Laptop, Smartphone, Tablet

Frankfurt Hauptstadt der Mobile-Diebe

13.06.2012 von Michael Kallus
Alle 53 Sekunden wird in Europa ein Laptop gestohlen, vor allem in Flughäfen. Das zeigt eine Analyse von Diebstahlsanzeigen des Secuity-Anbieters Absolute Software.

Unter allen deutschen Großstädten ist die Gefahr in Frankfurt am höchsten, dass ein mobiles Gerät gestohlen wird. Und besonders in den traditionellen Reisezeiten ist Hochsaison für Diebe. Kein Wunder: Mitarbeiter nehmen immer öfter ihre mobilen Gefährten - Entschuldigung: Geräte - im Urlaub mit. So werden weltweit im Juni und Juli am häufigsten Laptops, Smartphones und Tablets geklaut.

Ort unbekannt: Viele wissen nicht, wo ihr Gerät gestohlen wurde.
Foto: Absolute Software

Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Computer-Diebstahlsreport von Absolute Software. Der Sicherheitsanbieter ist spezialisiert auf Bestandsverfolgung, Verwaltung und Schutz mobiler Geräte. Der Report basiert auf rund 14.000 Schadensfälle, die Absolute Software im Jahr 2011 bearbeitet hat.

Nur neun Prozent der Laptops werden in einer Firma geklaut. Öfter werden die Geräte durch Einbruch aus Privathaushalten (16 Prozent) und aus Autos (11 Prozent) entwendet. Das liegt auf der Hand, denn firmeneigene Laptops, Smartphones und Tablets kommen ja oft im Home Office, Cafés oder am Flughafen zu Einsatz.

Europaweit rangiert Großbritannien auf Platz eins mit der höchsten Diebstahlrate, gefolgt von Dänemark und Frankreich. Deutschland liegt im internationalen Vergleich immerhin noch auf dem vierten Platz.

Woher hat Absolute Software diese Daten? Der kanadische Anbieter hat ein System aufgebaut, mit dem sich geklaute mobile Geräte orten lassen. Dazu hält ein Sicherheitsmodul im BIOS des Geräts täglichen Kontakt mit einem Kontrollzentrum von Absolute.

In diesen Städten in EMEA werden oft mobile Geräte geklaut.
Foto: Absolute Software

Meldet ein Besitzer nun den Diebstahl, erhöht das Gerät ab der nächsten Verbindung ins Internet die Verbindungsrate auf alle 15 Minuten. Fortan schickt der Rechner etliche "forensische" Daten wie momentane IP-Adresse und Tastendrücke an Absolute Software.

Tracking-Service: die Notebook-Detektive

Aus diesen Daten und einer Vielzahl forensischer Verfahren, einschließlich des Mitschneidens von Tastatureingaben sowie Registry- und Datei-Scannens, lässt sich nun feststellen, wer den Computer hat und was er mit ihm tut. Und wo er es tut.

Da die Firma nach eigenen Angaben eng mit den jeweiligen Polizeibehörden zusammenarbeitet, erhöht sich so die Chance der Wiederbeschaffung. Absolut Software rühmt sich jedenfalls einer Erfolgsquote von 75 Prozent.

Noch höher ist jedoch die Erfolgsquote, wenn Sie den Rechner im Urlaub Zuhause lassen und ein spannendes Buch über Zeitmanagement lesen.