UMTS, Ivy Bridge, Fingerprint-Sensor

Fujitsu Lifebook U772: Das Ultrabook fürs Business

20.09.2012 von Malte Jeschke
Mit dem Lifebook U772 adressiert Fujitsu ausdrücklich professionelle Anwender. Das matte Display, der Fingerprintsensor sowie integriertes UMTS sollen die anvisierte Zielgruppe ansprechen. Die üppige Ausstattung hat Fujitsu in ein sehr flaches Magnesiumgehäuse integriert.

Die Bauhöhe bleibt unter 16 mm, damit gehört das Fujitsu Lifebook U772 zu den flacheren Ultrabooks. In Verbindung mit dem ansehnlichen Magnesiumgehäuse hat es damit durchaus Hingucker-Qualitäten. Insbesondere, wenn man die rote Ausführung wählt, in der auch das Testgerät antritt. Alternativ ist das Gerät auch in Silber lieferbar.

Ausstattung

Ausstattung: Fujitsu bietet das Lifebook U772 in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten an. Zum Test erreicht uns das Modell mit der "mittleren Motorisierung", bestückt mit dem Core i5-3427U. Alternativ ist das Ultrabook mit einem etwas schwächeren Core i5 oder einem Core i7 zu haben. Die Einstiegspreise beginnen bei 1179 Euro. Für unser Testgerät muss man um die 1300 Euro einkalkulieren.

Der Prozessor hat in unserem Testmodell Zugriff auf 4 GByte DDR3-SDRAM - so sind derzeit die meisten Modellvarianten des U772 ausgerüstet.

Fujitsu Lifebook U772: Das 14-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Das 14-Zoll-Display arbeitet mit den gängigen 1366 x 768 Bildpunkten, ist entspiegelt und verfügt über eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Im Displayrahmen ist oben mittig eine Webcam integriert. Für Ansteuerung und Grafikleistung ist Intels HD Graphics 4000 verantwortlich. Externe Anzeigeeinheiten steuert das U772 über HDMI an.

Anders als so manches verfügbare Ultrabook lässt sich das Lifebook U772 per Kabel ins Netzwerk integrieren, allerdings ist hierfür ein (mitgelieferter) Adapter erforderlich. Drahtlos kommuniziert das Notebook im WLAN gemäß 802.11n. Zudem ist das Testgerät mit einem internen UMTS-Modem ausgerüstet (Sierra Wireless Gobi 3000), das bis zu 14,4 Mbit/s unterstützt.

Als Massenspeicher kommt im Testgerät eine Solid State Disk von Micron mit 128 GByte Kapazität zum Einsatz. Fujitsu listet zudem Modellvarianten mit Hybridlösungen (SSD plus HDD) sowie die Ausbaustufe mit einer 256-GByte-SSD. Kontakt zur Peripherie erlauben drei USB-Ports, zwei davon sind USB-3.0-Ports, wovon wiederum einer das Laden von Geräten bei ausgeschaltetem Notebook erlaubt. Der SD-Kartensteckplatz unterstützt Speicherkarten bis SDXC.

Wie es sich für ein Gerät mit professionellem Anspruch gehört, bringt das Ultrabook einen Fingerprint-Sensor mit und ist mit TPM-Modul erhältlich. Je nach Modellvariante unterstützt es außerdem Intels vPro-Technologie. Zudem bietet Fujitsu für das Gerät einen Port-Replikator an, in Ultrabook-Kreisen eher die Ausnahme. Dieser bringt in Sachen Anzeige folgende Anschlüsse mit: DisplayPort, DVI und VGA. Darüber hinaus verfügt er über vier USB-3.0-Ports und einen Ethernet-Anschluss.

In Sachen Service bietet Fujitsu unterschiedliche Ausbaustufen an, etwa Vor-Ort-Service oder Service am nächsten Arbeitstag. Die Ersatzteilverfügbarkeit datiert Fujitsu auf fünf Jahre.

