Studie der FH Mainz

iPhone und Web 2.0 doch keine Effizienzräuber

20.04.2012 von Andreas Schaffry
Eine Meta-Analyse der FH Mainz für Dienstleister Damovo widerspricht der These von vertrödelter Zeit in sozialen Netzwerken und beim Arbeiten mit Smartphones.

Der Kommunikationsalltag in Unternehmen wird innerhalb der nächsten fünf Jahre durch mobile Endgeräte, Unified-Communications-Lösungen, Collaboration-Tools und soziale Medien bestimmt.

Mehr Effizienz, mehr Innovationen

Durch den Einsatz moderner Kommunikationsmittel verbessern Unternehmen die Effizienz ihrer Mitarbeiter.
Foto: FH Mainz

Auf der einen Seite erwarten 67 Prozent der Firmen, dass Mitarbeiter dadurch Arbeitsaufgaben effizienter erledigen. 42 Prozent glauben, dass Mitarbeiter sich dadurch stärker mit dem Betrieb und seinen Zielen identifizieren. Ebenso viele erwarten, dass sich die Innovationskraft erhöht.

Auf der anderen Seite erhoffen Mitarbeiter vom Einsatz neuer Technologien in erster Linie flexiblere Arbeitszeiten (73 Prozent) und Vorteile durch die Nutzung neuester technischer Ausstattung (45 Prozent). 36 Prozent sehen in webbasierte Interaktionen einen wesentlichen Vorzug und 27 Prozent in der Nutzung neuer Kommunikationskanäle.

Das sind die Kernergebnisse der Trendstudie "Unternehmen vor der organisatorischen Revolution 2.0", die die Fachhochschule Mainz im Auftrag des Beratungs- und Servicedienstleisters Damovo Deutschland aus Düsseldorf durchgeführt hat.

Mit Smartphone und Web 2.0: Mehr Zeit für Kernaufgaben

Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer ist davon überzeugt, dass der Einsatz moderner Kommunikations-Technologien und -Geräte im Unternehmen zu effizienteren Arbeitsprozessen führen würde. 56 Prozent der Befragten beantworteten die entsprechende Frage mit "definitiv ja", 30 Prozent mit "eher ja".

Mitarbeiter nutzen zwar viele moderne Kommunikationstechnologien bereits privat. In Unternehmen sind sie jedoch kaum verbreitet.
Foto: FH Mainz

Nutzen Mitarbeiter Smartphones und Tablet-PCs in Verbindung mit Web-2.0-Technologien, können sie Arbeitsaufgaben zu jeder Zeit, an jedem Ort und außerdem sehr schnell erledigen. Informationen lassen sich direkt mit Arbeitskollegen wie auch mit Kunden und Partnern austauschen. Das spart Zeit, und es bleibt mehr Raum für die Kernaufgaben wie die Entwicklung und Einführung neuer und innovativer Geschäftsprozess.

Die Praxis hinkt hinterher

Allerdings klafft derzeit noch eine gewaltige Lücke zwischen der privaten Nutzung moderner Kommunikationsmittel und deren beruflichem Einsatz. 83 Prozent der Befragten verwenden das Handy privat, doch nur 51 Prozent auch beruflich. Ein Smartphone nutzen 27 Prozent im privaten Umfeld, doch nur 18 Prozent erledigen damit auch Business-Aufgaben. Lediglich 27 Prozent verschicken geschäftlich SMS, privat 84 Prozent.

Lediglich 16 Prozent nutzen zudem soziale Netzwerke beruflich. Dabei tummeln sich 56 Prozent der Studienteilnehmer privat gern auf Social-Networking-Plattformen. Auch beim Instant Messaging ist der Unterschied mit 32 Prozent privater und sechs Prozent geschäftlicher Nutzung gravierend.

Die Ergebnisse der Trendstudie basieren auf der Auswertung von rund 50 vorhandenen Untersuchungen zur Entwicklung der Kommunikationskultur in Unternehmen. Zugleich wurden in einer Online-Umfrage 150 Mitarbeiter in Unternehmen unterschiedlichster Größe nach ihrem Kommunikationsverhalten befragt.