Bildbearbeitung, Effekte und Sharing

Herausragende Foto-Apps fürs iPhone

02.03.2012 von Diego Wyllie
Foto-Apps für das iPhone wachsen im Apples App-Store wie Pilze im Wald. Welche davon Sie auf keinen Fall missen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Spätestens seit dem Markteintritt des iPhones 4S mit seiner hochwertigen eingebauten Kamera sind Foto-Apps stark im Kommen. Das App-Store-Angebot ist in diesem Bereich jedenfalls kaum zu durchschauen. Auch das Funktionsspektrum ist sehr breit. So kann man mit dem Smartphone mittlerweile nicht nur hochauflösende und gestochen scharfe Bilder schießen, sondern diese auch unterwegs professionell bearbeiten und mit tollen Filtern und Effekten versehen.

Ein absolutes Muss bei jeder Foto-App sind zudem die Sharing-Funktionen, mit denen man die eigenen Aufnahmen auf den Social-Media-Plattformen mit Freunden, Kollegen und der Familie teilen kann.

Auf den folgenden Seiten werden neun herausragende Foto-Apps aufgeführt, die sich nicht nur an Fotolaien richten, sondern auch an fortgeschrittene Anwender und Profis, die höhere Anforderungen an eine Foto-App stellen.

Instagram: Eine der beliebtesten Foto-Sharing-Apps

Bestseller: Instagram
Foto: Anbieter

Man kann keinen Beitrag über Foto-Apps für iPhone schreiben ohne die kostenlose Foto-Sharing-App "Instagram” zu erwähnen. 2011 wurde es in den USA von Apple als die beste iPhone-App gekürt, in Deutschland kam es immerhin auf Platz 2. Deren User-Base ist, wie die App-Autoren selbst in ihrem Blog erklären, binnen einem Jahr von rund einer Million auf über 15 Millionen Anwender gewachsen. Das ist ein erstaunliches Wachstum, vor allem, wenn man bedenkt, dass Instagram ausschließlich für iPhone erhältlich ist.

Mit der schlicht gehaltenen und eleganten Instagram-App können iPhone-Anwender Fotos machen, tolle Filter anwenden und diese mit ihren Followern teilen - die App basiert auf dem gleichem Following-Follower-Konzept wie Twitter. Ein weiteres Hauptfeature ist die Möglichkeit, die eigenen Fotos in den wichtigsten Sozialen Netzwerken direkt exportieren zu können, darunter in Facebook, Twitter, Foursquare, Tumblr und nicht zuletzt auch in Flickr, die Foto-Sharing-Plattform schlechthin.

Fazit

Instagram ist eine extrem erfolgreiche Foto-App, die immer beliebter wird. Wer Spaß am Fotografieren hat - egal ob Amateur oder Profi - für ihn ist diese App ein absolutes Muss.

Camera+: Ein Muss für den Fortgeschrittenen

Camera+ bietet zahlreiche Funktionen für perfekte Bilder.
Foto: Anbieter

Eine weitere populäre App, die kein Foto-Profi missen sollte, ist "Camera+”. Die App verwandelt das iPhone in eine professionelle Fotokamera und bietet zahlreiche Werkzeuge, die bei der Postproduktion für tolle Ergebnisse sorgen. Dazu zählen unter anderem eine praktische Gitternetzansicht, um Elemente auf dem Bild perfekt zu platzieren; ein 6-fach Digital-Zoom; ein digitaler Bildstabilisator, eine Auslöseverzögerung von fünf Sekunden, sowie die Möglichkeit, Fotoserien aufzunehmen. Besonders nützlich und für erfahrene Anwender ein Muss: Durch gleichzeitiges Tippen mit zwei Fingern auf beliebige Stellen auf dem Bild kann man den Fokus und die Belichtung getrennt voneinander einstellen.