Display und Handling

Display: Fujitsu hat in das kompakte Gehäuse des Lifebook U772 ein 14-Zoll-Display integriert. Das entspiegelte Display arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und einer LED-Hintergrundbeleuchtung. Auch wenn diese Auflösung die derzeit gängigste ist: Gerade bei einer Diagonalen von 14 Zoll wäre etwas mehr wünschenswert. Häufiges Scrollen bleibt dem Anwender bei vielen Inhalten so nicht erspart.

Digitale Ansteuerung: Externe Displays steuert das Ultrabook via HDMI an, per Port-Replikator auch über DisplayPort oder DVI.

Wir registrieren beim Display eine maximale Helligkeit von 211 cd/qm. Das ist kein Rekordwert, aber ein durchaus befriedigendes Ergebnis. In Verbindung mit der Entspiegelung kann man damit durchaus draußen arbeiten - wenn die Lichtverhältnisse nicht gar zu ungünstig sind.

Dass eine LED-Hintergrundbeleuchtung allein noch kein Garant ist für eine gleichmäßige Ausleuchtung, ist durchaus bekannt. In den oberen Ecken verhält sich das Fujitsu-Ultrabook mustergültig, hier registrieren wir lediglich Abweichungen im geringen einstelligen Prozentbereich. In den unteren Ecken sind diese mit maximal 18 Prozent durchaus deutlicher.

Begrenzter Hubraum: Das Layout der Tastatur ist gelungen, der kurze Hub der Tasten hingegen gewöhnungsbedürftig.

Handling: Am Layout der Tastatur im Chiclet-Design gibt es nichts auszusetzen. Die Enter-Taste ist ordentlich groß ausgefallen, die Cursor-Tasten sind rechts abgesetzt und ordentlich platziert. Zudem finden sich die Bild-auf- und die Bild-ab-Taste in unmittelbarer Nähe. Der Fingerprint-Sensor ist rechts unterhalb der Tastatur angeordnet. Über der Tastatur befindet sich die "eco"-Sondertaste. Die ist seit einigen Lifebook-Generationen mit von der Partie und erlaubt ein schnelles Wechseln in den konfigurierbaren Energiesparbetrieb.

Der flachen Bauweise des Ultrabooks ist wohl der geringe Tastenhub der einzelnen Tasten geschuldet. Das war im Testverlauf insbesondere für ausgewiesene Schnellschreiber gewöhnungsbedürftig. Das haben wir bei ähnlich flachen Geräten schon besser gelöst gesehen.

Einen energischen Klick erfordern die in das Touchpad integrierten Maustasten. Für unseren Geschmack ist diese Einstellung beinahe etwas zu stramm: Es ist zwar angenehmer als zu leichtes Auslösen, aber auch nicht vollständig überzeugend. Das Touchpad selbst erlaubt eine sehr präzise Bedienung.

Im Datenblatt weist Fujitsu für das Lifebook U772 ein Gewicht von 1,4 Kilogramm aus. Unser Testgerät bleibt sogar einige Gramm darunter. In Kombination mit der flachen Bauweise ist das Lifebook damit eine äußerst angenehme Begleiterscheinung für Business-Reisende. Wer es unterwegs benötigt, muss für Netzteil inklusive Kabel rund 400 Gramm einkalkulieren. Das wäre für ein Durchschnitts-Notebook ebenso durchschnittlich, bei einem Ultrabook dürften es ein paar Gramm weniger sein. Bei den Abmessungen orientiert sich das Netzteil gleichfalls am Notebook-Standard.

Performance und Bedienung

Performance: In unserem Testmodell kümmert sich ein Core i5-3427U um die Rechenleistung. Dabei handelt sich um einen mobilen Core i5 der dritten Generation. Dieser ist mit einem TDP-Wert von 17 Watt spezifiziert und gehört damit zu den sparsameren Core i5 der aktuellen Baureihe. Der Prozessor arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 1,8 GHz und bringt es im Turbobetrieb auch schon mal auf 2,8 GHz. Unser Testgerät ist mit 4 GByte DDR3-SDRAM ausgestattet, maximal unterstützt das Ultrabook 8 GByte.

