Extern ist in

"Ganzheitliche" Service-Provider im Kommen

17.09.2004 von Detlef Scholz
Alle mittelgroßen Unternehmen (100 Prozent) in Deutschland arbeiten teilweise mit externen Dienstleistern zusammen. Dabei dominieren derzeit Themen wie IT-Beratung, Software-Einführung und Systemintegration. Das zeigt eine Umfrage des Consulters Lünendonk.

Auch die Gebiete Training/Schulung, Organisation, Strategieberatung und Outsourcing stehen in der Liste möglicher Zusammenarbeit mit externen Providern hoch oben. Lünendonk fasst die Anbieter solcher und ähnlicher externer Dienstleistungen unter dem Begriff "Business Innovation/Transformation Partner" (BITP) zusammen. 13 Prozent der befragten Führungskräfte kennen diesen Begriff bereits. Sie besetzen ihn mit Merkmalen wie "Optimierung von Geschäftsprozessen" und "Beratung bei Outsourcing".

Lünendonk selber nennt als Definition eines BITP einen Gesamt-Dienstleister, der einen Mix aus Management- und IT-Beratung, Realisierung, Outsourcing und BPO (Business Prozess Outsourcing) anbietet.

Diesen "ganzheitlichen" Ansatz bewertet fast die Hälfte der Manager als "gut" mehr als jeder Zehnte sogar als "sehr gut". Die Studienmacher sprechen von einer "hohen Aufgeschlossenheit für neue Formen der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern". 85 Prozent der Unternehmen planen, die Zusammenarbeit mit den "Externen" noch auszuweiten.

Der Marktforscher fragte auch nach den Hauptgründen für die Kooperation. Wichtigstes Ziel für die Auftraggeber in der Partnerschaft ist die Effizienzsteigerung und Erhöhung der Unternehmensperformance. Zudem hoffen sie, vom Know-how des Service-Providers zu profitieren. Die eigenen Ressourcen zu ergänzen ist den Unternehmen wichtiger, als den Ertrag zu steigern und die Kosten zu senken. Im Bereich der Beratungsleistungen führt der Know-how-Transfer die Wunschliste der Firmen an. Beim Outsourcing inklusive BPO sind hingegen die erwarteten Kostensenkungen die stärkste Triebfeder für die Zusammenarbeit.

Ein knappes Drittel der Befragten findet nicht einen Grund, der gegen eine Kooperation mit Externen spräche. Dagegen befürchten je 15 Prozent Know-how-Abfluss und Abhängigkeit. Fast jeder Vierte argwöhnt, dass hohe Kosten auf ihn zukommen könnten.

Bei der Auswahl der Dienstleister legen die Führungskräfte den höchsten Wert auf Flexibilität in der Zusammenarbeit. Auf Platz zwei rangieren nachgewiesene Referenzen, gefolgt von der Reputation des Anbieters. Größe und Internationalität sind aus der Sicht der Befragten eher nachrangig.

Lünendonk erstellte die Studie in Zusammenarbeit mit Tech-Consult. Es wurden 194 Führungskräfte aus Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern, die meisten mit über 1000 Mitarbeitern, befragt.

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