Nicht einmal jedes vierte Unternehmen ausreichend gerüstet

Governance und Technologie: SOA als Super-GAU

26.07.2007 von Christiane Pütter
Nicht nur in technologischen Fragen, sondern auch in Sachen Governance werden Service-orientierte Architekturen (SOA) zu oft unterschätzt. Die Euphorie um SOA hält dennoch an. Die Folge: In zwei bis drei Jahren wird nicht einmal jedes vierte Unternehmen über ausreichende Skills verfügen. Dieses düstere Bild malen die Analysten von Gartner - dankenswerter Weise nicht, ohne eine Liste der typischen Fehler mitzuliefern.

Die "So nicht!"-Liste im Bereich Technologie enthält folgende Punkte:

1. Die technische Komplexität von groß angelegten SOA-Projekten unterschätzen,

2. eine schlechte Wahl bei den Anwendungsinfrastruktur-Komponenten (ESB usw.) treffen,

3. eine unzureichende Validierung der Implementierung (kein Proof of Concept, kein Stress Test) vornehmen,

4. SOA-Infrastrukturen, -Services und -Anwendungen reichen in den Punkten Security/Management/Troubleshooting nicht aus,

5. zu grobe/zu feine Granularität und

5. unzureichende Dokumentation.

Auf Governance-Seite liest sich die Liste des Grauens wie folgt:

1. Governance übersehen,

2. glauben, ein SOA-Projekt ließe sich realisieren wie jedes andere Anwendungsentwicklungsprojekt,

3. nicht darauf gefasst sein, dass die Service-Anfragen mit zunehmender Reife der SOA wachsen,

4. auf ein SOA-Kompetenz-Center verzichten und

5. Architekten outsourcen (oder: gar keine haben).

Bei Service-orientierten Architekturen gibt es eben keinen "One size fits all"-Ansatz, so Gartner. Das Wichtigste sei, kein SOA-Modell am Reißbrett zu entwerfen und dem Unternehmen aufstülpen zu wollen. Die SOA muss aus der Mitte des Unternehmens mit seinen faktischen Erfordernissen entwickelt werden.