Die geschossenen Fotos lassen sich dann mit zahlreichen unterschiedlichen Spezial-Effekten und Filtern bearbeiten, die von der renommierten Fotografin Lisa Bettany aus Kanada - sie war an der Entwicklung der App maßgeblich beteiligt - konzipiert wurden. Wenn das Bild fertig ist, kann man es via Twitter, Facebook, E-Mail oder Flickr an mit seinen Freunden teilen.

Camera+ erfordert iOS 4.0 oder höher und ist im App Store für knapp 1,60 Euro erhältlich.

Fazit

Wer das volle Potenzial der iPhone-Kamera ausschöpfen und professionelle Fotos machen möchte, sollte es auf keinem Fall scheuen, für diese erstklassige Anwendung ein wenig Geld auszugeben.

360 Panorama: Panorama-Bilder im Nu erstellen

360-Grad-Bilder leicht gemacht - mit 360 Panorama.
Foto: Anbieter

Wer im Urlaub tolle Landschaften in beeindruckenden 360-Grad-Bildern mit seinem iPhone schon immer festhalten wollte, der wird das Tool "360 Panorama” von der Softwareschmiede Occipital sicherlich nicht missen möchten. Damit lassen sich Panorama-Bilder auf wirklich einfache Weise und in nur wenigen Sekunden erstellen - und das Beste daran: Es macht Spaß. Man führt einfach mit der iPhone-Kamera einen Schwenk in alle Richtungen durch. Dabei scannt das Programm die Bilder in Echtzeit und fotografiert alle fehlenden Bereiche, während man auf dem Bildschirm sieht, wie aus den einzelnen Aufnahmen das Panorama-Bild entsteht.

Wenn man mit der Aufnahme zufrieden ist, kann man sie auf dem Gerät speichern oder auf den Server des Anbieters hochgeladen. Dazu müssen Anwender zunächst einen kostenlosen Account erstellen. Ferner lassen sich die Bilder in Facebook und Twitter veröffentlichen, sowie per E-Mail versenden.

Die App wurde sowohl für das iPhone als auch für das iPad konzipiert und kostet 0,79 Euro (App-Store-Link).

Fazit

360 Panorama bietet erstaunliche Ergebnisse bei einer recht einfachen und intuitiven Bedienung. Man wird es zwar nicht jeden Tag nutzen, aber für den Urlaub ist es sicherlich eine "Nice-To-Have”-App.

Snapseed: Mit Profi-Features für die Postproduktion

Snapseed unterstützt als besonderes Extra Gestensteuerung.
Foto: Anbieter

Für Foto-Profis, die das Maximum aus der eingebauten iPhone-Kamera herausholen möchten, bietet sich die App "Snapseed”. Das Tool wartet mit vielen der üblichen Werkzeuge für die Optimierung von Fotos und für die kreative Bildbearbeitung auf, die man aus Desktop-Anwendungen her kennt. Dazu zählen Standard-Features wie Ausrichten und Drehen, Zuschneiden, oder Farbabstimmungen. Mit "Organic Frames” bietet die App zudem die Möglichkeit, verschiedene Bilderrahmen auf das Foto anzuwenden. Natürlich findet man auch bei Snapseed die vielen tollen Filter, die heute bei so gut wie keiner Foto-App fehlen dürfen.

Ein besonderes Merkmal dieser App, das nicht unerwähnt bleiben soll, stellt die Gesten-basierte Bedienung dar. Sämtliche Editierungs-, Filter- und Effekt-Funktionen lassen sich auf dem Bild durch bestimmte Multi-Touch-Gesten anwenden, die sehr intuitiv sind.

Snapseed kostet knapp vier Euro und ist sowohl für iPhone, iPod touch und iPad erhältlich. Neben der Mobile-Version bietet der Hersteller auch eine Desktop-Version für Mac OSX, die im Mac App Store zu finden ist. Kostenpunkt: circa 16 Euro.

