Gehaltsverhandlung

Gehaltserhöhung – was Sie wissen müssen

04.04.2023 von Susanne Köppler
Über Geld redet man nicht? Doch, im Job schon. Welche Argumente Sie in der Gehaltsverhandlung anbringen können, wie Sie die Gehaltserhöhung ansprechen und wie viel Prozent üblich sind, lesen Sie hier.
  • Vorbereitung ist bei Gehaltsverhandlungen unabdingbar
  • Ihre Leistung ist das stärkste Argument für eine Gehaltserhöhung
  • Bis zu 10 Prozent mehr können Sie aushandeln

Nicht nur zu Beginn einer Tätigkeit, nämlich im Vorstellungsgespräch, sondern auch nach einiger Zeit Mitarbeit steht sie an: die Gehaltsverhandlung. Für den Arbeitnehmer ist es die Chance auf eine Gehaltserhöhung, birgt aber auch die Gefahr, vom jeweiligen Vorgesetzten eine Rüge zu kassieren. Mit der richtigen Vorbereitung und Taktik jedoch lassen sich Gehaltsverhandlungen entspannt angehen.

Gehaltserhöhung vorbereiten

Einfach "ins Blaue hinein" an den Chef herantreten und mehr Geld fordern ist kein guter Plan. Auch darauf zu warten, bis der Vorgesetzte Ihnen mehr Geld anbietet, wird meist nicht der Schlüssel zum Erfolg sein. Daher sollten Sie sich vor einer anstehenden Gehaltsverhandlung vorbereiten.

Unabdingbar für eine gute Vorbereitung ist es, sich selbst drei Fragen zu beantworten: Was will ich? Was will ich nicht? Was muss ich mindestens erreichen? Informieren Sie sich beispielsweise über übliche Gehälter in Ihrer Branche. Zudem sollten Sie Ihrem Vorgesetzten Ihre eigene Arbeitsleistung präzise darlegen können, um daraus eine realistische finanzielle Forderung ableiten zu können.

Eine gute Vorbereitung, Timing und ein souveränes Auftreten können Sie dem Ziel "Gehaltserhöhung" leicht näher bringen.
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Ebenfalls zur Vorbereitung gehört das richtige Timing. In Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche oder großer Veränderungen im Unternehmen könnte die Bitte um eine Gehaltserhöhung von Ihrem Chef als aufdringlich und eigennützig eingestuft werden. Aber auch in ruhigeren Zeiten sollten Sie den Terminplan des Vorgesetzten im Auge behalten, um den passenden Moment für ein Gespräch abpassen zu können.

Gehaltsverhandlung: Die Argumente

Wenn es um eine Gehaltserhöhung geht, sollten Sie nicht mit der Tür ins Haus fallen. Sie werden am ehesten Erfolg haben, wenn Sie Ihr Anliegen mit einigen guten Argumenten untermauern können. Hierbei steht selbstverständlich Ihre aktuelle und zukünftige Arbeitsleistung im Vordergrund.

Machen Sie sich Gedanken darüber, wie hoch Ihre Verantwortung im momentanen Arbeitsbereich ist. Möglicherweise haben Sie gerade ein Projekt erfolgreich abgeschlossen oder es steht eine Projektleitung an. Um Ihre Leistung darlegen zu können, schreiben Sie zum Beispiel zwei Wochen lang vor dem geplanten Gespräch auf, was Sie tagtäglich tun. Damit kann nachvollzogen werden, wie viel Sie tatsächlich leisten.

