Flüssigkeitsschaden

Hilfe beim iPhone-Killer Nummer eins

03.08.2012 von Andrea König
Experten halten Flüssigkeiten für den häufigsten iPhone-Killer. Besonders ärgerlich ist das, weil die Garantie solche Schäden nicht abdeckt.

Experten halten Flüssigkeiten für den häufigsten iPhone-Killer. Besonders ärgerlich ist das, weil die Garantie solche Schäden nicht abdeckt.
von Moritz Jäger, CIO

Legt man das feuchte iPhone mindestens einen Tag in eine Schale mit Reis, hat man Chancen, es so zu retten und wieder benutzen zu können.
Foto: pizuttipics - Fotolia.com

Viele können aus dem Bekanntenkreis oder sogar aus eigener Erfahrung eine Geschichte von einem iPhone mit Flüssigkeitsschaden erzählen. Dem einen fällt es in die Badewanne, dem anderen in die Toilette, ein Dritter nimmt es mit auf den Kanutrip und kentert. Tom Kaneshige von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com nennt Flüssigkeiten den iPhone-Killer Nummer eins. Besonders lang werden die Gesichter der Benutzer spätestens beim Besuch im Apple-Laden, denn bei Flüssigkeitsschäden greift die Garantie des Herstellers nicht.

"Flüssigkeitsschäden sind nicht durch die Garantie abgedeckt", heißt es in großen Buchstaben auf der Apple-Internetseite. Seit 2006 baut der Hersteller Wassersensoren in seine iPhones und iPods. Beim iPhone färbt sich der Sensor rot oder rosa, wenn das Gerät mit einer Flüssigkeit in Kontakt gekommen ist. Die Methode zur Erkennung von Wasserschäden hat der US-Konzern sich patentieren lassen. Das 2010 beantragte Patent wurde Apple Anfang Juli dieses Jahres zugesprochen.

Vielen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, wie empfindlich ihr iPhone bei Feuchtigkeit reagiere, erzählt ein Ty Shay im Gespräch mit unserer Schwesterpublikation CIO.com. Shay ist Marketingleiter bei einem Anbieter von Garantieverlängerungen und hat den US-Kollegen einige ihm bekannte Szenarien geschildert, in denen iPhone-Besitzer ihr Gerät geflutet haben:

4 Szenarien

1. So kommt es zum Beispiel immer wieder vor, dass Menschen ihr iPhone im Badezimmer liegen lassen. Duscht jemand, kann der Wasserdampf das iPhone beschädigen. Deshalb sollte man das Gerät lieber nicht ins Bad mitnehmen.

2. Wer am Strand nicht auf sein iPhone verzichten kann, sollte es in einem verschließbaren Plastikbeutel transportieren. Denn ohne diesen Schutz können auslaufende Trinkflaschen oder die Sonnencreme einen Flüssigkeitsschaden verursachen. Auch das Kondenswasser gekühlter Wasserflaschen kann dem iPhone schaden, so die Expertenmeinung.

3. Im Restaurant das iPhone vor sich auf den Tisch zu legen, ist nicht nur gegenüber der Begleitung unhöflich. Schüttet man ein Getränk über das Gerät, kann noch ein Flüssigkeitsschaden dazukommen.

4. Wegen der Musik und der vielen Sport-Apps möchten iPhone-Besitzer oft auch beim Workout nicht auf ihr Gerät verzichten. Auch hier raten Experten zu einer wasserdichten Hülle, da sonst Schweiß in das Gerät eindringen könnte.

