Neue Kundenakquise

Geschäftstüchtig auf Xing, Linkedin & Co.

06.08.2010 von Andreas Schaffry
Immer mehr Unternehmen weltweit nutzen einer aktuellen Umfrage zufolge soziale Netzwerke, um neue Kunden zu gewinnen. Kleinere Betriebe sind dabei erfolgreicher als mittelständische und große.

Unternehmen nutzen verstärkt soziale Business-Netzwerke wie Xing oder Linkedin für geschäftliche Zwecke oder um auf diese Weise neue Kunden zu gewinnen. Weltweit sind es im Schnitt inzwischen rund 60 Prozent. In Deutschland pflegen 70 Prozent der Unternehmen auf regelmäßig ihre Geschäfts-Kontakte auf diesen Online-Plattformen.

Deutsche Firmen nutzen soziale Netzwerke sehr rege für die Kundengewinnung. Sie rangieren im Aktivitäten-Index von Regus auf Platz fünf. Die Plätze eins und zwei belegen Indien und China.

Nach Indien, China, Mexiko und den Niederlanden liegen deutschen Unternehmen bei Social-Networking-Aktivitäten im Business-Umfeld mit einem Index-Wert von 111 auf Platz fünf.

Web 2.0 geschäftlich nutzen

Das ergab eine von Regus, ein Bürovermieter und Anbieter von Arbeitsplatzlösungen, in Auftrag gegebene internationale Umfrage unter 15.000 Geschäftsführern und Unternehmern in 75 Ländern. 41 Prozent der deutschen Unternehmen haben über soziale Netzwerke auch neue Kunden akquiriert.

Damit liegt Deutschland in dieser Kategorie nur minimal über dem internationalen Durchschnittswert von 41 Prozent. Die meisten Kunden über soziale Netzwerke gewinnen Betriebe aus den Niederlanden (48 Prozent), aus Mexiko und Spanien (je 50 Prozent) sowie aus Indien. In Indien etwa hat Gupshup, eine mobile Social-Networking-Plattform, rund 25 Millionen Mitglieder.

In Frankreich, Großbritannien, Belgien und Luxemburg sowie in Japan nutzen dagegen nur von 27 bis 33 Prozent der Firmen die Möglichkeiten der Web-2.0-Netzwerke zur Kundenwerbung.

Budget für Web-2.0-Werbung

Unternehmen aus Indien und Mexiko gewinnen am meisten Kunden über soziale Netzwerke. Deutsche Firmen rangieren hier immerhin im Mittelfeld.

In etwas mehr als ein Viertel der deutschen Firmen haben die Marketing-Abteilungen zudem ein eigenes Budget für die Werbung auf Social-Networking-Plattformen. Damit liegen sie zwar international ebenfalls im Durchschnitt, doch weit hinter China. Dort gibt es in mehr als der Hälfte der Firmen dafür ein Extra-Budget.

Zwei Drittel der deutschen Unternehmer sind Mitglied einer für sie passenden Interessengruppe, im weltweiten Durchschnitt sind es 54 Prozent. Doch nur 41 Prozent der deutschen Firmen organisieren und verwalten Kundengruppen auf sozialen Netzwerken, international sind es durchschnittlich 51 Prozent.

Web 2.0: Kleine Firmen gewinnen mehr Kunden

Die Umfrage untersuchte zudem, ob es bei der Nutzung sozialer Netzwerke zur Kundengewinnung Unterschiede zwischen großen Konzernen sowie kleinen und mittelständischen Firmen gibt.

In Deutschland konnten 44 Prozent der Kleinunternehmen über Xing oder Linkedin bereits neue Kunden werben, lediglich 34 Prozent der mittelständischen und großen Unternehmen gelang dies.

Eine zusätzliche Branchenauswertung ergab, dass deutsche Beratungs- und ITK-Firmen bei der Werbung über soziale Netzwerke besonders erfolgreich sind. Im Schnitt konnte rund die Hälfte auf diesem Weg neue Kunden gewinnen.

Die größten Web-2.0-Skeptiker gibt es in der der Fertigungsbranche. Nur 13 Prozent stellen eigens Gelder zur Durchführung von Marketing-Maßnahmen auf sozialen Netzwerken bereit.

Kundenpflege mit Linkedin und Xing

Insgesamt beurteilen nur 29 Prozent der deutschen Firmen die zukünftige Rolle sozialer Netzwerke zur Kontakt- und Beziehungspflege mit Kunden und Interessenten skeptisch. Weltweit sind es im Schnitt 34 Prozent.

Am wenigsten zweifeln US-Firmen (27 Prozent) am CRM-Erfolg mit Web-2.0-Plattformen, am meisten Unternehmen aus Frankreich. Dort sind 47 Prozent der Firmen davon überzeugt, dass Linkedin oder Xing nie eine wichtige Rolle bei der Kundenwerbung spielen werden.