, dass es einen deutlich erhöhten Informationsbedarf zum Thema RFID gibt. Es weist darauf hin, dass große Handelsunternehmen wie zum Beispiel Metro oder die Rewe-Gruppe spezielle Informationszentren dazu anbieten.

Im Telekom-Forum, sind mehr als 500 Großkunden der Deutschen Telekom organisiert. Die aktuelle Umfrage hatte 270 Teilnehmer. Sie wurde vom Institut für Marktforschung, Leipzig, durchgeführt.