Fortinet-Studie

Generation Y ignoriert Security-Vorschriften

14.11.2013 von Simon Hülsbömer
Fast die Hälfte der 21- bis 32-jährigen deutschen Arbeitnehmer schert sich nicht um eventuell vorhandene Security-Policies zur Nutzung privater Cloud-Speicher und mobiler Endgeräte für berufliche Zwecke.
Generation Y - wenn es um die eigenen Tablets, Smartphones und Cloudspeicher geht, hört der Spaß auf.
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Zu diesem Ergebnis kommt der "Fortinet Internet Security Census 2013", eine weltweite Umfrage des Netzwerk-Sicherheitsanbieters Fortinet, an der mehr als 3200 jüngere Arbeitnehmer in 20 Ländern teilnahmen. Wichtigste Erkenntnis: Die Bereitschaft der so genannten "Generation Y", Nutzungsregeln im Unternehmensumfeld zu missachten, ist global um satte 45 Prozent im Vergleich zu einer ähnlichen Fortinet-Umfrage aus dem vergangenen Jahr gestiegen. In Deutschland liegt der Anstieg gar bei 75 Prozent - immer mehr Arbeitnehmer speichern hierzulande beispielsweise kritische Firmendaten auf privaten Cloud-Speichern wie Dropbox oder iCloud.

Zwar heißen 37 Prozent der Befragten in Deutschland die ByoD-Policies ("Bring your own Device") ihres Arbeitgebers grundsätzlich gut (weltweit sind es 45 Prozent der Befragten). Jedoch geben 49 Prozent der deutschen Arbeitnehmer an, dass sie diese Regeln umgehen würden, sobald sie private Geräte am Arbeitsplatz verbieten. Über die allgemeinen Unternehmensregeln wiederum würden sich nur 28 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer hinwegsetzen. Was das Verbot der Nutzung privater Cloud-Speicherdienste im Unternehmen angeht, würden 36 Prozent der befragten Deutschen ein solches links liegen lassen und die Services trotzdem einsetzen.

Die ausführlichen Ergebnisse der "Fortinet Internet Security Census 2013".

Wie die Generation Y arbeiten möchte
Bizarre Arbeitswelt
"Was ich bisher von der Arbeitswelt kennengelernt habe, was da vor sich geht, das finde ich teilweise ganz schön bizarr", schreibt der 1994 geborene Philipp Riederle in seinem Buch "Wer wir sind und was wir wollen".
Oft sinnloser Trott
"Für viele von Euch Älteren bedeutet Arbeit offenbar, die Zähne zusammenzubeißen, morgens aufzustehen und irgendwann erschöpft oder sogar burnt-out zu sein", heißt es weiter.
Zwangsjacke feste Arbeitszeiten
Riederles Wunsch: Angestellte sollen ihre Arbeitszeit selbst bestimmen.
Neue Freiheit
Für Arbeitgeber bedeutet das, loszulassen und ihren Mitarbeitern mehr Freiheiten zu geben.
Freie Zeiteinteilung
Mitarbeiter teilen sich ihre Zeit frei ein, zum Beispiel, um nachmittags mit ihren Kindern zu spielen und dann erst abends wieder zu arbeiten.
Freie Ortswahl
Und wenn sie lieber draußen statt im Büro arbeiten möchten, tun sie das.
Der ideale Chef
Riederle schwebt eine Führungskraft vor, die ihre Mitarbeiter nicht mehr direkt anweist, sondern die richtigen Rahmenbedingungen schafft.
Mehr vom idealen Chef
Der Digital Native wünscht sich einen Chef, der nicht seine Autorität ausspielt, sondern motiviert, der die Richtung weist, Feedback gibt und seinen Mitarbeitern Optimierungsvorschläge macht.
Der Chef als Trainer
Das Wunsch-Arbeitsverhältnis vergleicht er mit dem Mannschaftssport: Seine Kollegen sind die Teammitglieder, die Führungskraft übernimmt als Trainer eine Mentorenrolle.
Die Zukunft der Arbeitswelt
Riederle glaubt selbstbewusst daran, dass das so in Erfüllung geht: „Da die Unternehmen derzeit aber händeringend nach Nachwuchstalenten suchen, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, als auf die Bedürfnisse meiner Generation einzugehen.“