Festplatten gegen Zugriffe sichern

Hardware verschlüsselt günstiger

08.05.2013 von Werner Kurzlechner
Festplatten verschlüsselt man am günstigsten auf Hardware-Basis, wie eine Ponemon-Studie zeigt. In Deutschland sind die Preisunterschiede besonders eklatant. Entscheidender Faktor dafür ist die Anwenderproduktivität.
In Deutschland sind die Kostenunterschied besonders ausgeprägt.
Foto: Ponemon Institute

Es ist günstiger, Festplatten direkt über die Hardware anstatt mit Hilfe von Software zu verschlüsseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Ponemon Institutes, die vom Anbieter WinMagic beauftragt und von namhaften Hardware-Herstellern wie Samsung, Toshiba und Intel finanziell unterstützt wurde.

Untersucht und verglichen wurden die Gesamtbetriebskosten von software- und hardwarebasierter Festplattenverschlüsselung. Aufgedröselt ist das Studienergebnis unter anderem nach Ländern. Im Fokus standen Deutschland, Großbritannien, die USA und Japan. Unabhängig von der verwendeten Methode übersteige der Mehrwert der Festplattenverschlüsselung die Kosten um das vier- bis 20fache, behauptet die Studie.

In allen vier Ländern liegen die jährlichen Gesamtbetriebskosten je Computer aber deutlich niedriger, wenn man mit Hilfe der Hardware verschlüsselt. In Deutschland kostet diese Methode je Rechner laut Studie 48,70 US-Dollar im Jahr, jene auf Software-Basis hingegen 517,80 Dollar.

Nirgendwo sei der preisliche Unterschied größer, heißt es in der Studie. In Japan beträgt die Differenz demgegenüber nur 261 Dollar. „Die höchste Diskrepanz zwischen software- und hardwarebasierten Lösungen für die Festplattenverschlüsselung betrifft Technikerzeit/Stundenlohn, Anwenderproduktivität und Lizenzgebühren“, so das Ponemon Institute.

Nimmt man die Auffächerung der Gesamtbetriebskosten nach insgesamt elf Komponenten für Deutschland genauer unter die Lupe, stößt man indes auf eine recht monokausale Erklärung der Kostenunterschiede. Eine ganze Reihe der Kostenbestandteile bezieht auf verschiedenste Arten von Technikerkosten, die im Grunde kaum ins Gewicht fallen. Die ermittelte Kostendifferenz pro Rechner und Jahr betragen hinsichtlich der Lizenzgebühren nicht einmal läppische 8 Euro.

469 Dollar Unterschied

Stattdessen entfällt mit 432 Dollar von insgesamt 469 Dollar fast der ganze Kostenunterschied auf die Anwenderproduktivität, die in der Studie auch als „Gegenwert der zusätzlichen Anwenderzeit“ bezeichnet wird. „Diese zusätzliche Zeit beinhaltet Wartezeiten, die anfallen, wenn ein Notebook oder Desktop-PC gestartet, heruntergefahren oder in den Ruhezustand versetzt wird“, erläutert das Ponemon Institute.

„Zunächst werden die inkrementellen Zeitunterschiede bei der Benutzung verschlüsselter und unverschlüsselter Geräte bestimmt“, heißt es in der Studie zur methodischen Herangehensweise. „Darüber hinaus werden die Zeitunterschiede für software- und hardwarebasierte Festplattenverschlüsselung ermittelt.“

Bei der Festplattenverschlüsselung handele es sich um eine wichtige Maßnahme, den Schaden durch Datensicherheitsverletzungen gering zu halten, Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten sowie Markenimage und Ruf zu wahren. Im Falle vermeintlich kostenfreier Lösungen könnten die Gesamtbetriebskosten wesentlich höher ausfallen als bei handelsüblichen Produkten.

Die Studie „Gesamtbetriebskosten von software- und hardwarebasierter Festplattenverschlüsselung“ ist bei WinMagic erhältlich. Die Begriffe „hardwarebasierte Festplattenverschlüsselung“ und „selbstverschlüsselnde Laufwerke“ werden darin synonym verwendet.