Fazit

Wer professionelle Postproduktionswerkzeuge auf dem iPhone haben möchte, der ist mit Snapseed gut bedient. Die App liefert sehr gute Ergebnisse und überzeugt durch eine besonders intuitive und innovative Gesten-basierte Bedienung.

Luminance: Alleskönner für Anfänger

Günstige Universal-Foto-App: Luminance
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Eine weitere mobile Bildbearbeitungssoftware für iPhone bietet sich mit "Luminance” an. Dabei handelt es sich um eine einfache, aber leistungsfähige App, mit der Anwender ihre Bilder unterwegs editieren und verbessern können. Die Software stellt alle üblichen Tools für die Bildnachbearbeitung in einer ansprechenden und eleganten Anwendungsoberfläche bereit. Das Funktionsspektrum reicht von Anpassungsfunktionen rund um Helligkeit, Kontrast, Dynamik, Weißabgleich und so weiter, über Cropping-Features mit hilfreichen, vordefinierten Settings bis hin zu professionellen Filtern, mit denen man ohne viel Aufwand hochwertige Fotos erzielen kann.

Bei Luminance handelt es sich um eine Universal-App, die mit iPhone und iPad kompatibel ist. Sie ist im App-Store für 0,79 Euro erhältlich.

Fazit

Wer es schlicht und einfach mag und keine hohen Anforderungen an eine mobile Bildbearbeitungssoftware stellt, für ihn könnte Luminance genau das richtige sein. Die Anwendung ist sehr gut umgesetzt und macht genau das, was sie verspricht. Für richtige Profis reicht es aber wahrscheinlich nicht aus.

PicFrame: Kreative Kompositionen mit Fotorahmen

Immer den passenden Rahmen: PicFrame
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"PicFrame” ist eine der vielen Foto-Apps, mit denen Anwender mehrere Bilder auf kreative Art und Weise rahmen können. Überzeugen kann die App mit einer ansprechenden Arbeitsoberfläche und einer extrem intuitiven Bedienung.

Der Bearbeitungsprozess ist denkbar einfach: Zunächst wählt man das passende Rahmen-Layout und ein Seitenverhältnis aus. Dann tappt man jeweils auf einem der Rahmenbereiche, um ein Foto aus dem iPhone-Fotoalbum zu selektieren. Durch Multi-Touch-Gesten lässt sich das Bild vergrößern beziehungsweise verkleinern und nach eigenem Gusto innerhalb des Rahmens positionieren. Was den Style der Bilderrahmen angeht, können neben beliebigen Farben auch eine Reihe schöner Muster eingesetzt werden, die Breite der Rahmen lassen sich ebenfalls selbst definieren. Ein weiteres, nettes Feature: Man kann auch die Rundungen der Rahmenecken bestimmen.

Wenn die eigenen Rahmenkreationen fertig sind, lassen sie sich im PNG-Format auf dem Gerät speichern, mit Instagram oder andere Foto-Apps, die auf dem Gerät installiert sind, öffnen, oder auf Facebook, Twitter, Tumblr und Co. verteilen.

PicFrame arbeitet sowohl auf dem iPhone als auch auf dem iPad. Der Preis für die App beträgt 0,79 Euro (Download-Link). Für den selben Preis können Interessierte auch die Desktop-Version für Mac OS X kaufen.

Fazit

Mit Multi-Bilderrahmen kann man aus mehreren Aufnahmen eine schöne Bildkomposition schaffen, die mehr sagt als ein einziges Bild. Mit PicFrame kann diese Aufgabe auch noch richtig Spaß machen.