Tipps für die Gehaltsverhandlung
Reizthema Gehaltsverhandlung
Vielen Bewerbern und Angestellten graut es vor der Verhandlung ums Gehalt. Vier Personalexperten geben Empfehlungen für eine erfolgreiche Argumentation bei der Gehaltsverhandlung.
Jörg Bolender, Director Recruiting bei Atos Deutschland ...
... hat zum Thema Gehaltsverhandlung die folgenden Tipps:
Der Auftritt
Bolender rät zu einem selbstbewussten, aber nicht überheblichen Auftreten.
Vorzüge präsentieren
"Zeigen Sie Ihre Vorzüge (fachliches Know-how, besondere Leistungen, etc.) auf und signalisieren Sie Bereitschaft, auch künftig außerordentliches Engagement zu zeigen und Sonderthemen zu übernehmen und sich im Unternehmen weiterentwickeln zu wollen", empfiehlt Bolender.
Dienstwagen geschickt ansprechen
Bolenders Tipp, um Themen wie Boni und Dienstwagen anzusprechen: In das Thema elegant mit der Frage nach den Sozialleistungen, die das Unternehmen bietet, einsteigen.
Nicole Mamier, Personalleiterin bei Realtech ...
... gibt folgende Tipps für die Gehaltsverhandlung:
Die richtigen Argumente
Im laufenden Angestelltenverhältnis sollte man in der Gehaltsverhandlung seine persönlichen Leistungen und Potenziale aufzeigen. Keine gute Idee ist es, mit einem Angebot der Konkurrenz zu versuchen, das Einkommen hochzutreiben, rät Mamier.
Gehaltswunsch benennen
Wenn im Gespräch nach dem Wunschgehalt gefragt wird, sollte man nicht drum herum reden, sondern offen und selbstbewusst den Gehaltswunsch benennen, so Mamier.
Spanne angeben
Mamier empfiehlt, auf die Frage nach dem Wunschverdienst eine Gehaltsspanne anzugeben. In unteren Einkommensklassen sind Spannen von 5000 bis 10.000 Euro angemessen, in höheren Einkommensklassen können das auch mal bis zu 20.000 Euro sein.
Dieter Schoon, Head of Global Human Resources bei der itelligence AG ...
... hat für die Gehaltsverhandlung die folgenden Tipps:
Wunschverdienst richtig benennen
Im ersten Schritt reicht ein ungefähres Jahresgehalt. Bei der Itelligence AG wird zum Beispiel erst im zweiten Schritt über den konkreten Leistungsumfang gesprochen.
Gute Vorbereitung
Wichtig sei eine gute Vorbereitung. Um den heißen Brei zu reden oder gar nicht zu antworten, wirke erst mal unvorbereitet. Falls man aber doch eine Spanne angeben möchte, sollte sich diese nicht mehr als 2000 Euro im Jahresgehalt unterscheiden (etwa zwischen 50.000 und 52.000 Euro), rät Schoon.
Nicht mit Kollegengehalt argumentieren
Wovon Schoon abrät: Argumentationen wie, der Kollege x verdient jetzt doch auch mehr oder privat fallen so viele Kosten an, sind bei einer Gehaltsverhandlung zum Scheitern verurteilt.
Bärbel Schäfer, Vice President HR bei der Software AG ...
... gibt die folgenden Tipps für die Gehaltsverhandlung:
Initiative ergreifen
Schäfers persönlicher Tipp für eine Gehaltserhöhung: Eine direkte Ansprache des Vorgesetzten mit Schilderung der Erfolge und Performance in der letzten Periode.
Gehalt vorschlagen
Schäfer findet einen direkten Gehaltsvorschlag in diesem Gespräch sinnvoll. Durchaus mit Spielraum, falls der Vorgesetzte verhandeln will.
Wann man Benefits anspricht
Themen wie Boni oder den Dienstwagen sollte der Bewerber ansprechen, wenn diese Benefits für ihn wichtig sind, rät Schäfer.

Ein starkes Argument für eine Gehaltserhöhung ist Personalverantwortung. Hat sich beispielsweise Ihr Team in der letzten Zeit vergrößert oder arbeiten Sie mit neuen Mitarbeitern, sollten Sie dies anbringen. Reflektieren Sie Ihre Arbeitsleistung genau und achten Sie darauf, ob Sie oder möglicherweise eine Ihrer Ideen zu einer Umsatzsteigerung geführt hat. Wenn ja, ist dies ein gutes Argument für ein höheres Gehalt. Zudem sollten Sie den Blick nicht nur auf vergangene, sondern auch auf zukünftige Leistung richten: Steht eine große Herausforderung an die Sie meistern müssen?

Wichtig bei den angebrachten Argumenten ist insbesondere Ihre innere Überzeugung. Wenn Sie authentisch auftreten und Souveränität ausstrahlen, wirkt auch ein eher schwaches Argument manchmal überzeugend.

Gehaltserhöhung nach der Probezeit

Eine Anstellung beginnt im Normalfall mit einem Einstellungsgespräch, in dem bereits das erste Mal über Gehalt verhandelt wird. Hierbei sind insbesondere Ihre Qualifikation und die Branchenüblichen Gehälter ausschlaggebend. Wer Mut hat, kann sich bereits bei den ersten Gehaltsverhandlungen die Option auf eine Gehaltserhöhung nach bestandener Probezeit im Arbeitsvertrag festschreiben lassen.