Hilfreich: DeskUpdate sucht nach den neuesten Treibern für das System.

Unter Windows 7 setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPco ein. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarios durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3-D-Modelling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Nach Abschluss des Benchmarks erreicht das Lifebook U772 eine Punktzahl von 217. Das ist ein durchaus gutes Ergebnis. Zum Vergleich: Ein ähnliches Ergebnis haben wir mit einem Ultrabook auf Basis eines Core i7 der Vorgängergeneration erreicht. Dies entspricht auch der subjektiven Wahrnehmung, der Wunsch nach mehr Leistung kommt im Alltag nicht auf.

Der Grafikteil der neuen Ivy-Bridge-Plattform agiert etwas flinker als die Vorgängergeneration, im Test erreicht das Lifebook rund 4500 3DMarks und 3DMark06.

Bedienung: Ein Ultrabook möchte man mit einer Hand öffnen können, ohne dass das gesamte Notebook nach hinten kippt. Und das ist gerade bei den Leichtgewichten nicht immer einfach. Beim Fujitsu Lifebook U772 funktioniert dies vorzüglich. Dennoch sind die Scharniere des Displaydeckels ausreichend stabil. Wer das U772 lässig unter dem Arm trägt, landet mit der Hand immer wieder unwillkürlich an der SIM-Karten-Slot-Abdeckung an der Front. Das ist gewöhnungsbedürftig.

Der Ethernet-Anschluss ist über den mitgelieferten Adapter zu nutzen, den es entsprechend im Bedarfsfall mitzuführen gilt. Der Adapter sitzt so lose im Steckplatz, dass ein Beschädigen des Anschlusses durch Verkanten kaum möglich ist. Allerdings ist so auch leicht ein unbeabsichtigtes Entkoppeln des Netzwerkskabels schnell passiert.

Anbindung: Ins Netzwerk lässt sich das Ultrabook kabelgebunden integrieren.

Eine Besonderheit hat Fujitsu an der Unterseite des Notebooks platziert: Es verfügt über einen gesonderten Reset-Knopf. Da der Akku ja nicht zu entnehmen ist, kann dies in prekären Situationen durchaus hilfreich sein.

In Sachen Wiederherstellung zeigt sich das Ultrabook gut gerüstet. Zum einen liefert Fujitsu entsprechende Datenträger mit - inzwischen eine Ausnahmeerscheinung. Zum anderen ist eine Wiederherstellungsoption über das Reparaturmenü von Windows verfügbar. Damit ist das Lifebook U772 relativ schnell wieder in den Auslieferungszustand zurückversetzt.

Akku-Laufzeit

Schonhaltung: Um die Lebensdauer des Akkus zu optimieren, kann man die Kapazität einschränken.

Der Vier-Zellen-Lithium-Ionen-Akku des Lifebook U772 weist eine Kapazität von 45 Wh auf. Das ist kein allzu üppiger Wert. Im Datenblatt spricht Fujitsu von Laufzeiten von bis zu zehn Stunden. Die maximale Laufzeit ermitteln wir mit einem speziellen Test. Bei diesem werden das sparsamste Energieschema gewählt, die Helligkeit so weit wie möglich heruntergeregelt und alle Funkverbindungen gekappt.

Über ein Hardwareinstrument erfolgt eine Texteingabe (Auto-Speichern ist aktiviert), bis der Akku versiegt - also eher ein Anwendungsszenario für den kreativen Schreiber im dunklen Kämmerlein. In diesem erreicht das Fujitsu Lifebook U772 eine Laufzeit von neun Stunden und 21 Minuten. Das ist angemessen. In diesem Betriebsmodus genehmigte sich das Ultrabook durchschnittlich weniger als 5 Watt; das ist ein gutes Ergebnis und verdeutlicht, wie sparsam heutige Plattformen agieren.

