Sicherheit bleibt größte Herausforderung

IP Telefonie soll Firmen für neue Anwendungen öffnen

31.01.2006 von Christiane Pütter
Während sich konvergierende Netzwerke bei internationalen Konzernen bereits weitgehend durchgesetzt haben, steht bei vielen kleineren Unternehmen erst in diesem Jahr das Thema IP Telefonie auf dem Programm. Bei Services für diesen Bereich machen sich Telekommunikations-Firmen, Netzwerk-Integratoren und Hardware-Anbieter Konkurrenz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschers Yankee Group.

Die Befragung bei international tätigen Unternehmen auf der ganzen Welt untermauert den Trend zu konvergierenden Netzwerken: Hatten 2003 noch 76 Prozent der Studienteilnehmer in einer vergleichbaren Untersuchung geplant, entsprechende Lösungen ganz oder teilweise zu implementieren, sind es jetzt 95 Prozent. Als größter Vorteil dieser Netzwerke gilt bei jedem zweiten Befragten die Möglichkeit, neue Applikationen zu nutzen. Danach wurden mit 47 Prozent erwartete Kosteneinsparungen genannt. 30 Prozent der Unternehmen versprechen sich eine Verbesserung der Produktivität ihrer Belegschaft.

Ein genauer Blick auf die Verbreitung von IP Telefonie zeigt, wie sich die neue Technik bei multinationalen Konzernen durchsetzt: Mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) hat IP Telefonie an einigen Standorten eingeführt und plant, sie auch an weiteren Standorten zu nutzen. Bereits an vielen Standorten ist IP Telefonie bei 20 Prozent vertreten. Fast ebenso viele Befragte (19 Prozent) testen die neue Möglichkeit mit einigen Usern oder Handsets.

Nur sechs Prozent der Unternehmen gaben an, der Einsatz von IP Telefonie sei bei ihnen nicht geplant.

Die Analysten haben nach den wesentlichen Punkten gefragt, die in den kommenden zwölf Monaten rund um die globale Netzwerk-Strategie anstehen. Ganz oben rangiert mit fast 45 Prozent die Sicherheit, auf Platz Zwei steht IP Telefonie vor Storage und Data Backup.

Sicherheit gilt bei mehr als 40 Prozent der Befragten als wesentliche Herausforderung beim Managen ihres Wireless Area Networks. Mit 27 Prozent werden das Beschaffen von Netzwerk-Kapazitäten und Personalmangel genannt.

Geht es um die Themen, die in den nächsten 24 Monaten wichtig werden, gab fast jeder Vierte gab an, die Geschäftstätigkeit ausdehnen zu wollen. Fast ebenso häufig wurde die Verbesserung der mobilen Kommunikation genannt.

Auf die Frage, wer als Outsourcing-Partner in Betracht gezogen wird, zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Geht es um Web-Hosting und E-Commerce-Plattformen, liegen Netzwerk- oder Systemintegratoren vor Telekommunikationsfirmen. Genau umgekehrt ist es beim Management des Netzwerk-Betriebs. In Punkto WAN (Wide Area Network) bekommen die Telekomunternehmen Konkurrenz von Hardware/Software-Anbietern.

Die Analysten haben die Verteilung der Budgets ins Visier genommen und festgestellt, dass fast 41 Prozent des Etats für die Kommunikation in die Services fließt, knapp 37 Prozent werden für Hard- und Software ausgegeben. Rund ein Fünftel stehen für Personal zur Verfügung. Anders teilt sich das Budget für die IT auf: Hard- und Software schlagen mit 41 Prozent zu Buche, ein Drittel werden für Services ausgegeben und knapp 26 Prozent für die Mitarbeiter.

Die Kapazität der Netzwerke soll im laufenden Jahr vor allem in Osteuropa ausgeweitet werden (53 Prozent), nur knapp dahinter liegt Westeuropa. Nordamerika folgt mit 45 Prozent.

Für die Studie wurden 1.200 Unternehmen in Europa, Nord- sowie Latein-Amerika und Asien befragt, die in verschiedenen Ländern tätig sind. Davon beschäftigen 58 Prozent zwischen 1.000 und 20.000 Angestellte.