Aber auch wenn dies nicht gemacht wurde, ist der Zeitpunkt nach erfolgreicher Probezeit richtig, um über eine erste Gehaltsverhandlung zu sprechen. Da meist ohnehin ein Feedbackgespräch ansteht, ist dies der optimale Zeitpunkt, um über mehr Geld zu verhandeln. Als Arbeitnehmer haben Sie innerhalb der Probezeit Ihre Kompetenz unter Beweis stellen können, und auch Ihr Arbeitgeber hatte Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Ist das Unternehmen mit Ihrer Leistung zufrieden, ist eine Erhöhung um bis zu 10 Prozent des Einstiegsgehalts realistisch.

Alternativen zur Gehaltserhöhung
Alternativen zur Gehaltserhöhung
Sicher, über Gehaltserhöhungen freut sich jeder. Aber nicht immer ist eine Gehaltserhöhung sinnvoll:
Kalte Progression
Etwa, wenn die kalte Progression zuschlägt und der Arbeitnehmer wegen der erhöhten Abgabenlast nichts mehr vom Zuschlag hat. Doch es gibt jede Menge Möglichkeiten, dem Mitarbeiter Gutes zu tun.
Einmal volltanken
Lange waren Tankgutscheine in Mode - doch die Handhabung erwies sich als zu kompliziert. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt. Inzwischen darf der Arbeitgeber seinem Angestellten Sachzuwendungen in Höhe von 50 Euro zukommen lassen - jeden Monat.
Bloß nicht auszahlen!
Auszahlen darf das Unternehmen die 50 Euro nicht - sonst wären Steuern fällig.
Selbst kochen statt Essen gehen
Besonders praktisch: Essenschecks können auch im Supermarkt eingelöst werden.
Dienstwagen
Nach wie vor heißgeliebt: der Dienstwagen. Doch nicht jeder Mitarbeiter ist schon auf einer Gehaltsstufe, die einen Dienstwagen erlaubt - und nicht jeder will einen. Zudem müssen Unternehmen oft mit ihren Mitarbeitern komplizierte Verträge schließen. Wie wäre es stattdessen ...
Dienstrad
... mit einem Dienstrad? Gerade in großen Städten ist das Rad eine umweltfreundliche und schnelle Möglichkeit, zur Arbeit und zurück zu kommen. Vorteil: Die Nutzung des Dienstrads ist privat uneingeschränkt möglich, ohne dass komplizierte Verträge geschlossen werden müssen.
Kleine Geschenke
Ein Unternehmen kann über "anlassbezogene Zuwendungen" dem Mitarbeiter etwas schenken.
Leasingverträge für Smartphones
Wenn der Arbeitgeber keine Diensthandys zur Verfügung stellt, gibt es zudem die Möglichkeit, dass der Mitarbeiter über das Unternehmen ein Smartphone least. Das gilt natürlich für allerlei Elektrogeräte, etwa ...
Tablets
... iPads und andere Tablet-Computer. Für Wartung und Reparatur ist aber der Mitarbeiter selbst zuständig - und schenken darf die Firma dem Angestellten nach Ablauf des Leasingsvertrags das Gerät auch nicht.
Die Rechnung, bitte!
Alternativ kann der Arbeitgeber sich auch an der Telefonrechnung des Mitarbeiters beteiligen.
Prepaid-Kreditkarten
Einfach mit 50 Euro jeden Monat aufladen - und der Mitarbeiter kann sie ausgeben, wofür er möchte.
Karte für den ÖPNV
Vorsicht: Zahlt der Arbeitgeber einen Zuschuss zur Monatskarte für den ÖPNV, kann er seinem Mitarbeiter die 50 Euro nicht mehr auf die Prepaid-Kreditkarte laden. Doch auch da gibt es Alternativen.
Geburtstags- oder Jubiläumsgeschenke
Drei Mal im Jahr kann das Unternehmen so im Wert von 60 Euro ein Geschenk machen.
Fast wie Bargeld
Rabatte auf die eigenen Produkte für Mitarbeiter sind bis zu 1.080 Euro im Jahr steuerfrei.
Kantinenessen
Gern genommen sind auch Zuschüsse zum Essen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten.
Schlauer als vorher
Ein Arbeitnehmer kann auch in Weiterbildungen für seine Mitarbeiter investieren und für sie keine Steuern oder Abgaben zahlen, solange klar ist, dass die Weiterbildung direkt für den Job anwendbar ist.
Leere Kita
Ein Unternehmen kann außerdem anbieten, dem Mitarbeiter einen Zuschuss zu den Betreuungskosten für die Kinder zu leisten. Er ist ebenfalls steuer- und sozialabgabenfrei und kann das Budget einer Familie entlasten.
Gesundheit!
Auch für die Gesundheit des Mitarbeiters kann ein Unternehmen für 600 Euro im Jahr Ausgaben tätigen.
Und was ist im Alter?
Alle On-top-Leistungen werden nicht in die Rentenkasse eingezahlt. Experten gehen nicht davon aus, dass der Rentenanspruch dadurch stark beeinflusst wird. Aber eine Rechnung aufstellen, schadet auf keinen Fall.

Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Heutzutage wollen Unternehmen häufig schon im Bewerbungsschreiben eine Gehaltsvorstellung lesen. Dies kann bei Bewerbern, ob Berufseinsteiger oder nicht, zu Komplikationen führen, da man sich einerseits nicht "zu billig" verkaufen will, andererseits aber die Forderungen nicht übertreiben will. Zunächst sollten Sie sich im Klaren darüber sein, was Sie beziehungsweise Ihre Leistung wert ist. Eine konkrete Zahl anzugeben, die sich beispielsweise aus dem bisherigen Gehalt plus 10 Prozent zusammensetzt, kann zwar realistisch sein, schreckt aber viele Entscheider ab.

Daher empfiehlt es sich immer, eine Gehaltsspanne anzugeben, ob im Bewerbungsschreiben oder im Vorstellungsgespräch selbst. Zudem sollten Sie gute Gründe für Ihre finanzielle Forderung anführen können. Damit setzen Sie eine Untergrenze und zeigen trotzdem Verhandlungsbereitschaft und Offenheit.

Gehaltserhöhung: Wieviel Prozent sind drin?

Wie hoch Ihre Gehaltserhöhung ausfällt, hängt stark von ihrer Leistung, der Branche in der Sie tätig sind und von Ihrem Arbeitgeber ab. Durchschnittlich können Sie drei bis fünf Prozent mehr Gehalt aushandeln. Um nach unten verhandeln zu können, sollten Sie zunächst etwa zwei Prozent mehr veranschlagen.

In besonderen Fällen und bei besonderen Leistungen Ihrerseits ist aber auch deutlich mehr drin, wie beispielsweise nach der Probezeit, bei einem Jobwechsel oder wenn Sie zu einer Umsatzsteigerung des Unternehmens beigetragen haben. Und: Wenn Sie nicht den Gehaltssprung realisieren können, den Sie sich erhofft haben, machen Sie sich Gedanken über eventuelle Zusatzleistungen, die einer Gehaltserhöhung gleichkommen, wie beispielsweise mehr Zeit im Home-Office oder mehr Urlaubstage.

Das A und O

Unabdingbar für ein erfolgreiches Gehaltsgespräch ist es, dass Sie selbstbewusst, aber nicht überheblich auftreten. Souveränität und Authentizität können überzeugender sein als auswendig gelernte Standardargumente. Zudem sollten Sie signalisieren, dass Sie Ihr fachliches Know-How und besondere Leistungen auch in der Zukunft zum Wohle des Unternehmens einbringen wollen.

Worauf Sie jedoch verzichten sollten, sind Vergleiche. Etwa mit dem Gehalt des Kollegen zu argumentieren oder ein Konkurrenzangebot vorzulegen, sind keine guten Ideen.