ShoeBox: Alte Familienbilder mit dem iPhone einscannen

Fotos archivieren leicht gemacht: ShoeBox
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Wer seine alten Fotos aus Zeiten als es noch keine digitalen Kameras gab - geschweige denn Smartphones - mit dem iPhone bearbeiten möchte, der wird mit "ShoeBox” von der Softwareschmiede 1000 Memories fündig. Die App macht es kinderleicht, die alten Familienfotos, die bei jedem zuhause in einem alten Schuhkarton lagern, mit dem iPhone abfotografieren, beschriften, verwalten, und mit Freunden und Familie teilen zu können. Im Speichervorgang lässt sich das Bild zurechtschneiden und mit Zusatzinformationen versehen wie etwa Aufnahmeort und -Datum oder die Namen der Personen, die auf dem Bild zu sehen sind. Wer möchte, kann seine Familienbilder zudem öffentlich machen. Diese erscheinen dann in einer Online-Galerie.

ShoeBox wird kostenlos angeboten. Um die App zu nutzen ist aber eine Registrierung erforderlich. Dabei kann man seinen Facebook-Account verwenden.

Fazit

ShoeBox könnte die letzte Rettung für alte Familienfotos sein, die bis jetzt keiner einscannen wollte und in Vergessenheit geraten sind - eine clevere Idee, die gut umgesetzt ist.

Color Splash: Schwarzweissbilder mit einem besonderen Touch

Für Schwarzweissbilder mit Farbstich: Color Splash
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Ein weiteres, nettes Tool, mit dem man schöne Bilder mit einem besonderen Touch realisieren kann, bietet sich mit "Color Splash” an. Das Programm wandelt Bilder in Schwarzweiß-Fotos um, aber belässt ausgewählte Bereiche in Farbe, so dass diese besonders hervorgehoben werden. Die Aufmerksamkeit des Betrachters kann dadurch ganz gezielt auf ein bestimmtes Objekt beziehungsweise einen Bereich im Bild gelenkt werden.

Das zu bearbeitende Bild wird aus dem Fotoalbum geladen und automatisch in Schwarzweiß konvertiert. Mit dem Finger kann man dann die Bereiche markieren, die später farblich herausstechen sollen. Wie bei den meisten Foto-Apps üblich ist, lassen sich die fertigen Bilder in der Foto-App speichern oder direkt an Facebook und Twitter versendet werden.

Fazit

Mit Color Splash und ein wenig Geduld und Kreativität lassen sich selbst aus nicht sonderlich guten Fotos kunstvolle Schwarz-Weiß-Bilder erstellen - eine einfache App, die für einen ganz besonderen Effekt sorgt.

Hipstamatic: Witzige Foto-App in Retro-Stil

Hippe Retro-Foto-App: Hipstamatic
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Nicht zuletzt durch den massiven Erfolg von Instagram ist die Retro-Optik stark im Kommen. So bietet der App-Store unzählige Retro-Apps für die Analogfotografie mit dem iPhone an. Eine der populärsten und ausgefeiltesten davon ist "Hipstamatic”.

Die App wartet mit einer witzigen Bedienoberfläche auf, die einer analogen Fotokamera nachempfunden ist, und schießt Bilder, die an alte Polaroidfotos erinnern. Über die Kombination unterschiedlicher Objektive, Filme und Blitze, können die unterschiedlichsten Effekte erreicht werden. Neben dem Foto-Equipment, das im Standardumfang mitgeliefert wird, bringt der Hersteller regelmäßig neue Packs heraus, die über zusätzliche Filter verfügen. Diese sind in der Anwendung als In-App-Käufe verfügbar, die Preise liegen meistens bei unter einem Euro. Die App selbst kann für 1,59 Euro im App-Store bezogen werden.

Was die Bilderverwaltung angeht, können Fotoalben verwendet werden. Hipstamatic wäre schließlich sicherlich nicht eine der umsatzstärksten Foto-Apps im App-Store, wenn Anwender damit keine Bilder auf Facebook, Flickr, Tumblr, Twitter und Co. veröffentlichen könnten.

Fazit

Wer auf harte Kontraste, Polaroid-Bilder und Retro-Optik steht, kann bei Hipstamatic nichts falsch machen. Die App wurde offensichtlich mit viel Liebe zum Detail entwickelt und macht einen rundum guten Eindruck. (Computerwoche)