MobileMark2012 von BAPco geht beim Test der Akku-Laufzeit weniger nach Spitzwegs Motiven vor als unser Langlauftest. Die Akku-Laufzeit wird im Hinblick auf zwei Szenarien getestet: "Office Productivity" und "Media Creation". Wie beim Vorgänger kommen bei der neuen Benchmark-Version eine Reihe von echten Applikationen zum Einsatz, zum Benchmark-Ablauf gehören auch Arbeitspausen. Zudem ist eine WLAN-Verbindung während des Tests aktiv. Der Teil "Media Creation" fordert das Notebook anwendungsbedingt ein wenig stärker als "Office Productivity". Das Lifebook U772 kommt hier auf Laufzeiten von 296 Minuten beziehungsweise 348 Minuten. Letzterer Wert entspricht von der Größenordnung her dann auch unseren Praxiserfahrungen ganz ohne Benchmarks. Gut fünfeinhalb Stunden effektives Arbeiten erreichten wir in der Realität durchaus.

Ladezeit: Das vollständige Laden des Akkus nimmt zwei Stunden und zehn Minuten in Anspruch.

Manchmal kann unterwegs mehr Leistung erforderlich sein. Wir simulieren dies, indem wir Prozessor, Festplatte und Grafik unter Dauerlast setzen. Das Display regeln wir auf volle Helligkeit ein. Derart gefordert, läuft das Lifebook U772 immerhin noch fast zwei Stunden, exakt waren es 116 Minuten. Es sei nicht verschwiegen, dass das Notebook in diesem Hochleistungsmodus auch akustisch auf sich aufmerksam macht - mit einem relativ hochfrequenten Lüftergeräusch. In weniger anstrengenden Betriebsmodi verhielt sich das Ultrabook allerdings weitgehend ruhig.

Ist der Akku vollständig entleert, dauert es bei ausgeschaltetem Notebook zwei Stunden und zehn Minuten, bis er wieder vollständig geladen ist.

Das Lifebook U772 ist zweifelsohne sehr schick, flach und leicht. Ebenfalls positiv fallen die gute Verarbeitung und das stabile Magnesiumgehäuse auf. Zudem hat Fujitsu in das kompakte Gerät ein ganz respektables, üppiges Ausstattungspaket integriert. In Sachen Performance und Akku-Laufleistung erzielt das Ultrabook gute bis befriedigende Ergebnisse. Das ist in Ordnung.

Das Display ist ausreichend hell, eine höhere Auflösung finden wir schon bei vielen 13-Zoll-Modellen wünschenswert, hier erst recht. Keyboard und Touchpad sollte man vor dem Kauf ausprobieren, denn der geringe Hub der Tasten ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Alles in allem wird das Lifebook U772 den Anforderungen an ein professionelles Ultrabook durchaus gerecht.

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Fujitsu Lifebook U772 Ultrabook.

Messwerte / Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

217 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

184 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

268 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

208 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modelling

216 Punkte

MobileMark2012, Office Productivity

122 Punkte

MobileMark2012, Media Creation and Consumption

126 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

116 Minuten

maximale Laufzeit

561 Minuten

MobileMark2012, Office Productivity

348 Minuten

MobileMark2012, Media Creation and Consumption

296 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

130 Minuten

Display

maximale Helligkeit

211 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

18 Prozent

Produktdaten Fujitsu Lifebook U772 Ultrabook

Prozessor

Intel Core i5-3427U

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

1,8 GHz / 2,8 GHz

Chipsatz

Intel QM77

inst. / max. Speicher

4096 / 8192 MByte

Displaytyp

14,0 Zoll, TFT, LED-Backlight, entspiegelt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Intel HD Graphics 4000

Solid State Disk

Micron C400

Kapazität

128 GByte

Schnittstellen

2 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, 1 x HDMI, 1 x Ethernet RJ-45 via Adapter, kombinierter Audio-Ein/Ausgang, SD-Card-Reader

Akku-Typ / Energieinhalt

Lithium-Ionen, 45 Wh

Gewicht

1,4 kg

Abmessungen (B x H x T)

327 x 225 x 15,6 mm

Listenpreis

ca. 1300 Euro

(Tecchannel)