10 Fehler im Gehaltsgespräch
Keine Agenda haben
Unstrukturierte Gespräche führen zwangsläufig zu vagen Ergebnissen. Gedankliche Meilensteine helfen dabei. Setzen Sie Ihre Argumente wohl dosiert ein. Legen Sie nicht sofort all Ihre Trümpfe auf den Tisch. Halten Sie noch ein paar gute Argumente in der Hinterhand. Bringen Sie Ihr stärkstes Argument erst gegen Ende Ihrer Argumentationsreihe.
Nervös werden
Der persönliche Eindruck kann sehr entscheidend dafür sein, ob Sie Ihr Ziel erreichen oder nicht. Versuchen Sie deshalb, Ihre Körpersprache bewusst einzusetzen, mögliche Störfaktoren auszuschalten und souverän zu agieren. Eigentlich ist es ganz einfach: Je positiver Ihre Einstellung, desto offener und positiver wird Ihre Körpersprache sein und umso besser wird die Verhandlung laufen.
Überzogene Forderungen
Wer zu wenig fordert, kommt nie zu mehr Geld. Wer zu viel verlangt, verspielt möglicherweise sämtliche Karriere-Chancen. Gehaltsforderungen sollten angemessen sein. Nur wer weiß, was in vergleichbaren Positionen gezahlt wird, hat eine Vorstellung davon, was er für seine Arbeit verlangen kann beziehungsweise was seine Arbeit überhaupt wert ist.
Schlechte Vorbereitung
Wer vorbereitet ins Gehaltsgespräch geht, holt mehr raus. Eine gute Vorbereitung ist allein schon deshalb wichtig, weil Ihr Verhandlungspartner in punkto Gehalt und Verhandlungskompetenz in der Regel wesentlich erfahrener ist als Sie es sind.
Schlechte Argumente
Es gibt Argumente, die Sie nie benutzen sollten, auch wenn das eine oder andere auf den ersten Blick der Auslöser für Ihren Wunsch nach mehr Gehalt gewesen sein sollte. Vermeiden Sie Mitleids- oder Bedürftigkeitsargumente. Auch Vergleiche mit Kollegen sind tabu. Erpressungsversuche á la "Wenn ich nicht mehr Geld bekomme, gehe ich" sowieso. Was zählt, ist einzig und allein Ihre Leistung.
Keine Ziele haben
"Wer nicht weiß, wohin er will, wird auch nie ankommen", lautet sinngemäß ein Sprichwort. Wer schon vor der Gehaltsverhandlung nicht weiß, was er genau will, kann sich mit dem Chef nicht gut in der Mitte treffen. Legen Sie also ein Minimal- und ein Maximalziel fest und planen Sie ausreichenden Verhandlungsspielraum ein.
Falscher Zeitpunkt
Gutes Timing bei der Gehaltsverhandlung kann Gold wert sein. Niemals zwischen Tür und Angel. Machen Sie immer einen Termin. Überlegen Sie, wann Ihr Chef am besten aufgelegt ist. Ein Gehaltsgespräch in hektischen Zeiten setzt den Vorgesetzten unnötig unter Druck. In einer entspannten Situation werden Sie viel eher auf sein Wohlwollen stoßen. Aber Vorsicht: Wenn der Insolvenzverwalter schon durch die Flure wandert oder die Firma in einer existenziellen Krise steckt, dann macht eine Forderung nach mehr Gehalt wenig Sinn.
Unflexibel sein
Wer halsstarrig an seinen Forderungen klebt, nimmt sich die Möglichkeit zu vielleicht gar nicht mal so schlechten Kompromissen - und hinterlässt schnell einen negativen Nachgeschmack. Versteifen Sie sich also nicht auf eine Lösung, sondern haben Sie eine Alternative oder mehr in der Hinterhand. Muss es denn wirklich mehr Geld sein? Oder könnten Sie auch mit einer Prämienregelung oder einer Weiterbildung leben.
Hoffen auf den großen Sprung
Verhandeln Sie lieber häufiger über kleinere Gehaltserhöhungen als in langen Abständen auf gewaltige Sprünge zu hoffen. Fragen Sie auch dann nach einer Gehaltserhöhung, wenn nicht unbedingt damit zu rechnen ist. Wer nicht gelegentlich den Arm hebt, geht nicht nur jahrelang leer aus, sondern büßt möglicherweise auch seine Wertschätzung beim Chef ein.
Sich aus dem Konzept bringen lassen
Es gibt gegen alles Einwände, auch gegen Gehaltserhöhungen. Lassen Sie sich davon möglichst nicht aus der Ruhe bringen und verfolgen Sie konsequent Ihre Gesprächsziele. Viele dieser Phrasen werden gern eingesetzt, um schlecht Vorbereiteten einen Dämpfer zu verpassen oder sie schlicht aus dem Konzept zu bringen. Die entstehende Verwirrung soll es Ihnen schwer machen, ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Und natürlich will die Unternehmensseite sehen, wie wichtig Ihnen Ihr Anliegen wirklich ist.