Gartner empfiehlt

Generative AI - darauf sollten CIOs achten

01.12.2023 von Janelle Hill
Generative AI sorgt für große Hoffnungen, aber auch für Unsicherheit in Unternehmen. CIOs sollten genau überlegen, wie sie die Technologie effektiv nutzen und die Risiken angemessen bewerten können.
Die Analysten von Gartner empfehlen deutschen CIOs, bei der Einführung von Generative AI wichtige Vorarbeiten zu leisten.
Foto: Jacob Lund - shutterstock.com

Mit der wachsenden Bedeutung von ChatGPT sind auch die Unternehmen aufgewacht und zeigen verstärktes Interesse an generativer KI (GenAI). Oft drehen sich die Debatten allerdings vor allem darum, ob und wo Arbeitsplätze bedroht sind. Die positiven Aspekte der Technologie für die operative Arbeit fallen dann erst einmal unter den Tisch. Wird GenAI richtig implementiert und auf die jeweiligen Anforderungen eingestellt, können Unternehmen schneller neue Produkte und Services entwickeln beziehungsweise - etwa in den Bereichen Pharma und Gesundheit - präzisere Diagnosen vornehmen.

Die Sprachmodelle müssen passen

Doch der Einsatz von GenAI im Geschäftsumfeld ist kein Selbstläufer. CIOs müssen zunächst klären, welche Aufgaben auch in Zukunft von Menschen erledigt werden sollen. Erst dann ist es sinnvoll zu evaluieren, wo genau GenAI das Unternehmen unterstützen soll, ob punktuell oder bei übergreifenden Aufgaben.

CIOs sollten dazu folgende Fragen beantworten:

Bei der Implementierung von GenAI müssen mögliche Auswirkungen auf Mitarbeitende und Kunden berücksichtigt werden. CIOs brauchen eine klare Vorstellung davon, wie die Stakeholder auf Veränderungen durch KI reagieren werden und was das für die Geschäftsentwicklung bedeuten kann.

Und was rät ChatGPT CIOs, die GenAI einführen wollen? Lesen Sie selbst.
Foto: ChatGPT

Ist geklärt, welche Aufgaben die KI erledigen soll, muss die Bewertung der verfügbaren großen Sprachmodelle (Large Language Models = LLMs) erfolgen. Die LLMs müssen in der Lage sein, das benötigte Wissensgebiet abzudecken. Wichtig dabei: Einige populäre Sprachmodelle wurden auf Grundlage breiter Datenbestände geschult, andere eignen sich ausschließlich für spezifische Anwendungen.

Umsetzung von generativer KI

Die Einbindung von GenAI in betriebliche Prozesse setzt kritisches Denken seitens der Mitarbeitenden, teilweise auch der Kunden, voraus. Konzepte und Zusammenhänge müssen optimal formuliert werden, um daraus verwertbare Abfragen und somit auch aussagekräftige Antworten generieren zu können. Hier haben sich die Methoden des Prompt Engineering, Prompt Adaption und Prompt Vetting bewährt.

Proof of Concept senkt Risiken

Für geschäftskritische Aufgaben sollte generative KI heute nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden. In anderen Bereichen zeigen die Erfahrungen von Early Adopters, dass die GenAI ohne Probleme genutzt werden kann - beispielsweise für die Zusammenfassung von Geschäftsberichten.

Wichtig ist es natürlich auch, die Kosten im Blick zu behalten: Muss ein neues Grundlagen- oder Sprachmodell entwickelt, aufwändig angepasst oder durch Schulung unterstützt werden, drohen hohe Kosten. Ist jedoch bereits ein etabliertes Open-Source-Modell für ein Aufgabengebiet verfügbar, sinken die Aufwendungen.

Vorsicht ist zudem geboten, wenn GenAI in Apps oder Tools integriert wurde und dabei die Struktur der Frage im Vorfeld bereits festgelegt worden ist. Das reduziert zwar die Gefahr, falsche oder schlechte Fragen zu stellen, doch es schränkt auch - im Gegensatz zu Chat-basierten Oberflächen - oft die Flexibilität für die Beantwortung ein.

Mit diesen Handlungsempfehlungen möchten wir ihnen helfen, Unsicherheiten im Zusammenhang mit Generative AI im Unternehmen abzubauen. CIOs haben die Chance, diese bahnbrechende Technologie frühzeitig und effektiv zu nutzen, sie sollten aber die damit einhergehenden Risiken richtig einschätzen können. (hv)