Urlaubs-Apps fürs iPhone
Lufthansa
Nahezu jede Fluglinie liefert inzwischen eine eigene Applikation, mit der man vom iPhone aus seine Flüge einsehen und Verwalten kann. Damit kann man beispielsweise die Abfluggates überprüfen oder von Unterwegs einchecken und die Bordkarte auf dem Smartphone speichern. Für die Bilderstrecke zeigen wir die App der Lufthansa, die Anwendungen anderer Airlines finden Sie über die iTunes-Suche. Die Apps sind kostenlos.
Seatguru
Bevor Sie mobil einchecken, sollten Sie sich den besten Sitzplatz auswählen. Dabei hilft die Applikation Seatguru. Diese bietet eine umfangreiche Datenbank und zeigt die besten Sitze im jeweiligen Flieger - und welche man in jedem Fall meiden sollte. Die App ist kostenlos.
Flightradar24 Pro
Die letzte App rund um Flüge liefert umfangreiche Informationen zu allen verfügbaren Flügen, die aktuell im Luftraum unterwegs sind. Das bietet nicht nur eine nette Übersicht, sondern kann auch konkrete Hinweise über den Ausfall einzelner Flüge liefern. Die werbefreie Pro-Version der Applikation kostet 2,39 Euro.
DB Navigator
Wer mit der Bahn statt dem Flugzeug reist, dem hilft die offizielle App der Bahn bei der Reiseplanung. Neben Fahrplanauskünften und dem eigenen Reiseplan kann man mit der zusätzlichen App „DB Tickets“ direkt vom Smartphone Tickets kaufen und digital speichern. Die Anwendung ist (abgesehen von den gekauften Tickets) kostenlos.
Tripadvisor
Tripadvisor bietet den mobilen Zugriff auf die Datenbank des gleichnamigen Dienstes. Dort finden sich zahlreiche Bewertungen zu Bars, Restaurants, Hotels oder Sehenswürdigkeiten. Das hilft vor allem, wenn man sich in einer fremden Stadt zurechtfinden will. Besonders praktisch ist die Funktion, die Einträge rund um den eigenen Standort anzeigt. Tripadvisor ist kostenlos, benötigt allerdings eine aktive Internetverbindung.
Qype
Qype arbeitet ähnlich wie Tripadvisor, bietet aber vor allem in Europa oft mehr Bewertungen und Einträge. Hier kann man die Einträge der Nutzer zu Bars, Restaurants, Hotels oder Sehenswürdigkeiten einsehen, auch hier gibt es positionsbasierte Informationen. Diese App ist kostenlos und benötigt eine Web-Verbindung.
Zoll und Reise
Vom Bundesfinanzministerium der Finanzen, also von höchster Stelle, kommt eine App, die alle Fragen rund um Mitbringsel aus dem Urlaub klärt. Sie enthält genaue Angaben darüber, wie viele Einkäufe Zollfrei einreisen dürfen und ab wann Sie durch den roten Ausgang müssen. Besonders positiv: Die App kommt ohne aktive Internetverbindung aus, sie kostet also keine Roaming-Gebühren. Sie ist zudem kostenlos.
Kayak
Die App bietet direkt vom Smartphone aus eine sehr gute Suche nach Flügen, Mietwagen oder Hotelzimmern. Interessante Ergebnisse kann man direkt buchen. Die App ist kostenlos, es gibt aber auch eine „First Class Variante“, die mehr Funktionen bietet. Diese kostet 0,79 Cent. Die Anwendung benötigt eine Internetverbindung.
AirBnB
AirBnB hat sich mittlerweile als Alternative zu normalen Hotelzimmern etabliert. Über den Dienst können Privatpersonen eigene Zimmer vermieten, das klappt Tages-, Wochen- oder Monatsweise. Über die App zum Dienst kann man die Zimmer direkt vom Smartphone buchen. Interessant ist vor allem, dass die App auch kurzfristig Zimmer finden kann, etwa wenn ein Flug gestrichen wurde. Die Anwendung benötigt einen Internetzugang und ist kostenlos.

Rat: iPhone in Reis legen

Ty Shay hält das iPhone aber beispielsweise für weniger anfällig als ein Android-Smartphone mit einem austauschbaren Akku. Denn wo man weniger Teile entnehmen könne, gebe es weniger Stellen, an denen die Flüssigkeiten eintreten können. Doch wie reagiert man, wenn das iPhone in den Badesee oder die Toilette fällt oder man eine gut gefüllte Kanne Tee über das Gerät gegossen hat? Auf keinen Fall sollte man es jetzt anschalten, rät der Experte. Das könnte einen Kurzschluss verursachen. Seines Wissens soll bei jedem fünften beschädigten iPhone ein Flüssigkeitsschaden die Ursache sein.

Shay rät davon ab, am Gerät herumzufrickeln oder vielleicht sogar zu versuchen, es zu öffnen. Das sollte man unterlassen. Stattdessen legt man das iPhone direkt nach dem Schaden mindestens 24 Stunden lang in eine mit ungekochten Reiskörnern gefüllte Schale. Ähnlich wie in einem Salzstreuer zieht der Reis dann die Feuchtigkeit aus dem Gerät, so der Expertenrat. Anschließend könne man das iPhone wieder einschalten. "Würden Betroffene diesen Rat befolgen, hätten sie gute Chancen, ihr iPhone zu retten", so Shay.

In Internetforen kursieren viele weitere Tipps zum Trockenlegen des iPhones. Weit verbreitet ist der Rat, das Gerät nach einem Wasserschaden auf die warme Heizung zu legen. Für Mutige finden sich zahlreiche Anleitungen zum Zerlegen des iPhones im Netz. Ein Schritt, den man sich vorher gut überlegen sollte. Auch in den Foren schreiben viele positiv über die von Shay empfohlene Reis-Methode. Ein Nutzer hat sein iPhone so wieder zum Leben erweckt. Er hatte es bei 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen - dabei war das iPhone sogar eingeschaltet.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation CIO. (kv)