Initiative

Forschungsministerium will IT-Sicherheits-Start-ups fördern

15.02.2017
Mit staatlich geförderten Start-ups soll Deutschland bei der IT-Sicherheit unabhängiger werden. Mit einer neuen Initiative will das Bundesforschungsministerium aus der deutschen IT-Sicherheitsforschung heraus geborene junge Firmen künftig finanziell unterstützen. Das kündigte die für Internet und Digitales zuständige Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Dienstag an.

Während nationale Interessen an unterschiedlichsten Stellen der Welt in den Vordergrund rückten, müsse die digitale Souveränität Deutschlands und Europas gestärkt werden, sagte Wanka. Es gehe auch darum, unabhängig von amerikanischen Firewalls und chinesischen Routern zu werden.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka will IT-Sicherheits-Start-ups fördern.
Foto: Gesellschaft für Informatik

Im Jahr sei 2016 sei die Zahl der Cyberangriffe weltweit enorm gestiegen, sagte Wanka. Allein deutsche Regierungsnetze hätten durchschnittlich 400 Cyberattacken täglich registriert. Im Vorjahr seien es noch 15 Angriffe am Tag gewesen. Im Schnitt entstünden der deutschen Wirtschaft jährlich 50 Milliarden Euro Schaden durch Sabotage und Spionage übers Netz. (dpa/ad)

Spektakuläre DDoS-Attacken 2012-2016
2016: HSBC
Die britische Bank HSBC fällt einem DDoS-Angriff zum Opfer - Kunden können ihren Online-Account geschlagene 48 Stunden nicht erreichen. Und das zwei Tage vor Abgabefrist der Steuererklärung.
2015: Microsoft Xbox Live
Das kostenpflichtige Gaming-Network Xbox Live von Microsoft soll in der Weihnachtswoche mittels DDoS angegriffen werden - diese Drohung wird im Dezember 2015 bekannt. Die Angreifer wollen damit angeblich auf weiterhin bestehende Sicherheitslücken in Microsoft-Diensten hinweisen. Auch Sonys Konkurrenzangebot, das Playstation Network, solle attackiert werden.
2015: Carphone Warehouse
Der britische Telekommunikationsanbieter Carphone Warehouse fällt einer DDoS-Attacke zum Opfer. Und als wäre das nicht schon genug, werden zusätzlich auch noch Millionen Kundendaten von den Angreifern kopiert.
2014: 300 Gbps
300 Gigabit pro Sekunde: In diesem Ausmaß hat es noch nie einen DDoS-Angriff gegeben. Mithilfe von 100.000 ungepatchten Servern greift ein Botnet ein nicht näher bekanntes Rechenzentrum an.
2014: 400 Gbps
Nur ein halbes Jahr später geht es noch heftiger: Mit einem NTP-basierten (Network Time Protocol) DDoS-Angriff wird eine Internetanbieter attackiert.
2013: chinesisches Internet
Teile des Chinesischen Internets sind von einer der größten DDoS-Attacken bisher lahmgelegt. Und das, obwohl die Regierung des Reichs der Mitte eines der weltbesten Security-Systeme samt entsprechend ausgebildetem Personal aufweisen kann.
2013: Spamhaus
Sie kämpft gegen unerwünschte E-Mails, doch jetzt ist die Organisation Spamhaus selbst Ziel eines Angriffs mit massenhaften Abfragen geworden. Die Attacke beeinträchtigte sogar den regulären Datenverkehr im Netz.
2013: Dispatch International
Die Website der Wochenzeitung "Dispatch International" wird massiv angegriffen. Aufgrund des Angriffs erscheint die Zeitung verspätet.
2012: 50Hertz
Die Internet-Infrastruktur des Stromnetzbetreibers 50Hertz wird von Unbekannten angegriffen. Aus einem Botnetz heraus werden Websites und Mail-Infrastruktur des Hochspannungsstromnetz-Betreibers per DDoS-Attacke unter Beschuss genommen. Alle extern erreichbaren Services fallen vorübergehend aus.
2012: Pizza.de / Lieferando
UDP-Flooding und DDoS-Attacken sorgen für den Zusammenbruch der Websites von pizza.de und lieferando.de. Nach der Uplink-Ausfilterung beginnt eine zweite Angriffswelle. Es folgt eine Razzia beim Konkurrenten lieferheld.de - ohne Ergenis. Die Betroffenen loben 100.000 für die Ergreifung der Verantwortlichen aus.
2012: UPC
Die Internet-Präsenz des österreichischen TK-Unternehmens UPC ist vermutlich aufgrund von DDoS-Attacken und SQL-Injection vorübergehend nicht erreichbar. Als Angreifer wurden Anonymous-Hacker aus Österreich vermutet, die auf diese Weise ihre Kritik an der geplanten Vorratsdatenspeicherung äußern wollen.