Definierte Prozesse meist nur bei großen Firmen

IT-Abteilungen arbeiten nach dem Ad-hoc-Prinzip

13.07.2005 von Ingo Butters
Die Zusammenarbeit zwischen der IT und anderen Unternehmensbereichen funktioniert in deutschen Firmen vor allem auf Zuruf. Einer Befragung der Unternehmensberatung Steria Mummert zufolge hat nicht einmal die Hälfte der Betriebe klar definierte Prozesse für die IT-Abteilung aufgelegt. Besonders ausgeprägt ist diese Ad-hoc-Mentalität bei kleinen Unternehmen.

Insgesamt gab mehr als die Hälfte (52 Prozent) der befragten IT-Verantwortlichen an, dass die Mitarbeiter in den IT-Abteilungen vor allem auf Zuruf aus den Fachabteilungen tätig werden. In 43 Prozent aller befragten Betriebe gibt es klar definierte Prozesse für die Zusammenarbeit, bei vier Prozent ist die Zusammenarbeit überhaupt nicht geregelt.

Ob strukturierte Vorgehensweisen für die Arbeit der IT-Abteilungen existieren, hängt der Befragung zufolge vor allem von der Firmengröße ab: Von den Unternehmen mit 20 bis 100 Mitarbeitern hat nur rund jedes fünfte Prozesse für ihre IT-Arbeitskräfte formuliert. Bei großen Betrieben mit mehr als 2.000 Mitarbeitern sind es dagegen mehr als drei Viertel.

Fehlende Strukturen für die Arbeitsabläufe sind möglicherweise auch ein Grund dafür, dass die IT-Abteilungen ihren eigenen Status im Unternehmen zum Teil kritisch sehen. Jeder fünfte befragte IT-Leiter berichtet, dass seine Abteilung in der Firma vor allem als Verursacher zusätzlicher Kosten betrachtet wird. Jeweils jeder zehnte nimmt an, dass die Kollegen aus den Fachabteilungen die IT als einen Faktor sehen, der Arbeitsabläufe kompliziert beziehungsweise die Probleme der Anwender nicht richtig versteht.

Die Befragung wurde von Steria Mummert gemeinsam mit der Zeitschrift Informationweek durchgeführt. Insgesamt haben sich 505 Fach- und Führungskräfte aus den IT-Abteilungen deutscher Unternehmen beteiligt.